meier Magazin - Juni 2024 / 25. Jhg.

47 ÖDP - Ortsverband Kornburg Brauchen wir die Aufrüstung der Juraleitung Zusammenfassung wichtiger Erkenntnisse des Vortrags zur geplanten Aufrüstung der Juraleitung Mit Dörte Hamann referierte die Sprecherin des „Aktionsbündnis Trassen- gegner“ in Kornburg über den geplanten Ausbau der Juraleitung zwischen Raitersaich und Landshut. Die Referentin beschäftigt sich seit mehr als acht Jahren mit den neuen Stromtrassen und kann aus einem umfangreichen Wissensschatz schöpfen. Die Veranstaltung wurde organisiert von der Nürn- berger Bürgerinitiative und der Kornburger Ortsgruppe des bayerischen Bauernverbandes undmachte deutlich, dass die Aufrüstung der Stromtrasse nicht alternativlos ist. Juraleitung dient demStromhandel und nicht der Versorgungssicherheit Der Umbau der Energieversorgung muss auf verschiedenen Ebenen statt- finden und wesentlich ist dabei der Ausbau und Umbau des Verteilnetzes. Die Übertragungsnetze, zu denen die Juraleitung zählt, haben für die Ener- giewende bei Weitem nicht die Bedeutung, die ihnen zugeschrieben wird. Stattdessen dienen die Übertragungsnetze in erster Linie dem Europäischen Stromhandel. Auch nach offiziellen Quellen steht fest, dass hier erst einmal nicht unbedingt Wind- oder Solarstrom übertragen wird, sondern Kohle- und Atomstrom. Das Oligopol in Deutschland aus den vier Netzbetreibern (einer davon ist TenneT) und den vier großen Stromkonzernen als Pendant wollenmit dieser Infrastruktur langfristig die eigenen Gewinne sichern sowie eine bürgernahe und demokratische Energieversorgung unterbinden. Der geplante Ausbau ist extrem teuer Es entstehen enorme Kosten aufgrund der für eine risikolose Investition viel zu hohen Renditen. Diese Kosten werden die Bevölkerung und dieWirtschaft schultern müssen. Wenn TenneT jetzt bei der Unterquerung von Katzwang für die gut 2 Kilometer Leitung einen dreistelligen Millionenbetrag vergräbt, dann wird dieser mit mehr als sechs Prozent verzinst und ist damit eine extrem lukrative Geldanlage für diesen Konzern. Bezahlt wird dieser Garan- tiezins von den Stromkunden. Die ersten Auswirkungen dieser Fehlplanung sind schon spürbar. Bis Ende letzten Jahres musste man für jede Kilowatt- stunde Strom noch 3 Cent als Netzentgelt zahlen. Im Januar wurde das auf 6 Cent verdoppelt. Bis zum Jahr 2030 ist allein für das Netzentgelt mit 24 Cent pro Kilowattstunde Strom zu rechnen. Damit wird auf unserer Strom- rechnung das Netzentgelt bald wesentlich mehr kosten als die eigentliche Stromerzeugung. Deutschland – jetzt auch noch Stromtransitland Deutschland wird zukünftig nicht nur ein Transitland für den Verkehr sein, sondern nach der Aufrüstung auch für den Strom. Und wir werden die vollständigen Kosten für die Bereitstellung des Netzes tragen. Wenn Italien zukünftig in Dänemark Windstrom einkauft, dann bezahlen nicht die Stromhändler den Transport, sondern die Anlieger der Leitungen. Ebenso, wenn Frankreich bei den absehbar zu- nehmend häufigeren Hitzewellen die eigenen Atomkraftwerke abschaltenmuss und entspre- chend in Tschechien Atomstrom einkauft. Nur 30 Prozent der übertragenen Energie wird auch in Deutschland gebraucht. Übertragen auf den Verkehr wäre das so, dass wir Deut- schen die Autobahnen zu 100 Prozent bezah- len, aber 70 Prozent der Nutzer gar nicht aus Deutschland kommen. Risikolose Rendite für TenneT, kein Cent für die Anlieger Für die Anlieger der Stromtrassen fällt kein Cent ab, obwohl sie mit der Verunstaltung der Heimat und den ökologischen Zerstörungen vor der eigenen Haustür die ideellen Lasten tragen. Die Landwirtschaft in den Bereichen mit den neuen Strommasten wird massiv betroffen durch die Bodenzerstörungen während der Baumaßnahmen und durch dauerhafte Beeinträchtigungen in der Bewirtschaftung. Fruchtbarer Boden entsteht über Jahrtausende und wird durch Verdichtung und Umschichtung dauer- haft gestört oder zerstört. Einige Beispiele für den verantwortungslosen Umgang mit den Böden bei Maßnahmen von TenneT wurden während des Vortrags mit Bildern belegt. Hoffnung auf eineWende Doch zunehmend keimt die Hoffnung, dass die inzwischen überholte Planung von vor mehr als zehn Jahren gestoppt werden kann. Zum einen entwickelt sich seit 2017 der Stromverbrauch in Deutschland entgegen allen Vorhersagen nicht nach oben, sondern nach unten. Zum anderenmuss auch die Wirtschaft die gigantischen Kosten für das Oligopol mit bezahlen und wird angesichts der aktuell geschätzten Investitionskosten von 320 Mrd. Euro zunehmend nervös. Zum dritten gibt es alternative Szenarien, die eine sichere und günstigere Stromversorgung auf dezentraler Basis aufzeigen. Die Energiewende ohne diesen überdimensionierten Netzausbau wäre günstiger, demokratischer, umwelt- und bürgerfreundlicher. Dafür wären der sofortige Ausbau der Verteilnetze, die Errichtung von neuen Windener- gieanlagen auch in Bayern sowie Investition in Energiespeicher statt in Stromhändler nötig. Hans Anschütz, 1. Vorsitzender < Strommast für Verteilnetz Auf geht’s zur Kornburger Kärwa Bald ist es wieder so weit, am 28.6.2024 ist der Bieranstich zur Kornburger Kärwa. Auch wir vom Bürgerverein werden wieder unterwegs sein. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie uns sehen. Wir – Ingo Kreil, Florian Bauer, Mark Splettstoesser, Markus Weber, Andrea Zahn, Andreas Forster und ich – nehmen gerne konstruktive Vorschläge, die zur Veränderung und Verbesse- rung für unseren Ort mit beitragen, entgegen. Es bleibt zu hoffen, dass es der Wettergott gut mit uns meint und dass wir wieder, wie in den letzten Jahren, eine fröhliche und friedliche Kärwa bei bestem Wetter feiern können. Beteiligen auch Sie sich mit amGeschehen, kommen Sie zum Bieranstich ans Kriegerdenkmal, begleiten Sie den Kärwa-Umzug oder kommen Sie zum Kärwa-Baumaufstellen. Besonders viel Spaß hat übrigens den Kindern das Aufstellen des Kinder-Kärwa-Baumes gemacht, das hat im letzten Jahr erst- mals stattgefunden. Den Nachwuchs heranzuführen ist wichtig, damit unsere „Dorf-Kärwa“ noch lange so traditionell gefeiert werden kann. Allen Aktiven, insbesondere unserem Kärwa Capo Hüddi für die Organisation, gilt vorab schon unser herzlicher Dank. Die einzelnen Termine entnehmen Sie bitte der Bekanntmachung zur Kärwa. Es grüßt Sie herzlich Martina Staufer mit Team Bürgerverein Kornburg e.V. Martina Staufer, Vorsitzende BV Kornburg e.V. < ÖDP - Ortsverband Kornburg, Exkursion zum Naturschutzgebiet Föhrenbuck Fr. 07.06. | 18 bis 20 Uhr Der Naturschutzwächter Georg Montag führt uns durch das Nürn- berger Naturschutzgebiet. Die diesjährige Heimat-Exkursion der ÖDP Kornburg führt zumNatur- schutzgebiet Föhrenbuck. Wir treffen uns dazu am Freitag, den 7. Juni, um 18.00 Uhr mit dem Fahrrad in der Kornburger Ortsmitte zwischen Kriegerdenkmal und Apotheke. Wer in der Nähe von Pillenreuth direkt vor Ort dazu kommen möchte, der kann sich dazu um 18.30 Uhr an der Bushaltestelle Königshof einfinden. Dort an der Einmündung der Wiener Straße in den Marthweg ist der Zugang zum Naturschutzgebiet. Durch das Gebiet führen zwei Feldwege, aber wir werden es zu Fuß begehen. Die fachliche Leitung der Exkursion übernimmt der ehrenamtliche Natur- schutzwächter Georg Montag aus Kornburg. Er wird uns viel Interessantes rund um das Naturschutzgebiet Föhrenbuck erzählen, das zu dem von ihm betreuten Bereich imNürnberger Süden gehört. Er wird auch über seine Auf- gaben als Naturschutzwächter berichten und Hinweise für naturfreundliches Verhalten geben. i Wo: Naturschutzgebiet Föhrenbuck, Zwei Treffpunkte: 18 Uhr Kornburg Ortsmittemit demFahrrad und 18.30 Uhr Pillenreuth Bushaltestelle Königshof Hans Anschütz, 1. Vorsitzender < Naturschutzgebiet Föhrenbuck © ÖDP 4

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