Widerstand gegen das geplante ICE-Werk auch in Röthenbach
Röthenbach bei St. Wolfgang - Röthenbach b.St.W wehrt sich gegen das geplante ICE-Werk vor seiner Haustür. Zwei der drei möglichen Standorte betreffen dei Gemeinde Wendelstein direkt.
Widerstand gegen die Pläne der Bahn auch in Röthenbach
Von ehemals neun Standorten für das ICE-Werk der Deutschen Bahn südlich von Nürnberg sind seit dem 3. September nur noch drei im Gespräch, und alle drei betreffen sie die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Wendelstein direkt: Das Gelände der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt (MUNA), der Bereich unmittelbar südlich davon bis zum Jägersee und ferner der Standort bei Harrlach entlang der A9. Doch auch die Stimmen des Widerstands werden um diese Flächen herum immer deutlicher vernehmbar. Ausgehend von Altenfurt/Fischbach waren und sind in allen möglichen Standorten Bürgerinitiativen aktiv und setzen sich für den Erhalt von Flächen ein, die nicht zuletzt für den Klimaschutz entscheidend sind. Seit Anfang September gibt es auch in Röthenbach bei Sankt Wolfgang eine solche Initiative.
Reichswald bleibt!
Sie kommt nicht zu früh. Das Raumordnungsverfahren soll zeitig im Herbst eingeleitet werden, und Röthenbach ist als Anlieger von gleich zwei Standorten im Dreieck der Autobahnen 6, 9 und 73 sehr direkt betroffen. Es geht um das Gelände der ehemaligen MUNA und den Bereich nördlich des Jägersees. Hier, zwischen Moorenbrunn, Feucht und eben Röthenbach, entscheidet sich in Kürze die Frage nach dem Erhalt des Reichswaldes in seiner immensen Bedeutung für die Region. Die Seite www.reichswald-bleibt.de im Netz informiert hier genauer.
Weit mehr als »Steggerlaswald« mit Munitionsrückständen
Das Gebiet um die MUNA und südlich davon besteht keineswegs aus 'nutzlosen' Brachflächen mit etwas »Steggerlaswald«, sondern ist ein Bannwald, wie er an sich schon durch das Bayerische Waldgesetz geschützt sein müsste. Eine ganze Reihe unersetzlicher Funktionen erfüllt genau dieser Wald - die Funktion des Immissionsschutzes ohnehin, aber auch die Erholungsfunktion, letzteres vor allem, aber nicht nur im Bereich des Jägersees. Die Artenvielfalt ist besonderes innerhalb des abgesperrten MUNA-Bereichs überdurchschnittlich hoch und würde durch die immer wieder in den Raum gestellte 'Sanierung' des Gebiets sicher nicht zunehmen, wenn es sich um eine Entmunitionierung, also eine Flächensanierung mit noch nicht geklärter Finanzierung und anschließender Teil-Gewerbenutzung handelt. Diese würde auch den Lärmschutz betreffen. Den Röthenbacherinnen und Röthenbachern muss man die Bedeutung dieser Funktion nicht lange erklären. Sie wohnen in Hörkontakt zu drei Autobahnen und der ICE-Stammstrecke.
Röthenbach wird aktiv
Die Gründe, warum die Bürgerinitiative in enger Zusammenarbeit mit dem Feuchter Bündnis „Kein ICE-Werk im Reichswald“, aber auch den Gruppen um die anderen diskutierten Standorte aktiv wird, liegen also auf der Hand. So werden in den kommenden Wochen Unterschriften gesammelt, Protestkundgebungen in Nürnberg, Feucht und Wendelstein vorbereitet und – ganz entscheidend – die Bürgerinnen und Bürger im Gemeindegebiet informiert, etwa am Vormittag des 11. und 18. September vor dem Wendelsteiner Rathaus. Der 18. September ist nebenbei Aktionstag aller möglicher ICE-Werk-Standorte, zu dem auch das Protestcamp ab 17 Uhr in der Waldsiedlung Feucht stattfindet.
Alle Interessierten sind außerdem herzlich eingeladen, am Donnerstag, dem 16. September, um 19 Uhr in den Kübler-Hof zu kommen. Dort findet ein weiteres Treffen der Bürgerinitiative statt.
Georg Spiegel
für die BI Röthenbach - Reichswald bleibt!
Kontakt: bi-roethenbach@reichswald-bleibt.de
Weitere Seiten zum Thema: