meier Magazin - Juni 2024 / 25. Jhg.

Business / Finanzen / Recht DATENSCHUTZ PRINZ Soziale Medien und Datenschutz: Was geht? Was geht nicht? Der Schutz persönlicher Daten wird nicht zuletzt dank der Daten- schutzgrundverordnung, der DSGVO, auch im Bereich der sozialen Medien sehr hoch bewertet. Dennoch gibt es viele – auch ganz legale – Schlupflöcher für die Nutzung von personenbezogenen Daten. Doch mit sicherheitsbewussten Verhalten kann jeder das Risiko des Daten- missbrauchs in Grenzen halten. Geht es in den sozialen Medien um den Schutz der eigenen Daten, ist die wichtigste Maßnahme, sich über die Nutzung personenbezogener Daten bei den verschiedenen Anbietern zu informieren. Das lohnt sich, auch wenn es ein wenig Zeit kostet. Denn nur wer weiß, wie seine Daten benutzt und vielleicht auch missbraucht werden können, kann sich dagegen zur Wehr setzen. Und das bedeutet im ersten Schritt, dass man die Einstellungen in den eigenen Konten so anpasst, dass beispielsweise nur Personen, mit denen man befreundet ist, Posts, Bilder und andere Informationen sehen können. Solche Vorgaben kann man meist in den Einstellungen der Privat- sphäre vornehmen. Übrigens: Bildschirmfotos sowie Fotos von und Infos über dritte Personen sollten in den sozialen Medien sowieso tabu sein. Am besten geschützt ist jede Information, die man für sich behält. Daher sollte man immer prüfen, ob Telefonnummer, Adresse, Geburtsdatum und andere Infos überhaupt in den sozialen Medien gespeichert werden sollten und im Zweifel lieber darauf verzichten. Hier gleich noch ein Tipp: Posten Sie Ihre Urlaubsbilder erst, wenn Sie wieder daheim sind. Ansonsten wissen potenzielle Übeltäter gleich, wo sich ein Einbruch lohnen könnte. Bitte seien Sie auch skeptisch bei Freundschaftsanfragen von Personen, die Sie nicht kennen. Wenn Sie an der Echtheit der Person auch nur leise zweifeln, ist es besser, die Anfrage abzulehnen. Das nächste Thema sind Passwörter. Erstens sollte man sie immer für sich behalten. Zweitens sollte man starke Passwörter nutzen, die lang sind und Zahlen, Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung sowie Sonderzeichen enthalten. Drittens empfiehlt es sich, diese Passwörter immer wieder zu ändern und für jeden Account ein eigenes Passwort zu erstellen. Geburts- daten und die Namen von Angehörigen oder Haustieren sind viel zu leicht zu erraten und daher prinzipiell zu vermeiden. Wichtig ist auch, seine Konten in den sozialen Medien regelmäßig zu überprüfen. Stellt man Unregelmäßigkeiten fest, ist umgehend zu reagieren und am besten mit dem Anbieter Kontakt aufzunehmen. Wenn es noch nicht zu spät ist, sollten schnellstens die Passwörter geändert werden. Bekommen Sie Nachrichten über den Facebook-Messenger, WhatsApp oder andere Nachrichtendienste, die zumAnklicken eines Links auffordern, ist immer große Skepsis geboten. Beim geringsten Zweifel sollte man solche Nachrichten löschen, keinesfalls auf Links unbekannter Herkunft klicken. Wer ein seriöses Anliegen hat, wird sich mit großer Wahrschein- lichkeit auf anderemWege melden. Insbesondere, wenn es um Ihre Finanzen geht, sollten Sie niemals persön- liche Daten weitergeben. Eine ehrliche Bank fragt ihre Kundinnen und Kunden nicht über die sozialen Medien nach persönlichen Daten oder Passwörtern. i Sie haben Fragen? Senden Sie uns diese oder gerne auch Themen- vorschläge per Mail oder rufen Sie uns an: 09122 / 69 373 02 aprinz@datenschutz-prinz.de – www.datenschutz-prinz.de Ihr Datenschutz ist unser PRINZip! Andrea Prinz, Datenschutzbeauftragte < © IstockYulcha 65

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