meier Magazin - August 2024 / 25. Jhg.

63 Initiative„Bürger gestalten Wendelstein“ Verkehrskonzept für Wendelstein IBgW:„Planervorschlag in Sachen Altort 1:1 umsetzen“ – Initiative: „Wem an der Lebensqualität im Ortskern liegt, muss jetzt handeln“ Ein Blick auf die Google-Karte offenbart es immer wieder: Die Hauptstraße im Wendelsteiner Altort ist zeitweise die am stärksten belastete Innerorts- straße Wendelsteins. Das muss sich ändern, finden engagierte Bürger – und sehen eine Vorlage dafür im Verkehrskonzept von Münchner Planern. Bürger haben sich nach intensiver Diskussion für eine konsequente Umset- zung des von Planern entwickelten Verkehrskonzeptes für Wendelstein aus- gesprochen. Insbesondere die Vorgaben des beauftragten Planungsbüros für eine Verkehrsberuhigung des Wendelsteiner Altortes seien folgerichtig und alternativlos, betont die Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“ (IBgW) in einer Presseerklärung.„Wem der Altort am Herzen liegt und diesen vor einer weiter anwachsenden Autolawine schützen will, kommt an den vorgeschla- genen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen unmöglich vorbei“, betont die Ortsinitiative. Gemeinderatsziel: 70 Prozent weniger Verkehr im Altort Für den Altort schlagen die Verkehrsplaner unter anderem eine Sperrung der Schwarzachbrücke in Verbindung mit anderen verkehrsberuhigenden Maß- nahmen vor: Der Altort sollte so nur noch von der„Plärrer“-Seite angefahren, der heutige enorme Durchgangsverkehr damit aus demAltort verbannt wer- den. Nur auf diese Weise, so die Verkehrsplaner, könne jüngst das vom Ge- meinderat vereinbarte Ziel, den Altortverkehr in den kommenden 15 Jahren um 70 Prozent zu entlasten, erreicht werden, betont die Ortsinitiative. Die Planer hatten ihre Vorschläge bereits im Frühjahr dem Gemeinderat vorge- stellt. Sie stützen ihre Vorschläge zum einen auf aktuelle Verkehrszählungen, Modellrechnungen, Zielvorgaben desWendelsteiner Gemeinderates und auf das Votum von Bürgern bei einem Verkehrsworkshop vor rund zwei Jahren. Mit einer Debatte im Ortsparlament wird für diesen Herbst gerechnet. Nein der Bürger zur„Hochleistungsstraße Altort“ Mit ihremVorschlag in Sachen Verkehrsberuhigung folgen die Planer nahezu 1:1 demVotum der Bürger eines eineinhalbtägigen Verkehrs-Workshops vor mehr als zwei Jahren, erinnert die Ortsinitiative. Wie der IBgW vorliegende Workshop-Dokumentationen belegen, waren Vorschläge zur Teilsperrung bzw. zur Verkehrsberuhigung des Altortes seinerzeit auf eine überwältigende Zustimmung der beteiligtenWendelsteiner Bürger gestoßen. Sie hatten sich einen Altort gewünscht, der zum Verweilen einlädt, einen Ort mit „hoher Aufenthaltsqualität und keine Hochleistungsstraße“, macht die IBgWdeutlich. Wer Bürgerbeteiligung ernst nehme, komme an dem Bürgervotum nicht vorbei. Der eigentliche Bürgerbeteiligungsprozess beginne aber erst jetzt, macht die Initiative deutlich. „Denn jetzt geht es um die Frage, wie konsequent die Expertenvorschläge umgesetzt werden.“ Und dabei hätten die Bürger ein ge- wichtiges Wort mitzureden, findet die IBgW. Schließlich betreffe der Verkehr in Wendelstein alle Bürger gleichermaßen. Zentrale Maßnahmen müssten daher auch jenseits der Rathaus-Blase in einem längeren Prozess umfassend und breit mit Bürgern erörtert und abgestimmt werden, macht die IBgW deutlich. So sei eine öffentliche Veranstaltung, in der alle interessierten Bürger über die Kerninhalte des von den Planern erarbeiteten Verkehrskonzeptes informiert würden, längst überfällig. www.ibgw.info Klaus Tscharnke, Sprecher, Öffentlichkeitsarbeit < Das alltägliche Verkehrschaos imWendelsteiner Altort. Es geht auch anders, machen Verkehrsplaner deutlich. Am 27. Juni 2024 tagte der Marktgemeinderat. Der Bürgermeister teilte zunächst mit, dass der Tagesordnungspunkt „Fest- legen des Standortes für den Neubau des ev. Kindergartens in Röthenbach b. St. W.“ in Abstimmung mit den antragstellenden Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD von der Tagesordnung genommen wird. Hinter- grund sei, dass noch weitere Gespräche zu führen seien und der Punkt dann zeitnah behandeln werden würde. Im Rahmen der Kommunale Wärmeplanung verzeichnet die Gemeinde vor Ablauf der Frist bereits eine Rücklaufquote von 34,3 % der Fragebögen durch interessierte Bürger. Die Verwaltung sieht das als Zeichen dafür, dass die Bürger großes Interesse an dem Thema haben. Zum Sachstand MUNA erläuterte der Bürgermeister, dass er eine Informati- onsveranstaltung von der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienauf- gaben (BImA) gefordert hat. Aktuell liegt dazu noch keine inhaltliche Rück- meldung vor. MGR Mändl (GRÜNE) berichtet, dass er zwischenzeitlich einen Auskunftsanspruch nach dem Umweltinformationsgesetz gegen die BImA durchgesetzt hat und zumindest die verbindliche Zusage, die Gutachten für das Gelände zu erhalten , vorliegt. Für das Brunnerareal , also das Projekt für bezahlbaren Wohnraum der Gemeinde, steht die offizielle Grundsteinlegung an, der Bau selbst schreitet planmäßig voran. Der Vorstand der Gemeindewerke berichtete über die ausgezeichnete Versorgungssicherheit im Gemeindegebiet und die hohe Kundenloyalität. Die Gemeindewerke versorgen etwa 96 % der Bürger, das sind ca. 7.100 Haus- anschlüsse. Zum Feuerwehrhaus Röthenbach ging es um die Frage, wie die notwendi- gen Ergänzungen umgesetzt werden können. Marktgemeinderätin Töllner (GRÜNE) wies darauf hin, dass den Räten keine Pläne vorliegen. MGR Rössler (CSU) erklärte, dass aus Inklusionsgründen ein Aufzug in das obere Stockwerk des Feuerwehrhauses notwendig sei. BGM Langhans (CSU) wies auf die Kosten inkl. Folgekosten hin und darauf, dass die Maßnahme verhältnismäßig sein müsste. Am Ende beschloss der Rat mehrheitlich, auf den Aufzug zu verzichten. Beim Tagesordnungspunkt Erlass der Einbeziehungs- satzung „Tiefentalstraße “ ging es darum, den Flächennutzungsplan zu ändern, um eine weitere Fläche zu versiegeln. Dabei wies MGR Czerwenka (Grüne) erneut daraufhin, dass hier gegen den mehr- heitlich beschlossenen Flächennutzungsplan ent- schieden werden soll. Die Befürworter wiesen auf die Schaffung von Wohn- raum durch das Einfamilienhaus hin, MGR Rössler (CSU) vertrat zudem die These, dass der Flächennutzungsplan seit immerhin 5 Jahren unverändert sei – eine schlichte Fehlinformation, wie MGR Mändl (Grüne) aufklärte, der auf die letzten Änderungen inkl. dem Grundstück der neuen Waldhallen im ehemaligen Außenbereich hinwies. Am Ende wurden die Planungen gegen drei grüne Stimmen beschlossen, es wird also wieder ein Stück Freifläche versiegelt werden. Am 6. Juli 2024 fand der von den Grünen beantragte Bürgerworkshop zur Nachnutzung des Geländes der alten Waldhalle in Großschwarzenlohe statt. Bemerkenswert konstruktiv waren sich die etwa 40 Bürger einig, dass die eindeutige Tendenz in Richtung Renaturierung mit einhergehender Freizeitnutzung geht. Das Ergebnis ist nicht bindend – der Gemeinderat wird über die nächsten Schritte entscheiden. Weil wir hier leben Martin Mändl, Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN imMarktgemeinderat Wendelstein < v.l. die grünen Marktgemeinderäte B. Czerwenka, M. Mändl und C. Töllner, hinter der Kamera: E. Kühnlein © grüner OV Wendelstein

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