meier Magazin - Mai 2024 / 25. Jhg.

68 : : Naturschutz : : Energiewende : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Klimaschutz Fotograf Dr. Jörg Henninger Im Rednitzgrund regt sich was Mit dem Ausklang des Winters stehen die Vorbereitungen für die traditionelle Bewirtschaftung der Wiesen des Rednitzgrunds an. Die Bauern setzen die Bewässerungsanlagen für die sommerlicheWiesen- bewässerung in Schuss und reinigen die Gräben. „Haben denn die Bauern jetzt im März nichts anderes zu tun, als in den Gräben auf den Wiesen zu buddeln?“ wird sich manch ein Besu- cher des Wiesengrunds des Rednitztals fragen. Ja, es ist die Zeit der Vorbereitung der Felder, um die verschiedens- ten Feldfrüchte einzusäen, sobald die schlimmste Frost- gefahr vorüber ist. Doch auch andere Arbeiten stehen jetzt an. Seit Jahrhunderten schon werden in weiten Teilen des Rednitztals (und auch in vie- len seiner Seitentäler) in der trockenen Sommerzeit die Wiesen bewässert. Das bringt v.a. den Landwirten, die noch Viehwirtschaft be- treiben, mindestens eine bis drei Extra-Ernten an Gras und Heu, währendWiesen auf höher gelegenen Standorten dann braun und verbrannt aussehen. Und die Gräben, die mitten durch die Wiesen oder auch mal breiter entlang der Talränder verlaufen, müssen vor der Bewässerungssaison von Unrat, wucherndem Bewuchs und Ast- und Laubwerk befreit werden, die sich in der vergan- genen Saison oder auch über denWinter angesammelt haben. Wird das nicht gemacht, kann sich all das beim Füllen der Gräben mit Wasser vor einem Durchlassrohr, einer Brücke oder einemWehr anhäufen und den Weiterfluss behindern. DieWässersaison beginnt zwar erst imMai oder Juni, wenn dieWitterung trockener wird, das Gras aber gerade den ersten Ernteschnitt erfahren hat und nun zum Nachwachsen dringend frisches Wasser braucht. Doch die Reinigung der Gräben wird schon im März in Gemeinschaftsarbeit erledigt, wenn der Grasbewuchs in den Gräben noch nicht alles bedeckt hat. Dann ruft der Vorsitzende einer Wässergemeinschaft alle Mitglieder zusammen, um gemeinsam diese Reinigungsarbeiten durchzuführen. In den zum Teil schon Jahrhunderte alten Statuten der Wässergemein- schaften, Wässerbrief genannt, wurde minutiös festgelegt, wie jeder Bauer seine Gräben und Einrichtungen regelmäßig gemäß Vorgaben zu pflegen und erhalten hat. Wer diesen Auflagen nicht nachkam, musste empfindliche Strafen bezahlen. Das gilt im Prinzip bis heute. Doch wenn heute zum gemeinsamen Putzdienst gerufen wird, so kom- men die Landwirte i.d.R. gerne zusammen, denn das ist eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen sie sich zwanglos treffen und austauschen können, während sie gemeinsam die anfallenden Arbeiten erledigen. Wenn dann schließlich das Tagwerk erledigt ist, setzt man sich auch zum Ausklang bei einem deftigenVesper oder Kaffee und Kuchen zusammen. Dies gehört mit zu der von der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe erhobenen Tradition der Fränkischen Wässerwiesengemeinschaften. i Mehr zu den Wässerwiesen des Rednitztals findet sich in dem erst kürzlich erschienenen Buch „Das Geschenk des Wassers – die Rednitz- Wässerwiesen und ihre Menschen“ (ISBN 978-3-942251-76-1). Jörg Henninger < Nach getaner Arbeit genießt man noch gemeinsam einen deftigen Imbiss. Während Besucher die sich begrünendenWiesen genießen, arbeiten die Bau- ern an der Reinigung der Bewässerungsgräben Imvergangenen Jahr hat der Bewuchs die Gräben zuwachsen lassen, der den Was- serfluss behindern würde. Mit Hacke, Schaufel und Heugabel wird Bewuchs und Unrat aus demGraben beseitigt. Wendelsteiner Tafel e.V. Linde Duschner Tafelleitung Tel. 09129 / 5879 Tel. 0160 / 96059548 Unser Spendenkonto: Sparkasse Mfr Süd: DE74 7645 0000 0750 3827 64 SWIFT-BIC: BYLADEM1SRS Ausgabestelle Alte Salzstraße 29, Röthenbach b.St.W. Samstag 12 bis 15 Uhr

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