meier Magazin - September 2024 / 25. Jhg.

Heimat Brauchtum G’schicht’n 34 Veteranen- und Soldatenverein e.V. 1874 Wendelstein Wendelsteiner Veteranenverein feierte sein 150-jähriges Bestehen Traditionen wahren mit gewandelten und neuen Aufgaben: In würdigem Rahmen mit einem Festabend hat einer der ältesten Vereine Wendelsteins jetzt 150jähriges Bestehen gefeiert mit Glückwünschen und Geschenken der Ehrengäste: Der„Veteranen- und SoldatenvereinWendelstein“ hat zwar aus der Zeit der Gründung keine Dokumente mehr – diese wurden zeitbedingt bei Kriegsende 1945 fast alle vernichtet – aber aus anderen Quellen heraus gibt es Belege. Und ob der Verein zeitgleich mit dem ersten bayerischen Landesverein für Veteranenverbände 1874 oder doch erst 1875 entstand, wie auf einem Vereinsbild vermerkt, ist bei dem Vereinsalter nur unerheblich, wie auch die Ehrengäste bestätigten. Als Vereinsvorsitzender freute sich Gerd Leykamm besonders über die mehr als 50 Teilnehmer sowie die Ehrengäste bei der Eröffnung des Festabends in der Sportschützenhalle des Vereins. In seiner Begrüßung würdigte er diesen als idealen Raum für den Verein, da die Halle auch erst kürzlich ihre Premiere für eine Kunstschau hatte. Als Ehrengäste hieß er Landrat Ben Schwarz, 1.Bürgermeister Werner Langhans mit mehreren Gemeinderäten, Wolfgang Niebling als Kreisvorsitzenden des Bayerischen Soldaten- bundes (BSB) sowie Willibald Hickl als ältestes Mitglied und letzten lebenden Kriegsteilnehmer mit 97 Jahren willkommen. Den offiziellen Teil des Festabends leiteten die Grußworte der Ehrengäste ein: Für Landrat Ben Schwarz war allein der Anlass eines 150jährigen Jubiläums ein guter Grund zum Erinnern an die Ursprünge des Vereins und an dessen Ent- wicklung. Veteranenvereine gab es teilweise schon vor dem Deutsch-Franzö- sischen Krieg in Bayern, erst aber die deutschlandweite Auswirkung mit Grün- dung des Kaiserreichs habe die Grundideen der Veteranenvereine landesweit bis in die Kleinstädte und Dörfer getragen. Auch deshalb entstand landesweit 1874 ein Dachverband für die Veteranenvereinigungen im Königreich Bayern. Aufgabenwandel über fünf Generationen hinweg Vor allem die beiden großen nachfolgenden Kriege 1914-18 und 1939-45 und die Erfahrungen der Jahre ab 1933 mit der Zwangseingliederung der Vetera- nenvereine ins NS-System haben in den Vereinen zum Aufgabenwandel ge- führt: Die Traditionspflege wandelte sich zur Mahnung an die Kriegsschrecken und deren Folgen und mit dem Kleinkaliberschießen haben die Vereine ein zweites sportliches „Standbein“, das den Vereinen das Weiterbestehen mit neuen jungen Mitgliedern ermögliche. Sein besonderer Dank galt den Verant- wortlichen in der Vereinsführung, die sich hier für verantwortungsvolle gesell- schaftliche Aufgaben einbringen. Und 150 Jahre bedeuten zugleich ein bürgerschaftliches Engagement über fünf Generationen, die bewundernswert sind, ob in den örtlichen Feuerweh- ren, in Veteranenvereinen und auch in anderen Traditionsvereinigungen. Wendelsteins Bürgermeister Werner Langhans nannte 2024 als Jahr mit eini- gen besonderenVereinsjubiläen wie bei den Feuerwehren Kleinschwarzenlohe und Neuses mit 125 Jahren. Die Zeit der Vereinsgründung des Veteranenver- eins 1874 war für Deutschland ein mehrfacher „Aufbruch“ in neue Zeiten, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Leider führten nicht alle Entwicklungen auch zu positiven neuen Lebensveränderungen. Besondere Erinnerungen an den früheren Schießstand Besondere Erinnerungen hatte der Bürgermeister an den alten offenen Schieß- stand mit weithin hörbaren Übungszeiten am Sonntag, und ans jährliche Kirchweihschießen des Vereins. Für den Jubiläumsverein hatte Langhans wie zuvor Landrat Ben Schwarz eine Spende als Geschenk. Ein weiterer Gratulant bei der Jubiläumsfeier war Wolfgang Niebling als Kreisvorsitzender vom „Bayerischen Soldatenbund“, der ebenfalls zum örtlichen Veteranenverein viele Verbindungen als Erinnerung nannte: „Es ist eine stolze Leistung, einen Verein mit solchen Aufgaben und der 150-jährigen Tradition auch heute noch am Leben zu erhalten“ lobte er die Gastgeber. Für die benachbarte und befreundete Schützengesellschaft gratulierte deren 1. Schützenmeister Rainer Nowak und übergab als Geschenk eine Schützen- scheibe als Erinnerung ans Jubiläum. „Die Jubiläumsscheibe ist unser Geschenk und Dank für jahrzehntelange Freundschaft unserer zwei Vereine – auch angesichts vieler Doppelmitglieder. Ausschießenmüsst ihr den Gewinner aber immer noch selber“ würdigte er die gute Zusammenarbeit beider Vereine. EinVortrag zur Geschichte des VeteranenvereinsWendelstein und des Veteranenwesens in Bayern beschloss den offiziellen Teil der Feier, die mit einer Stärkung gemütlich ausklang. Dr. Jörg Ruthrof, Vereinsmitglied < Für Willibald Hickl als ältestes Vereinsmitglied und letzten Kriegsteilnehmer im Verein mit 97 Jahren war es eine besondere Ehre, daß er gemeinsammit dem 1. Vorstand Gerd LeykammamVereinsheimdes Veteranenvereins eine Erinnerungstafel für die großartigen Arbeitsleistungen der Vereinsmitglieder anlässlich des 150jährigen Bestehen enthüllen durfte. Mit Landrat Ben Schwarz und weiteren Ehrengästen feierte der Veteranen- und Soldatenverein Wendelstein das 150jährige Bestehen in dem zu einem gemütlichen „Festsaal“ umgenutzten Schießstand. Als Geschenk für den Jubiläumsverein hat- ten die befreundeten langjährigen Nach- barn der Schützenge- sellschaft eine Jubilä- umsscheibe mitge- bracht. Rainer Nowak übergab als 1.Schüt- zenmeister das Ge- schenkmit denWorten „Ausschießen müsst ihr den Gewinner aber immer noch selber“. © jör © jör © jör www.meier-magazin.de/vsv-wendelstein

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=