meier Magazin - August 2024 / 25. Jhg.

So kam auch Oreo auf die Farm, der eigentlich Holger hieß. Der Hahn war für den Schlachter bestimmt, er war aber schlau genug, sich nicht einfangen zu lassen. Schließlich können die Tiere in Gefahrensituationen bis zu 70 km schnell laufen. Als Harald Erlbacher zum Gehege kam, half ihm seine Erfah- rung und er konnte den gefiederten Flüchtling rasch einfangen. Doch – so sagt der Lebensfarm-Papa selbst – ein Blick aus den wimpernbesetzen großen, dunklen Kulleraugen reichte aus und der freundliche Hahn war dem Schlachtertransport entkommen und durfte in die Oberpfalz ziehen. Mit ihm zwei weitere Straußendamen aus der dortigen Haltung. Auf dem Erlbacher Lebenshof dreht sich aber längst nicht mehr alles nur um den Strauß sondern es herrscht ein munteres Treiben. Es gackert, meckert, schnüffelt, wiehert, maunzt oder schlägt wunderschöne Räder. Ja, auch Pfaue leben in Freystadt. Sechs Stück an der Zahl. Warum? „Weil sie einfach schön sind“, sagt Harald Erlbacher aus tiefster Überzeugung. Einer der drei männlichen Pfauen hat noch keine langen Schmuckfedern.„Er ist erst ein Jahr alt und heißt Pieps“. Seine Frau hat sich für das Ei eingesetzt, aus dem zwar kein Küken herauskam, dafür aber ein leises Piepsen. Und auch wenn mancher vielleicht behaupten mag, dass es wider der Natur ist, die nicht vorbestimmt hatte, dass dieses kleine Pfauenküken leben darf, Scarlett Erlbacher hat sich behauptet sich und päppelte das Küken mit Hingabe auf. Mittlerweile stolziert Pieps durchs Gehege und lässt sich von seiner Retterin- Mama sogar regelmäßig über die Federn streicheln. Eine bunt gemischte Herde an Hühnern und Hähnen gackert ebenfalls mun- ter auf dem Lebenshof; rund 130 Tiere sind es insgesamt. Auch sie dürfen dort leben, solange es geht. Scarlett Erlbacher sammelt die Eier ein, wenn welche gelegt werden, aber auf dem Lebenshof hat keines der Hühner Leistungs- druck. Wenn kein Ei gelegt wird, dann eben nicht. Als wir den Lebenshof besuchen, kommt Frau Erlbacher gerade aus dem Hühnerstall. Das, was sie gesammelt hat, kann sich sehen lassen. Rund 10 Eier hält sie im Tuch vor sich, und weil die Rassen der Lebenshofhühner so unterschiedlich sind, sieht man das auch den Eiern an. Grüne, braune, gesprenkelte und beige Eier sind da zu sehen, keines gleicht dem anderen. Um unsere Beine streichen Kätzchen herum und zwei Hunde wedeln uns ein freundliches„Hallo“ zu. Und dann gehen wir noch hinüber zu den Pferden. Auch diese Vierbeiner haben es dem großen Herzen der Erlbachers zu verdanken, dass sie leben dürfen. Zwei Pferde sind krank und Harald und Scarlett haben sie vor dem Schlachter- schicksal bewahrt. Genauso wie die beiden Ponys, die auf einem Ponyhof ausgedient hatten. Bei den Erlbachers dürfen sie bleiben. Geritten werden sie nur noch von Savannah, der 10-jähri- gen Tochter oder ihren Freundinnen. Die Mädchen wissen mit den Tieren umzugehen, und wenn eines der Tiere gesundheitlich keinen guten Tag hat, dann wird es zum Reiten auch nicht gezwungen. Doch das Idyll hat seinen Preis. „Landwirtschaftlich bauen wir noch das Futter für unsere Tiere an, um mög- lichst wenig zukaufen zu müssen. Mein Geld verdiene ich als Busfahrer, um mit meiner Familie um die Runden zu kommen. Meine Frau war bei der Army und bezieht von dort eine Rente. Das Geld steckt sie aber fast zu 100% in den Hof und die Tiere. Wenn wir eine Anschaffung machen müssen, wie aktuell die Erneuerung des Unterstandes für die Pfauen, geht das nicht ohne Spendenbeteiligung und Menschen, die gerne mit anpacken. Unser Konzept sieht vor, dass wir Tierpatenschaften vergeben. Hier kann jeder, der unseren Ansatz gut findet, Unterstützung leisten und zum Erhalt unseres Lebenshofes beitragen.“ Wer noch nach einem schönen Tagesziel in der Ferienzeit sucht: Ein Ausflug in den Ferien ist möglich, denn von Mai bis Oktober findet jeweils am ersten Sonntag im Monat um 14:00 Uhr eine Farmführung für Interessierte statt. (Preis 10,00 € / Person, Anmeldung ist nur für große Gruppen erforderlich). Gruppen können aber auch einen ge- sonderten Termin, außerhalb der regulären Farmführungen, telefonisch ver- einbaren. Kommende Termine für die Farmführungen: 4. August 2024 / 1. September 2024 / 6. Oktober 2024. Wohnmobilbesitzer haben die Gelegenheit, eine Nacht oder ein paar indivi- duelle Tage auf dem Lebenshofgelände zu verbringen. Bis zu drei Wohnmo- bile sind auf der Wiese neben dem Hühnerstall möglich. Gerade für Familien mit Kindern eine willkommene Auszeit: der Kontakt mit den Tieren, die viele schöne Natur drum herum und die liebenswerte Atmosphäre, die so ein Lebenshof vermitteln kann. Wer sich für eine Patenschaft interessiert, oder dem Straußenhof eine Spende zukommen lassen möchte, kann das hier tun: www.straussenfarm-erlbacher.de/helfen/ Gerne werden auch einmalige Spenden angenommen, die der Hof für z.B. Tiermedizinische Versorgung benötigt. Straussenfarm & Lebenshof Erlbacher Raiffeisen-Meine Bank IBAN: DE44 7606 9449 0000 4027 88 BIC: GENODEF1FYS Für Wohnmobilanmeldungen oder Führungen wenden Sie sich gerne an: Tel: 09179 – 96 54 94 Mobil: 0151 22907100 Scarlett • Mobil: 0175 15 83 150 Harald E-Mail: lebenshof@straussenfarm-erlbacher.de Anja Albrecht, meier Redaktion < 57 So ein Rad kannNachwuchs-Pfau Pieps erst in etwa 2 Jahren schlagen

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=