meier Magazin - September 2024 / 25. Jhg.

tierische Seite 46 www.meier-magazin.de/therapiehunde Therapiehunde Deutschland e.V. Herbstgrasmilben haben im Spätsommer ihre Hoch-Zeit Wenn sich Ihr Vierbeiner nach einemSpätsommer-Spaziergang ständig kratzt, haben sich möglicherweise Herbstgrasmilben in seinem Fell eingenistet. Was Zweibeiner über diesen Parasiten wissen sollten. Von Juli bis Oktober leben Herbstgrasmilbenlarven in Gräsern und auf Wiesen und warten darauf, im Vorbeigehen von Hunden, Katzen oder anderen Säugetieren abgestreift zu werden. Sie ritzen die Haut ihres Wirtes an und ernähren sich von Gewebe und Lymphsekreten, bis sie sich als erwachsene Milben nach einigenTagen von selbst abfallen lassen und wieder in Gräsern und auf Wiesen leben. Grasmilben sind Parasiten aus der Gattung der Spinnentiere und befallen den Menschen nur aus Versehen. Zweibeiner reagieren auf die Milbenlarven häufig in Form einer entzündlichen Hautkrankheit, der Erntekrätze, die ärztlich behandelt werden muss. Für den Menschen ist der Milbenbefall beim Hund nicht ansteckend und zum Glück übertragen die Tierchen, anders als etwa Zecken, keine gefährlichen und ansteckenden Krankheiten (wie FSME). Die Milbenlarven hinterlassen auch beim Hund – außer dem unschönen Juckreiz – keine ernsthaften Konsequenzen. Dennoch sollten Sie einen Grasmilbenbefall bei Ihrem Hund vermeiden, denn die Bisse sind unangenehm und jucken fürchterlich. Durch den Juckreiz entstehen kleine Entzündungen auf der Haut und je nach Juck-Stärke kann sich Ihr Hund die gereizten Stellen wund kratzen oder beißen. Dadurch können bakterielle Infektionen oder Ekzeme entstehen, die dann möglicherweise mit einem Antibiotikum behandelt werden müssen. Zudem kann ein unbehandelter Milbenbefall Allergien bei Ihrem Hund auslösen. Nicht einmal einen halben Millimeter sind die Parasiten groß, was sie auf der Haut ihres Hundes nur sehr schwer erkennbar macht. Leichter zu sehen sind die orangeroten Tierchen an Stellen mit dünnerem Fell, die auch häufiger mit dem Boden in Kontakt kommen – wie etwa Bauch, Pfoten, Beine, Brust, Ohren und Schnauze. Ein Hinweis auf einen Herbst- grasmilbenbefall sind ständiges Kratzen, das durch den starken Juckreiz ausgelöst wird, Fellverlust durch Kratzen und Beißen sowie entzündete Hautstellen. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Vierbeiner die Parasiten vom letzten Spaziergang über Wiesen und Felder mit nach Hause gebracht hat, stellen Sie ihn am besten auf ein helles Tuch und bürsten Sie ihm gründ- lich das Fell aus, denn Herbstgrasmilben fallen beim Bürsten ab. Sind auf der Decke orangerote Pünktchen zu erkennen, leidet Ihr Hund unter Grasmilben. Beobachten Sie Ihren Vierbeiner, wie häufig er sich in welcher Intensität kratzt oder ob sich die Kratzstellen eventuell entzün- den und deshalb besser vom Tierarzt behandelt werden sollten. Es gibt auch wirksame Salben und Antiparasitika, die vielleicht schon ausreichen, um die Parasiten von Ihrem Vierbeiner zu vertreiben. Prophylaxe gegen Herbstgrasmilben ist leider schwierig, weil die Parasiten vor allem an trockenen Tagen auf neueWirte warten und jeder Hund schier an jedem Sommertag wieder aufs neue von den Milben befallen werden kann. Dennoch gibt es einige Tipps und Tricks gegen die lästigen Juckreizauslöser – wie etwa Antiparasitenhalsbänder oder einige Spot-On-Mittel, die auch gegen Zecken und Flöhe eingesetzt werden. Auch regelmäßiges Rasenmähen verringert das Risiko eines Herbstgrasmilbenbefalls, denn je höher das Gras ist, desto mehr Milben verstecken sich darin. Im Haus empfiehlt es sich, den Staubsauger, besonders auf Teppichen, häufiger einzusetzen oder die Hundebetten, Decken und Lieblingsteppiche Ihres Vierbeiners regelmäßig zu waschen. Hat sich Ihr Hund die Parasiten eingefangen, können Sie diese auf verschiedene Art und Weise bekämpfen. So sind Milbenshampoos für Hunde eine hilfreiche Variante, denn die Ölschicht des Shampoos verklebt die Saugorgane der Grasmilben. Sie verhungern und fallen ab. Auch Mittel gegen Juckreiz helfen und welches das beste für Ihren Hund ist, weiß Ihr Tierarzt. i Kontakt Therapiehunde Deutschland: geschaeftsstelle@therapiehunde-deutschland.team Telefon 09180.8524083 oder Mobil 0171.3224576 Sabine Beck, freie Journalistin - die.schreiberei.medienbuero@t-online.de < Es juckt und beißt – von Juli bis Oktober ist die Hoch-Zeit der Herbstgrasmilben © AdobeStock.com

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