meier Magazin - Juli 2024 / 25. Jhg.

40 Bündnis 90 / Die Grünen - Ortsverband Nürnberg - Süd Biogasanlagen 2.0: Strom erzeugen und künftig auch speichern Die Rolle von Biogas bei der Energiewende. Fachgespräch mit Dr. To- bias Kolb (Agrikomp GmbH) in Schwabach zusammenmit den Grünen aus dem KV Schwabach und dem OV Nürnberg-Süd. Biogasanlagen können nicht nur flexibel Strom erzeugen, sondern mit einer Nachrüstung auch Strom in Gas umwandeln. Das macht sie zu einem Baustein für kurzfristig verfügbare preisgünstige, (fast) klimaneu- trale Stromversorgung. Zu einem Fachgespräch mit Dr. Tobias Kolb, Agrikomp GmbH Merkendorf, trafen kürzlich Vertreter des Fachverban- des Biogas, Betreiber von Biogasanlagen mit Vertretern von Bündnis 90/Die Grünen in Schwabach zusammen. Anlass ist die Ausarbeitung der„Kraftwerkstrategie“ der Bundesregierung: Was tun, wenn Wind und Sonne zu wenig oder überschüssig Strom erzeugen? Wie kann man Wind- und Sonnenstrom so speichern, dass daraus später wieder preiswerter Strom wird? Im ersteren Fall, also wenn es zu wenig günstigen Wind- und Sonnen- strom gibt, kaufen die Versorger kurzfristig den teureren Biogas-Strom bzw. können diese Generatoren von Ferne starten. Tritt der andere Fall, der des Strom-Überschusses ein, können Biogasanlagen mit einer Nach- rüstung künftig auch Wind- und Sonnenstrom in Gas umwandeln, d.h. speichern. „Die nötigen Fachkräfte, die Investoren, aber eben auch viel von der Infrastruktur, die zum Strom-Speichern geeignet ist, gibt es an jeder Biogasanlage heute schon“, betont Albrecht Röttger, vom Grünen-Orts- verband Nürnberg-Süd. Warum? Die Mikroben in jeder Biogasanlagen vergären im ersten Schritt Pflanzen zu CO2 und Wasserstoff. Im zweiten Schritt wird aus beiden Gasen Methan. Dieses lässt sich im heutigen Gas- leitungsnetz transportieren, in riesigen Mengen speichern und bei Bedarf daraus Strom erzeugen. Mit einer Nachrüstung kann so aber auch ungenutzter Stromgespeichert werden: Füttert man nämlich den vorhandenen Mikroben zusätzlichen Wasserstoff, erzeugt aus überschüssigem Strom, wird daraus mit bisher ungenutztem CO2 ebenfalls Methan. Bei dieser „Methanisierung“ des Wasserstoffs entsteht viel Abwärme. Die Anlage der Familie Volkert vermarktet diese in einem Nahwärmenetz zum Beheizen von Häusern bzw. für den Betrieb einer benachbarten Trockungsanlage für Tabak. „Diese Wertschöpfung mit samt den Arbeitsplätzen rund um Bau und Wartung solcher Anlagen bleibt in der Hand von Familienbetrieben in der Region“, betonte SabineWeigand aus Schwabach für Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag. Aber rechnet sich eine solche Nachrüstug?„Das eigentliche Kriterium ist die Planungssicherheit. Hier müssen wir bei der Förderung nach dem Erneuerbaren-Energien-Einspeisungsesetz noch nachschärfen“, erklärt Sascha Müller, Obmann im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages für Bündnis 90/Die Grünen. Wir danken allen, die dabei waren, wir haben gelernt, dass Biogasanlagen eine zentrale Rolle bei der Energiewende spielen, sie bieten sowohl öko- logisch als auch ökonomische Vorteile. Wir freuen uns über die innovati- ven Ansätze bei uns in der Region. i Unser nächstes Treffen findet wie gewohnt am ersten Donnerstag des Monats um 19 Uhr im Schwarzen Adler in Eibach statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Albrecht.roettger@gruene.nbg.de Vorstand.ov-sued@gruene-nbg.de gruene-nbg-sued.de Albrecht Röttger, Vorstand OV Nürnberg-Süd < Aufbau der Biogasanlage Volkert in Kammerstein: Durch den „Vielfraß“-Trich- ter (rechts) wandern die Pflanzen in den „Fermenter“ (Mitte, mit weißer Plane als Dach), wo sie vergären. Das entstandene Methan treibt drei Motoren (links) an. : : Naturschutz : : Energiewende : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Klimaschutz

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=