meier Magazin - Oktober 2024 / 25. Jhg.

52 Stadtrat Harald Dix berichtet aus dem Nürnberger Rathaus ÖDP - Ortsverband Kornburg Stromtrassenausbau: Wer soll das bezahlen? Der Netzentwicklungsplan („NEP“) für Deutschland sieht nach aktuellem Stand reine Baukosten von 327 Milliarden Euro für den Ausbau der Strom-Übertragungsnetze vor. Dazu kommen noch die Kosten für die Finan- zierung und für die den Investoren verspro- chene Rendite. Das ist nicht mehr bezahlbar, aber auch nicht nötig. Die Übertragungstrassen gehören zu dem euro- paweiten Netzwerk, mit dem Strom quer durch den Kontinent verteilt werden kann. Die ehrli- cherweise nicht mehr bezahlbaren Kosten für den Ausbau dieses Netzwerks sind von den ur- sprünglich geplanten 33 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf aktuell praktisch das Zehnfache angewachsen. Im Rahmen der Jubi- läums-Aktion am 16.9.2024 in Altdorf zu „10 Jahre Widerstand wirkt“ gegen die neuen Übertragungsstromtrassen wurde klar, dass 1. in Bayern keine Lichter ausgegangen sind, wie es für 2022 ohne neue Tras- sen vorhergesagt wurde, es ist nämlich noch keine neue Trasse in Betrieb und wird es auch auf absehbare Zeit nicht sein. 2. der Ausbau des Übertragungsnetzes fast ausschließlich dem Oligopol der vier großen Netzversorger und der vier großen Stromversorger sowie deren Aktionären dient. 3. die für das Übertragungsnetz vergeudeten Gelder beim Ausbau des Ver- teilnetzes fehlen. Hier wurde in den letzten Wochen in der Tageszeitung mehrfach auf die Probleme der regionalen Netzversorger hingewiesen. Die regionalen Verteilnetze, in unserem Fall das der N-ERGIE, müssen umgehend und schnell ausgebaut werden. 4. die aktuelle Planung eine dezentrale und nachhaltige Energieversorgung sabotiert. Die Stromkonzerne bekommen sehr viel Geld und der vor Ort er- zeugte Strom kann nicht eingespeist werden. 5. die Metropolregion und Bayern sich selbst versorgen können. Dafür brau- chen wir aber mehr Windenergie und vor allem Stromspeicher. Die ausdau- ernde Behinderung vonWindrädern und fehlende Initiativen bei Stromspei- chern machen uns abhängig und kosten uns Unmengen an Geld. In den 10 Jahren des Widerstands haben sich parteiübergreifend Menschen und Organisationen zusammengefunden, die ein gemeinsames Ziel verfol- gen. Zum Beispiel gehen mit dem Bund Naturschutz und dem Bayerischen Bauernverband zwei professionelle Organisationen Hand in Hand, denen beide an einer regionalen und dezentralen Energieversorgung gelegen ist. Denn beide wollen fruchtbares Land und Umwelt erhalten und sind sich einig: Die geplanten Trassen für das Übertragungsnetz haben einen extrem hohen Flächenverbrauch und zerstören über mehrere Tausend Kilometer die Landschaft und damit unsere Heimat. Die Kritik und Verbesserungsvor- schläge decken sich in diesem Falle vollständig mit den Zielen der ÖDP. Betrachtet man die aktuelle Situation in der Welt, dann wäre eine dezentrale Energieversorgung auch noch viel widerstandsfähiger gegen Störungen. Schließlich würde man zukünftig die gesamte Stromversorgung in Deutsch- land lahmlegen können, wennman nur die richtigen Strommasten der neuen Übertragungstrassen ausschaltet. Wir erwarten jetzt endlich eine Energiepolitik, die an Bürgern und Regionen ausgerichtet ist und nicht mehr an Stromkonzernen und Investoren aus der Finanzindustrie. Das wäre bezahlbar und nachhaltig. Der am Podiumsge- spräch beteiligte Energieexperte Dr. Neumann bezeichnete den NEP als das, was er ist, nämlich als Nepp: Ein minderwertiges Produkt, das zu überhöh- ten Preisen verkauft wird . Wir sind zuversichtlich, dass der Ausbau des Stromnetzes in der geplanten Form nicht erfolgen wird und hoffen, dass das unbezahlbare Projekt eher früher als später gestoppt wird. An der Veranstaltung in Altdorf haben zahlreiche Personen, auch aus Korn- burg teilgenommen. Dazu gehörten der SPD Stadtrat Harald Dix, der Vorstand des BBV Kornburg Dieter Schramm und Markus Meßthaler, Michael Rausch von der BI Nürnberg und Hans Anschütz von der ÖDP. Hans Anschütz, 1. Vorsitzender < Kornburg unterstützt denWider- stand gegen Ausbau der Über- tragungstrassen Keine Transparenz bei der Trassenplanung Die SPD-Fraktion im Nürnberger Stadtrat fordert durch einen Antrag an die Stadt mehr Transparenz bei der Trassenführung der Juraleitung Die Regierung von Mittelfranken sollte den Stadtrat und die Bevölkerung detailliert über den aktuellen Planungsstand der Juraleitung informieren. Die Energiewende klappt nur, wenn alle Verantwortlichen und Betroffenen einbezogen und mitgenommen werden. Zuletzt hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, wonach andere Trassenvarianten bereits sehr früh durch die Regierung von Mittelfranken als zuständige Genehmigungsbehörde aus dem Verfahren genommen worden sind. In Form eines Antrags bitten Harald Dix und Dieter Goldmann aus Kornburg undWorzeldorf darum, Vertreter der Regierung von Mittelfran- ken in eine der nächsten Stadtratssitzungen einzuladen, um die Beweg- gründe darzulegen. Die aktuell geplante Trasse zerschneidet ein Landschafts- schutzgebiet und würde den Nürnberger Südenmassiv belasten. Das bereitet den Menschen vor Ort große Sorgen. Es ist aktuell nicht nachvollziehbar, warum deutlich naturschonendere Trassenführungen zu einem sehr frühen Zeitpunkt aus dem Raumordnungsverfahren genommen worden sind. Es stehe außer Frage, dass jede Trassenführung einen Eingriff in unsere Umwelt darstelle. Bei der Trassenführung sollte aber immer die Variante zum Zuge kommen, die am wenigsten Mensch, Tier und Natur belastet – falls diese Starkstromtrasse überhaupt notwendig ist. Eine erfolgreiche Energiewende benötigt den massiven Ausbau von Solar- undWindstrom, von Speicherkapazitäten sowie von regionalen Stromnetzen. Nürnberg ist bereit, seinen Beitrag zu leisten und baut sein regionales Ver- teilnetz durch die N-ERGIE weiter aus, ebenso die damit verbundene regio- nale Stromerzeugung. Vorsorglich solle die Stadtverwaltung ein Argumentationspapier vorbereiten, warum aus Sicht der Stadt Nürnberg die Starkstromtrasse P53 – die eine Übertragungstrasse ist – nicht durch den Nürnberger Süden und Mooren- brunn führen soll. Auch über mögliche juristische Schritte sollen die Mitglie- der des Stadtrats frühzeitig informiert werden. Umbau der Bushaltestelle Kornburg Süd Der Servicebetrieb Öffentlicher RaumNürnberg (Sör) baut die Bushaltestelle Kornburg Süd in der Kornburger Hauptstraße in ein Buskap um. Die Arbeiten dauern bis Freitag, 15. November 2024 und erfolgen in zwei Bauabschnitten. Der Umbau dient demVorrang des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) und der Verkehrsberuhigung. Weiterhin werden die Blindenleitsysteme an der Halte- stelle und der Fußgängerüberquerung ergänzt und neu gebaut. Außerdem werden drei neue Bäume gepflanzt. Die Fahrbahn der Kornburger Haupt- straße ist je nach Bauphase einseitig gesperrt. Der Verkehr wird über eine mo- bile Ampel wechselweise an der Baustelle vorbeigeleitet. Die VAG hat eine Ersatzhaltestelle in der Kornburger Hauptstraße eingerichtet. Baumaßnahme An der Radrunde Im Rahmen einer Fahrbahnsanierung zwischen der Stockäckerstraße und Beckmannstraße beabsichtigt die Stadt auf der Nordseite einen barrierefreien Ausbau der Haltestelle„Worzeldorf Schule“. Der Ausbau der Haltestelle erfolgt durch das Anheben der Bordsteinkante auf 16 cm, sowie der Nachrüstung mit einem Blindenleitsystem. Nach Abstimmung mit der VAG ist das Beibe- halten der Busbucht für den Fahrplanablauf zwingend erforderlich. Zudem erfolgt im Kreuzungsbereich der Beckmannstraße eine Aufweitung des west- lichen Gehwegs zur Verbesserung der Schulwegsicherheit. Die Umsetzung ist für das Jahr 2025 geplant. Harald Dix, Mitglied des Nürnberger Stadtrates und des Verkehrsausschusses | SPD – Fraktion < Kundgebung gegen Stromtrasse in Katzwang www.meier-magazin.de/harald-dix © ÖDP Kornburg

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