Neuer Hort mit 75 Plätzen nahm Betrieb auf
Wendelstein - Teilabriss der Röthenbacher Grundschule schuf Platz für einen modernen Hort mit drei Gruppen
Ohne große Einweihungsfeierlichkeiten hat Pandemie-geschuldet der neu gebaute Hort seinen Betrieb aufgenommen. Der Umzug fand bereits kurz vor den Pfingstferien im Corona-Lockdown ohne Kinder statt. Danach wurde der Betrieb gleich im neuen Hort wieder hochgefahren. Während des Lockdowns war der früher in der alten Röthenbacher Schule neben dem Kindergarten untergebrachte Hort mit zwei Gruppen wochenlang geschlossen und führte nur einen Notbetrieb für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen durch.
Über drei Gruppen mit insgesamt 75 Plätzen verfügt der großzügige neue Hort, für den ein Teil der Röthenbacher Grundschule weichen musste. Der Grundschule stehen damit noch fünf Klassenzimmer zur Verfügung, von denen derzeit vier durch Klassen belegt sind. Seit September ist der Hort unter der Leitung von Frau Polster im Regelbetrieb und konnte 21 neue Hortkinder aus der direkt ans Hortgebäude angrenzenden Grundschule aufnehmen. Sechs Fachkräfte sowie einige Berufspraktikantinnen kümmern sich um die Kinder. Alle sind sehr froh über tolle Unterbringung in dem modernen Gebäude und voll des Dankes an die vielen Beteiligten, die dies erst ermöglichten.
Die Kinder nehmen die Veränderung wahr und genießen den neu gewonnenen Freiraum im Hort sichtlich – es steht im Vergleich nun viel mehr Fläche pro Kind zur Verfügung. Beliebt bei den Kindern ist nach Aussage von Pfarrerin Graeff aber auch das teiloffene Konzept: die Kinder sind nur in der Hausaufgabenbetreuung in festen Gruppen, danach können sie ihren Neigungen und Vorlieben folgend jeden Tag neu entscheiden, was sie tun möchten. Für das Lesen gibt es einen Ruheraum, im Kontrast dazu aber auch einen Bewegungsraum, sogar eine „Werkstatt“ hält der Hort für seine Kinder bereit, man kann etwas Bauen oder an Rollenspielen teilnehmen.
Praktisch alle Kinder im Hort seien aus Röthenbach, führt Pfarrerin Graeff aus. Betriebsträger ist die evangelische Kirchengemeinde, Bauherr des Hortes ist jedoch die Marktgemeinde Wendelstein. Die Gehälter der Erzieher/innen werden von der Kirche bezahlt und finanziert durch Elternbeiträge sowie staatliche und kommunale Gelder.
Nach dem Auszug des Hortes und dem nötigen Umbau wurde im ehemaligen Hortgebäude aus Sandstein das Angebot um eine altersgemischte Gruppe erweitert, in der Krippenkinder und Kinder von 2 bis 6 Jahren gleichermaßen aufgenommen werden können. Daneben gibt es weiterhin zwei Kindergartengruppen und eine reine Krippengruppe, in Summe also vier Gruppen, je zwei befinden sich in jedem der beiden verbundenen Kindergartengebäude. Die Leitung des Kindergartens obliegt Frau Kleinöder. Man sei sehr froh, sagt Pfarrerin Graeff, dass nun endlich alle Kinder aufgenommen werden konnten. In den letzten Jahren gab es leider immer eine Warteliste für den Kindergarten. Dessen Montessori-Erziehungskonzept erklärt sie in einem Satz wie folgt: „Hilf mir, es selbst zu tun!“.