meier Magazin - März 2024 / 25. Jhg.

94 Ausbildung Karriere & Stellenmarkt BDS-Wendelstein »Bund der Selbstständigen« Neujahrsempfang des BDS Wendelstein 60-jähriges Bestehen und Gewerbeschau inWendelstein. Bis zur„Corona-Pause“ war der Neujahresempfang des Wendelsteiner Ortsverbands vom BDS – Bund der Selbständigen in der Marktgemeinde ein fester Termin der Veranstaltungen zu Jahresbeginn – und in ganz Bayern einmalig. Unter neuer Führung durch Rainer Ehrsamund seinen Stellvertreter Dieter Strait fand der Empfang in gewohnter Weise erstmals wieder statt. DieTeilnehmer hatten dabei nicht nur, wie bei früheren Treffen, Gelegenheit zumGedankenaustausch, als Höhe- punkt des Abends gab es eine effektive„Lachtherapie“ von Dr. Oliver Tissot inklusive humorvoll-hintergrün- digen Gestaltungsideen für den Arbeitsalltag. Wie in der Zeit vor Corona begann das Programmdes Neujahresempfangs mit einer ökumenischen Andacht in der St.Georgskirche, die Pfarrerin Johanna Graeff und der katholische Diakon Kurt Reinelt gemeinsam gestalteten. Im Martin-Luther-Haus übernahm Rainer Ehrsam als neuer Vorsitzender des BDS-Ortsverbands die Moderation. Dieser Neujahresemp- fang sei nicht nur für ihn eine Premiere, auch für weitere Ehrengäste, wie Landrat Ben Schwarz und für Gabriele Sehorz als Präsidentin des BDS- Landesverbands Bayern. Er freute sich zudem über die große Anzahl an Vertretern der Vereine, der örtlichen Politik undWirtschaft. Rainer Ehrsam dankte Annalena Leitermann, die in den letzten drei Jahren als „Wendelsteiner Christkind“ in der Adventszeit auf dem Weihnachts- markt und bei Weihnachtsfeiern als sympathische Botschafterin des BDS viel unterwegs war – allein im letzten Jahr hatte sie 30 Termine. Bei den Ehrengästen oblag Bürgermeister Werner Langhans das erste Grußwort: Er zeigte sich erfreut, dass dieser jährliche Empfang jetzt wieder stattfinde. Diese Veranstaltung sei die beste Gelegenheit, in ungezwun- genem Rahmen ehrenamtlich tätige Verantwortliche, Selbständige und Kommunalpolitiker zusammenzubringen. Guter Branchenmix inWendelstein ist einWohlstandsgarant Dass es der Marktgemeinde Wendelstein wirtschaftlich insgesamt gut geht, verdankt sie vor allem einem „gesunden“ Branchenmix mit dem Schwerpunkt auf mittelständischen Unternehmen, vielen Familienbetrieben, der Bevölkerung selbst und der Vielzahl an gesellschaftlichen Institutionen sowie den Vereinen. Auch deshalb sprach er sich für einen chancenori- entierten Umgang mit der hiesigenWirtschaft aus bei Innovationen und nicht immer nur vorschriftenorientiert.„Eines muss uns klar sein: Umwelt- schutz nachhaltig zu verbessern ist nur möglich, wenn die wirtschaftliche Basis stimmt für die Umsetzung – und dafür sorgen vor allem unsere vielen Betriebe!“ Landrat Ben Schwarz dankte, wie auch seinVorredner, demBDS-Ortsverband Wendelstein für die Ausrichtung des Neujahresempfangs als Gelegenheit, sich überhaupt quer durch die örtliche Gesellschaft kennenzulernen und so in die eigene Gemeinde bessere Einblicke zu bekommen. Das Zauberwort dazu, das auch Rainer Ehrsam in der Begrüßung verwendet hatte, sei „Gemeinsam“. Gerade die heutige Zeit mit so vielen und schnellen Veränderungen bringe Ängste und Ablehnung mancher Neuerung mit sich. Vorsichtige Mahner und kritische Stimmen sollten nicht ausgegrenzt werden, nur durch gemeinsames Handeln komme es zu guten neuen Lösungen. Landkreis Roth ist deutschlandweit„spitze“ imMittelstandsbereich Auch er sprach sich gegen überbordenden Bürokratiegehorsam bei Inno- vationen aus und empfahl„menschenorientiertes Handeln“, stehen doch hinter jedemBetrieb auchMenschen als Familie undMitarbeiter. Immerhin, und darauf sei er stolz, sei der Landkreis Roth deutschlandweit an der Spitze mit dabei in der Anzahl an familiengeführten Unternehmen, vor allem im Mittelstand. Ein weiteres Problem sei das „Stadt-Land-Gefälle“ nicht nur in der Region Nürnberg: Es sei besonders das Gewerbe amOrt, das jeweils ein gutes Zeichen ist, welche gute Lebensqualität als Ziel gleich hoher Lebensverhältnisse in der Stadt wie im ländlichen Raum gelebt werden kann. Geschickt schilderte Bayerns BDS-Präsidentin Gabriele Sehorz aus eigener Erfahrung ihre Ideen für die gemeinsame gute Zukunft vieler kleinerer Gewerbestandorte als starkesWirtschaftselement für Bayern: Sie empfahl allen Entscheidungsträgern, sich einmal aktiv in einemZirkus einzubringen. An keinem anderen Arbeitsplatz seien ständige neue Ideen – um das Publi- kum zu begeistern – wie auch entsprechender Mut zu deren Umsetzung und das Vertrauen auf die Unterstützung durch andere so wichtig wie in der Manege. Damit werden auch immer wieder alte Grenzen überwunden und andere können zudem von den neuen Erfahrungen profitieren. Mitte der 2030er Jahre gehen„Babyboomer-Jahrgänge“ in Rente Während Handel und Gewerbe offen sind für Neuerungen und neue Wege, reagiere die Politik nur mit Sicherheitsvorschriften, Kontrollme- chanismen und Einschränkungen als Hemmschuh. Doch es dürfe eines nicht vergessen werden angesichts des bereits sichtbaren Mangels an Arbeitskräften in manchen Sparten: Bis etwa 2036 werden die letzten „Babyboomer-Jahrgänge“ als prozentual starke Arbeitskräftegruppe in den Ruhestand gehen und damit zugleich 1/3 aller aktuell imArbeitsleben stehenden Menschen in Deutschland. Nach den Grußworten erhielten Andrea Rübenach als BDS-Bezirksge- schäftsführerin und Isabella Blumenstock-Kirsch vom Ortsverband für ihre Unterstützung bei der Vorbereitung der Gewerbeschau ein Präsent. Im Anschluss präsentierte 2.Vorsitzender Dieter Strait einen Rückblick, was der BDS-Ortsverband seit den Neuwahlen im Herbst 2022, auch als Signal zum„Neustart“, an Aktivitäten einbrachte. Unter anderem Firmen- auch das „Wendelsteiner Christkind“. Eine ganz neue Idee war das BDS- Adventsrätsel, das aufgrund des Erfolges, auch 2024 wieder initiiert werden soll. Für den Ausblick auf 2024 übernahm wieder Rainer Ehrsam. Er wies auf das 60-jährige Bestehen des BDS-Ortsverbands und die am 11./12. Mai geplante Gewerbeschau hin. Abschluss und Höhepunkt des Neujahresempfangs, den das Trio„Nightline“ musikalisch umrahmte, war der Auftritt von Dr. Oliver Tissot. Den meisten aus der fränkischen Fastnacht mit seinerWortakrobatik bekannt, begeis- terte er damit zunächst auch hier und zeigte sich dabei sehr gut informiert über alles, was inWendelstein und im Landkreis aktuell passiert. Er hatte aber auch ernsthafte Ideen für die Gewerbetreibenden dabei, was mit humorvoll-ungewöhnlichen Aktionen imGeschäftslebenmöglich ist, um Kunden und Mitarbeiter mit Witz und guter Laune zu begeistern. Er zeigte eindrucksvoll auf, welche wichtige Rolle der Humor im Alltagsle- ben der Menschen hat. Jörg Ruthrof < Gabriele Sehorz, Präsidentin des BDS Bayern, Landrat Ben Schwarz, Bürgermeister Werner Langhans, Bezirksrätin Cornelia Griesbeck und Dr. Oliver Tissot © Jörg Ruthrof Rainer Ehrsam, Vorsitzender des BDS Wendelstein ©meier Magazin

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