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Verdacht auf Altlasten leider bestätigt

Wendelstein - Bereits seit 2016 versucht die Wendelsteiner Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN) zu erreichen, dass ein Müllberg im Wendelsteiner Norden gutachterlich untersucht und vor allem Grundwassermessstellen eingerichtet werden. Der Vorsitzenden der BN Ortsgruppe, Stefan Pieger, wand sich deshalb an den Grundstückseigentümer (Staatsforst), die Gemeinde, das Landratsamt und das Wasserwirtschaftsamt (WWA). Zunächst hieß es lapidar, es handle sich ‚nur‘ um eine Bauschuttdeponie, ohne größere Gefahr für das Grundwasser.

  • Bild vom Februar 2019 – hintere Hangseite der Altdeponie. Nachdem der Sandabbau 1957 beendet wurde, verfülle man die Mulde von 1958 bis 1975 mit Hausmüll, Sperrmüll und auch Bauschutt. Der Hausmüll wurde teilweise verbrannt. Vermutlich sind bei der unkontrollierten Verbrennung von Kunststoffen PCB und andere hochgiftige Chemikalien entstanden. Die Mülldeponie ist weder von oben gegen das Eindringen von Regenwasser, noch nach unten gegenüber dem Grundwasser abgedichtet.

    Bild vom Februar 2019 – hintere Hangseite der Altdeponie. Nachdem der Sandabbau 1957 beendet wurde, verfülle man die Mulde von 1958 bis 1975 mit Hausmüll, Sperrmüll und auch Bauschutt. Der Hausmüll wurde teilweise verbrannt. Vermutlich sind bei der unkontrollierten Verbrennung von Kunststoffen PCB und andere hochgiftige Chemikalien entstanden. Die Mülldeponie ist weder von oben gegen das Eindringen von Regenwasser, noch nach unten gegenüber dem Grundwasser abgedichtet.
    © BN Wendelstein

  • Januar 2022

    Januar 2022
    © privat

  • Januar 2022

    Januar 2022
    © privat

  • Januar 2022

    Januar 2022
    © privat

  • Januar 2022

    Januar 2022
    © privat

  • Januar 2022

    Januar 2022
    © privat

Angesichts von der Ortsgruppe präsentierter Bilder und gestützt durch Zeitzeugenberichte, dass hier auch Hausmüll abgeladen wurde und ‚immer ein Feuerchen brannte‘, gelang es dem BN 2019, einen Ortstermin mit den Verantwortlichen zu erreichen. In der Folge wurden im Juni 2020 zunächst Wasserproben am Graben unterhalb der Altdeponie genommen und auf Schwermetalle hin untersucht, ohne dass dabei viel herauskam.

Die BN Ortsgruppe hielt diese Minimal-Untersuchung, nach Rücksprache mit BN-internen Fachleuten, für nicht ausreichend und erreichte nach etlichen Nachfragen im Dezember 2022 einen weiteren Ortstermin, bei dem schließlich die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen, insbesondere Grundwassermessungen, einvernehmlich festgestellt wurde.

Es dauerte wieder fast ein Jahr, bis dann im September 2023 endlich ein auf Altlasten spezialisierter Gutachter mit den Untersuchungen beauftragt wurde. Nach weiteren zahlreichen Erinnerungs-E-Mails und einem Gespräch mit dem neuen Landrat, Ben Schwarz, erhielt der BN Vorsitzende Ende Juli 2024 schließlich die Ergebnisse der ‚Orientierenden Untersuchung der ehemaligen Hausmülldeponie Wendelstein‘ und eine Stellungnahme des WWA. Allerdings mit dem Hinweis, dass diese Unterlagen nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen und nur ‚für den internen Gebrauch‘ bestimmt sein.

Der Bürger soll also weiterhin nichts erfahren. Dasselbe intransparente Verhalten legt der Wendelsteiner Gemeinderat an den Tag, der über die Untersuchungsergebnisse in nichtöffentlicher Sitzung berät und sich damit einen Maulkorb verpassen lässt. Wir brauchen uns nicht zu wundern, dass Politik-Verdruss und Unzufriedenheit mit den Behörden immer weiter zu nehmen, meint der BN Vorsitzende Pieger.

Wie geht es jetzt weiter? So viel ist klar – der Altlastenverdacht hat sich klar bestätigt! Stoffe wie PCB und PFAS ( https://www.bund.net/chemie/pfas/ ) liegen teilweise bis zu 17-fach über den Grenzwerten und verunreinigen das Grundwasser. Der Gutachter fordert weitere eingehende Untersuchungen und vor allem zwei weitere Grundwassermessstellen. Dem schließt sich auch das WWA an. Aus Sicht des BN ist nun Eile geboten, denn mit jedem Regen werden weiter Giftstoffe ausgewaschen und gelangen in das Grundwasser und den naheliegenden Graben, der zur Schwarzach hin entwässert. Angeblich soll es im Herbst eine öffentliche Gemeinderatssitzung zu dem Thema geben. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen dann beschlossen werden und ob die Untersuchungsergebnisse endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Von: Stefan Pieger (1.Vors.), Mittwoch, 28. August 2024
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bund Naturschutz in Bayern e.V. - Ortsgruppe Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/bn-wendelstein

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