Gleichberechtigung in der Politik – geht noch mehr?
Wendelstein - Am 29.06.2021 fand am Gymnasium Wendelstein eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wege zu mehr Gleichberechtigung und Toleranz in einer modernen Gesellschaft“ statt.
Organisiert wurde die Diskussion von der SMV, also der Schülermitverantwortung des Gymnasium Wendelstein. Aufgabe der SMV ist es nicht nur, die Schülerschaft gegenüber den Lehrkräften zu repräsentieren, sondern auch den Schulalltag bunter und interessanter zu gestalten. Im Zuge des Pride Month und dem Ziel, Politik für Schüler*innen greifbarer zu machen, hat der Arbeitskreis (AK) Politik der SMV die Veranstaltung organisiert. Eingeladen waren folgende Politiker aus dem bayrischen Landtag:
Andreas Schalk (CSU), Arif Tasdelen (SPD), Kerstin Celina (Bündnis 90/ DIE GRÜNEN), Susann Enders (Freie Wähler), Julika Sandt (FDP), Titus Schüller (Die Linke) und Jan Schiffers (AfD)
Da die Podiumsdiskussion aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie leider nicht in Präsenz stattfinden konnte, wurden alle Teilnehmenden in eine Videokonferenz eingeladen. Als Leiter des AK Politik moderierte unser Schüler- und Regionalsprecher Louis Fischer die Veranstaltung.
Die Abgeordneten diskutierten intensiv über verschiedene Fragen zu den Themen Gleichberechtigung von Mann und Frau, Integration von anderen Kulturkreisen und der LGBTIQ+ Community (LGBTIQ+ steht im Deutschen für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, intersexuelle und queere Menschen, wobei auch alle weiteren nicht heteronormativen Sexualitäten mit eingeschlossen sind).
Beispielsweise waren sich alle Abgeordneten im Wesentlichen darüber einig, dass die LGBTIQ+-Community noch nicht vollständig in der Gesellschaft gleichgestellt ist, wobei CSU und AfD darauf verwiesen, dass es sich hierbei unter anderem um ein Generationenthema handle und dass zwischen Familie und Gesellschaft zu unterscheiden sei. Ebenfalls waren die Vertreter von CSU und AfD der Ansicht, gesellschaftliche Akzeptanz sei wichtiger als konkrete gesetzliche Regelungen zur Gleichstellung.
Kontrovers wurde außerdem die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen den Gender-Pay-Gap, also die Differenz der Gehälter von Frauen und Männern, diskutiert. Uneinigkeit bestand bei der Frage nach dem Ausmaß des Pay-Gaps (der Höhe der Differenz). Während Grüne, FDP, Freie Wähler und SPD für mehr politische Maßnahmen diesbezüglich plädierten, meinte der Landtagsabgeordnete der CSU, dass lediglich die Punkte Altersvorsorge und Kinderbetreuung besser geregelt werden müssten, der Vertreter der AfD vertrat die Ansicht, die geringe Ausprägung des Gender-Pay-Gap erfordere keine staatlichen Eingriffe.
Gerade das Aufeinandertreffen verschiedener Standpunkte machte die Podiumsdiskussion zu einem vollen Erfolg und half den teilnehmenden Schüler*innen, sich einen guten Eindruck von der Welt der Politik zu machen. Wir als SMV bedanken uns recht herzlich bei allen Anwesenden und Mitwirkenden und hoffen, eine solche Aktion im nächsten Schuljahr in Präsenz durchführen zu können.
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