Die Fraktion der GRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein hat die stille Zeit und das schlechte Wetter für eine Klausurtagung genutzt.
Wendelstein - Zu viert und unter Beachtung der Coronaregeln ging es darum, das vergangene Jahr im Rat Revue passieren zu lassen und die Weichen für das neue Jahr zu stellen.
Festzuhalten war, dass die GRÜNEN die meisten Anträge im Rat gestellt haben, bei vielen ist es gelungen, die Mehrheit im Rat zu überzeugen, manchmal sogar zu begeistern. So haben wir insgesamt drei Anträge zum Umgang mit dem ICE-Werk gestellt, einen zum Umgang mit der P 53 Trasse. Zweimal hatten wir beantragt, die Geschäftsordnung des Marktgemeinderates anpassen, einmal mit Erfolg. Weitere Anträge hatten wir gestellt zur verpflichtenden Anbringung von Fotovoltaikanlagen, Einführung von Pflanzpatenschaften, für ein Verkehrskonzept im Zusammenhang mit dem Neubau der beiden Waldhallen in Großschwarzenlohe und etliche mehr. Immer wieder hatten wir darauf gedrängt, alles was in die öffentliche Sitzung gehört auch dort zu behandeln. Letzteres ohne Erfolg und Unterstützung durch die anderen Fraktionen.
Schwierig war der Umgang mit dem Transparenzgedanken. Wir wollen, dass öffentlich verhandelt wird, damit die Bürger erfahren, was im Rat besprochen wird, welche Argumente den Räten wichtig sind. Im Wahlkampf waren sich noch alle Fraktionen im Rat sowie alle Bürgermeisterkandidaten einig – transparent sollte es sein, verstehbar. Dennoch wird nach wie vor Vieles ohne Not nichtöffentlich verhandelt. Planungsentscheidungen werden ohne Beteiligung der Öffentlichkeit im Vorfeld getroffen. Selbst die Räte sind oft überrascht, wenn plötzlich Pläne auf dem Tisch liegen.
Wichtig wird auch im neuen Jahr sein, Wendelstein lebenswerter zu machen und Lieblingsplätze zu schaffen. Die Vorstellung von Wendelstein als Schlafstadt für Bürger, die woanders ihre Freizeit lieber verbringen, erschreckt uns. Es gilt Plätze zu schaffen, an denen man sich gerne aufhält. Das Areal der alten Waldhalle bietet eine Chance – vielleicht für einen Skaterpark, ein Cafe oder einen Treffpunkt.
Auch die Inklusion von älteren Bürgern wollen wir weiter voranbringen. Wir stehen im engen Austausch mit Senioren und auch der Seniorenbeauftragten. Wir haben unter anderem über seniorengerechte Bänke mit Armlehnen als Aufstehhilfe debattiert, am besten noch im Schatten.
Ebenso wichtig sind Kinder und Jugendliche. In einer Zeit, in der Vereine und Clubs geschlossen haben, braucht es Treffpunkte und Orte für Jugendliche. Es gibt beispielsweise zu wenig Plätze zum Basketballspeielen. Die wenigen Vorhandenen sind meist belegt. Auch über die Spielplätze gilt es zu reden. Zwar hat Wendelstein viele, aber die Verteilung auf die Ortsteile stimmt nicht. Ganz Großschwarzenlohe hat nur zwei.
Wichtig wird im neuen Jahr auch die Gestaltung des ÖPNV sein. Wir setzen uns ein für mehr und günstigere Verbindungen, auch zusammen mit dem Landkreis. Gemeinsam können wir Wendelstein besser machen, unsere Natur erhalten.
Weil wir hier leben.
Martin Mändl
Sprecher der Fraktion BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein
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