Was wächst auf unseren Äckern? Raps, gut für Bienen & Boden.
Region - Martin Löhlein, der Bauer vom „Berghof“ in Wendelstein, hat mich Anfang Mai, als die Pflanzen gerade voll in der Blüte standen, zu seinem Rapsfeld eingeladen. Daraus ist die Idee für unsere neue Serie entstanden.
Zuerst dachte mich mir, ok, der Raps blüht, das habe ich schon oft gesehen, es sieht toll aus, aber das kennt man doch? Dann überlegte ich kurz und stellte fest, dass ich gar nicht so viel über den Raps weiß. Ich fragte direkt nach und fand, dass es doch ziemlich interessant ist, etwas genauer zu wissen, was auf unseren Äckern wächst und was damit geschieht. Und so starten wir in dieser Ausgabe unsere neue kleine Serie. Wir hoffen, dass sie auch Ihnen gefällt:
Beim Rapsfeld angekommen, stellte ich erstmal fest, dass es schon ein Unterschied ist, ob man sich so ein Feld im Vorbeifahren anschaut oder es sich genauer ansieht: Neben dem wirklich beeindruckenden Gelb und dem typischen Geruch fiel mir auch gleich auf, wie laut man die Bienen hören konnte, die im ganzen Feld zu Gange waren. Sich (vorsichtig!) in so ein Feld zu stellen, ist wirklich ein Genuss für alle Sinne.
Als er sich mit mir ins Blütenmeer stellte, genoss Martin Löhlein sichtlich das Summen und die Aromatherapie in seinem Feld: „Ist das nicht toll? Dafür bin ich Bauer, dafür mache ich das!“
„Für die Bienen sind die Rapsblüten jetzt eine ganz wichtige Nahrungsquelle,“ erklärte er mir weiter. Selbst hat er keine Bienen, aber sie sind ihm natürlich trotzdem wichtig, vor allem auch die Wildbienen und die vielen anderen Insekten, die ebenfalls von seinem Raps profitieren.
Der Raps blüht etwa drei bis fünf Wochen lang und bildet währenddessen Schoten aus, in denen sich die Samenkörner befinden. Etwa im Juli sollten die Pflanzen so trocken sein, dass die Samen beim Schütteln in der Schote rascheln. Dann wird der Raps mit dem Mähdrescher geerntet. Der Mähdrescher löst die Samen aus den Schoten und schreddert das Rapsstroh.
Die Samen verkauft Martin Löhlein an eine Ölmühle, die daraus Speiseöl hergestellt. Das Rapsstroh bleibt auf dem Acker und wird am Ende mit den Wurzeln als Humus in den Boden eingearbeitet. „Der Raps ist auch für den Boden sehr wertvoll,“ erläutert mir Martin Löhlein. „Seine Wurzeln wachsen ebenso tief in den Boden wie die Pflanze in die Höhe. Dabei lockern die Wurzeln den Boden auf und durchlüften ihn, er wird aktiviert.“
Ich bedanke mich für die kleine, aber für mich äußerst interessante Exkursion und bin schon gespannt, was es noch so alles über unsere Felder zu erfahren gibt.
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