Die Libellenschwestern
von LisaWingate, erschienen im Limes Verlag
Ein bewegender Roman über das kraftvolle Band, das Geschwister verbindet, über verborgene Geheimnisse und ihre heilende Wirkung, wenn man sie endlich lüften darf … Ihre Geschichte beginnt an einem schwül-heißen Sommerabend im Jahr 1939, doch erst über 70 Jahre später wird sie erzählt werden können — aber davon weiß Avery Stafford noch nichts. Für sie hat das Leben keine Geheimnisse. Bis sie eines Tages auf die 90-jährige May Crandall trifft. Die Fremde erkennt ihr Libellenarmband, ein Familienerbstück, und sie besitzt ein Foto von ihrer Großmutter. Was hat May mit ihrer Familie zu tun? Avery stößt schon bald auf ein unglaubliches Geheimnis, das sie zurück in ein dunkles Kapitel ihrer Familiengeschichte führt … Memphis, Tennessee, 1939: Die zwölfjährige Rill Foss und ihre vier Geschwister leben mit ihren Eltern in einem Hausboot auf dem Mississippi. Als die Kinder eines Tages allein sind, werden sie von angeblichen Beamten in ein Waisenaus gebracht. Rill hat ihren Eltern versprochen, auf ihre Geschwister aufzupassen. Ein Versprechen, das sie auf keinen Fall brechen will, aber es wird ihr alles abverlangen, vielleicht mehr als sie geben kann …
Dieser Roman beleuchtet eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des amerikanischen Adoptionsrechts. Es ist fast unglaublich, wie unter den Augen der Politik und der Gerichte eine Art Menschenhandel mit Kindern betrieben wurde und dieses System auch noch jahrzehntelang gedeckt wurde. Georgia Tann mit ihrem Memphis Ableger der Tennessee Children`s Home Society vermittelte, teils zu horrenden Preisen, von 1920 bis 1950 Tausende von Kindern, die oft ihren Eltern unter fadenscheinigen Vorwänden oder angeblicher Hilfeleistungen entrissen wurden. Spannend, berührend und erschütternd. Auch die Geschichte der sogenannten Flusszigeuner auf dem Mississippi wird in diesem Buch richtig lebendig. Absolut empfehlenswert!
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