meier Magazin - März 2024 / 25. Jhg.

45 : : Naturschutz : : Energiewende : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Klimaschutz ÖDP - Ortsverband Kornburg Alternativen zur Aufrüstung der Juraleitung In einer gemeinsamenVeranstaltung der SPD Kornburg und der ÖDD Kornburg stellte der Energieexperte Dr. Michael Stöhr von der ÖDP ein Energiekonzept vor, das einige Dinge der aktuellen Planungen in Frage stellt und die Aufrüstung der Juraleitung in der jetzigen Form auf jeden Fall überflüssig machen würde. Neben den geringeren Ein- griffen in Landschaft und Umwelt wäre das alternative Konzept auch finanziell sehr viel günstiger umzu- setzen. Wie bereits mehrfach berichtet, war bisher niemand bereit, der Bevölke- rung vor Ort zu erklären, wozu wir die gewaltige Aufrüstung der Jura- leitung zwischen Raitersaich und Landshut auf die mehr als zehnfache Leistung brauchen. Die banale Antwort ist häufig, das ist beschlossen und damit basta. Längst ist bekannt, dass die aktuellen Beschlüsse zur massiven Beeinträchtigung von Landschaft, Umwelt und landwirtschaftlichen Flächen führen, einen Wertverlust von Immobilien verursachen und die starken elektromagnetischen Felder im Hinblick auf gesundheitliche Schäden unzureichend erforscht sind. Weniger bekannt ist bisher, dass die geplante Lösung auch extrem teuer wird. Ende Januar forderten die Stromnetzbetreiber erst einmal weitere 7,8 Milliarden Euro vom Wirtschaftsministerium bis Mitte des Jahres. Vor diesem Hintergrund führte der Physiker Dr. Michael Stöhr in die Grund- lagen des Energiebedarfs in Deutschland ein und empfiehlt als alternatives Konzept zum jetzt geplanten gigantischen Ausbau des Stromnetzes eine dezentrale Ausrichtung. Die dezentrale Energieversorgung sollte durch Energiegemeinschaften erfolgen, die ihre Region selbst versorgen. Das ist für die meisten Gebiete in Deutschland auch relativ problemlos möglich. Einen Stromaustausch zwischen diesen Regionen wird undmuss es immer geben, aber dafür werden in keinem Fall derartige Stromautobahnen be- nötigt, wie jetzt geplant. Energiegemeinschaften werden auch von der EU empfohlen und in einigen europäischen Ländern bereits umge- setzt. In Deutschland ist das leider weit- gehend unbekannt. Die aktuell ge- plante Stromversorgung ist zentralis- tisch und fokussiert auf die großen Netzbetreiber und Energiekonzerne. Diese erwarten eine Rendite, die min- destens das Doppelte dessen ist, was Energiegemeinschaften in kommunaler Verantwortung oder in Bürgerhand zu- frieden stellt. Deshalb können Energie- gemeinschaften den Strom sehr viel günstiger bereitstellen als es mit der jet- zigen Planung geschieht. Somit bezahlen wir die gigantische Stromtrasse nicht nur mit gigantischen Schäden in der Landschaft, sondern auch noch mit doppelt so hohen Gebühren für den Netzbetrieb. Ersteres betrifft die betroffenen Anwohner, letzteres betrifft alle Stromkunden. Die Besucher des Fachvortrags füllten den Saal bis auf den letzten Platz und waren stark gefordert, die vielen interessanten Fakten und Vorschläge aufzunehmen. Bis zum Ende herrschte im Saal eine hochkonzentrierte Atmosphäre und es wurden viele kluge Nachfragen gestellt. Hans Anschütz, 1. Vorsitzender < Von rechts: Referent Dr. Michael Stöhr, Markus Klinger, Harald Dix von der SPD Kornburg und Hans Anschütz von der ÖDP Kornburg © ÖDP Kornburg meier-magazin.de/oedp-kornburg Bürgerinitiative Nürnberg Brauchen wir die Juraleitung? Informationsveranstaltung –„Informieren und Diskutieren“ Unter dem Motto „Informieren und Diskutieren“ veranstalten wir am 15.03.2024, 19.30 Uhr, im Saal des Gasthauses Grüner Baum in Kornburg gemeinsammit der Ortsgruppe Kornburg des BBV eine weitere Informa- tions-Veranstaltung zur Juraleitung und dem Übertragungsnetzausbau. Referentin wird Dörte Hamann, Sprecherin Aktionsbündnis Trassengegner, sein. Das Aktionsbündnis Trassengegner besteht seit Anfang 2014 – unsere Bürgerinitiative ist seit August 2023 darin Mitglied. Es ist ein lockerer Zusammenschluss von Bürgerinitiativen in ganz Bayern, die den Aktions- konsens akzeptieren und aktiv vertreten. Die Bürgerinitiativen arbeiten fachlich zum Thema Netzausbau zusammen und organisieren gemeinsam Aktionen. Unser Aktionskonsens lautet: Für eine dezentrale Energiewende ohne überdimensionierten Netzausbau! Wir freuen uns auf Ihr Kommen zur Informationsveranstaltung am 15.03.2024 und Ihre Fragen. Neuer Name für Bürgerinitiative: Der bisherige Name unserer Bürgerinitiative„Bürgerinitiative P53 Kornburg- Worzeldorf“ war etwas sperrig und unpassend. Wir setzen uns nicht nur für Kornburg und Worzeldorf ein, sondern u.a. auch für Herpersdorf, Gaulnho- fen, Weiherhaus und Greuth. Daher fanden wir „Bürgerinitiative Nürnberg“ knackig, praktisch und gut. Michael Rausch, Sprecher der Bürgerinitiative Nürnberg < 4 Anmerkung der Redaktion: Der Artikel konnte nicht in Originallänge abgedruckt werden. Die ungekürzte Version ist nachlesbar unter: meier-magazin.de/buergerinitiative-nuernberg

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