meier Magazin - August 2024 / 25. Jhg.

77 meier-ausbildung.de „Wenn du das liebst, was Du mit Deinen Händen machst – dann mach es“. Es ist nichts verkehrt daran, ein Handwerker zu sein – imGegenteil! Der Job ist gut für den Kopf und die körperliche Auslastung. Wenn Miriam über ihrer Arbeit ist, dann tut ihr die Konzentration gut, sie bekommt den Kopf frei und findet innere Balance. Um Rückenproblemen vorzubeugen, geht sie als Ausgleich 2x wöchentlich ins Fitness-Studio. Über ihren Papa staunt sie heute noch. Sie bewundert, wie schnell er auf der Baustelle im Kopf Volumen und Material zusammenrechnen kann. Seine handwerkliche Tätigkeit hat ihn auch mental fit bleiben lassen.„Da hätte ich oft schon den Taschenrechner zur Hand genommen“, gibt Miriam zu. Zum viel gerühmten goldenen Boden des Handwerks nickt sie zustim- mend. „ Man kann im Handwerk richtig gutes Geld verdienen, auch in der Ausbildung wird anständig bezahlt. Es gibt ausreichend Lehrstellen- angebote und die meisten Jobs sind krisensicher. Es gibt also gar keinen Grund, die Menschen im Blaumann inWerkstätten und auf den Baustellen zu belächeln. Sie machen ihr Ding, können oft gut mit Geld umgehen, weil sie anders gelernt haben zu wirtschaften“. Gerade den Mädels möchte sie Mut machen, sich auch die Handwerks- berufe anzuschauen, die ursprünglich echte Jungs-Domänen waren. Als Fliesenlegerin war sie die Einzige im Mittelfranken. Malerinnen dage- gen gibt es schon häufiger. Maurerinnen wieder kaum. Angst, nicht mehr „Mädchen“ sein zu können, brauchen die Mädels nicht zu haben, meint Miriam Zeller. Man kann auch in ordentlicher Arbeitshose und einem Polo schick ausschauen und braucht auch nicht, wenn man nicht möchte, den ganzen Tag ungeschminkt herumzulaufen. Miriam fühlt sich jedenfalls als Fliesenlegerin nicht unweiblich. Es kommt immer darauf an, was man da- raus macht, ist ihre Devise. „Probiert es aus, und wenn es für Euch nicht gut ist, dann wisst ihr hin- terher zumindest, was ihr nicht wollt, und das ist dann viel mehr als zuvor“, rät Miriam Zeller allen, die noch nach dem richtigen, beruflichen Weg suchen. Anja Albrecht, meier Redaktion <

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