meier Magazin - Mai 2024 / 25. Jhg.

59 Ein weiterer Schwerpunkt war das Grundwasser. Hier gab Manfred Kinzler zu bedenken, dass die Grundwasserneubildung massiv abgenommen hat, hier fehlt das Vorsorgedenken. Durch die höhe- ren Temperaturen infolge des Klimawandels haben wir eine größere Verdunstung, sodass fast kein Niederschlag mehr ins Grundwas- ser geht. Bezeichnend sei, dass das bayerische Umweltministerium da- rauf dringt, nur die oberen Grundwasserstockwerke zu nutzen und das Tiefengrundwasser zu schonen. Beate Grüner meinte, dass durch den massiven Flächenverbrauch dasWasser nicht in der Landschaft gehalten werden, sondern viel zu schnell abfließe. Tanja Josche stimmte ihr zu: „Man muss den Flächenverbrauch stoppen und Flächen entsiegeln, um die Speicherfähigkeit des Bodens wieder zu erhöhen. Dort, wo gebaut wird, ist eine wassersensible Planung wichtig – Stichwort Schwamm- stadt.“ Auch mit Humusaufbau in den landwirtschaftlichen Böden lasse sich viel Wasser in den Böden speichern. „Landwirte müssen einen gewissen Humusgehalt der Böden sicherstellen, zu wenig Humus muss mit Sub- ventionskürzung einhergehen“ mahnte Manfred Kinzler ausdrücklich. Stefan Pieger fragte konkret nach, was die Politik auf Landkreis und Gemeindeebene tun könne? „Kommunen können bei Neubaugebieten zum Beispiel Versickerung und Gründächer vorschreiben“, so Birgit Fuchs von den Grünen.„Man kann auch mit gutem Beispiel vorangehen wie in Spalt“, führte Stadträtin und grünes Vorstandsmitglied Ingeborg Jotz weiter aus. In Spalt wurde der Schulhof mit hoher Förderung entsiegelt, auch in Wendelstein gibt es strikte Vorgaben bei Neubauten. Beate Grüner fragte weiter, wie das mit der Gewässerverschmutzung im Landkreis sei? Bislang gibt es noch keine vierte Klärstufe, ebenso fehlen Vorranggebiete für Trinkwasser im Landkreis. Laut Manfred Kinzler verlange ein neues Gesetz, dass Grundwassereinzugsgebiete geschützt werden müssen. „Für einen besseren Trinkwasserschutz sehe ich vor allem die Staatsregierung in der Pflicht“, so Tanja Josche. Die Trinkwas- serschutzgebiete in Bayern seien viel kleiner als in den anderen Bundes- ländern: Hier sind nur sieben Prozent der Landesfläche geschützt, in Baden-Württemberg dagegen 27 Prozent und in Hessen 38 Prozent. Beate Grüner bedankte sich für die engagierte und konstruktive Diskus- sion und formulierte zum Abschluss einige Forderungen: Der Gewässer- zustand müsse verbessert, Trinkwasserschutzgebiete ausgeweitet und die Versiegelung bei neuen Projekten vermieden werden. Richard Radle, Geschäftsführer <

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