meier Magazin - August 2024 / 25. Jhg.

33 unterstellen. Die Akkus brauchen dringend Ladung und unsere Gruppe steuert den Biergarten vom Amberger Schiessl Wirtshaus an, der nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt liegt und in dem ein Tisch für uns reserviert wurde. Danach machen wir einen Verdauungsspaziergang an der Vils, bis zur bekannten Amberger Stadtbrille, einer Brücke, die sich mit ihren Bögen im Flusslauf spiegelt, und lassen den schönen erstenTagmit Prosecco und Gummibärchen unter freiem Himmel im Innenhof des Knasthotels ausklingen. Frühstück hinter Gittern und der Entlassungsschein – der zweite Radeltag beginnt vielversprechend mit leckeremVollkornbrot, wunderbarer Aprikosenmarmelade und anderen Schlemmereien in unserer Gefängnisunterkunft. Auch das bestellte Taxi taucht pünktlich auf, um unser Gepäck zum nächsten Etappenziel zu fahren. Um halb elf ist unsere Truppe wieder auf den Rädern. Am zweiten Tag möch- ten wir bis Regensburg kommen. Wieder sind es ca. 70 km, die vor uns liegen. Am Vilsufer entlang radeln wir an diesem Tag konstant nach Westen. Wir haben bestes Sommerwetter und bis auf ein paar kleinere, spürbare Druck- stellen beim Sitzen ist die Gruppe bester Dinge und freut sich an der schönen Natur, auf die wir in den Flussauen treffen. Wir passieren Kümmersbruck, Schloss Theuern undWolfsbach und machen in Ensdorf unsere erste größere Pause. Dort ist gerade Jakobikirchweih, doch statt Bier und Blasmusik möch- ten wir lieber die Klosterkirche St. Jakobus besichtigen, deren imposanten Bau wir schon vom Ufer der Vils aus gesehen haben. Wir werden vom ansäs- sigen Pfarrer selbst herzlich empfangen und er macht mit uns einen kleinen, spontanen Rundgang durch seine Kirche. Wir halten mit ihm ein nettes Pläuschchen über die Heiligen in der Kirche und auch über unsere Tour und setzen uns dann wieder auf die Bikes. Heute geht es mehr bergab als bergauf und wir planen, die größere Pause im Künstlerort Kallmünz abzuhalten. Dort mündet die Vils in die Naab. Von Kallmünz haben wir zuvor schon viel Schö- nes gehört und wir sind gespannt auf diesen interessanten Marktflecken. Vor Ort sind wir dann ein wenig enttäuscht. Es ist Hofflohmarkt, aber von den dort ansässigen Künstlern und Galerien bekommen wir kaum etwas zu sehen. Es fühlt sich an diesem Sonntag mehr nach schläfriger Mittagspause als nach pulsierendem Künstlerörtchen an und auch die Wirtschaften haben gerade nicht offen oder keinen Platz für uns. Über einemWehr finden wir dann end- lich einen freien Tisch in einem neueren Café und lassen uns kühle Getränke, Brotzeit oder Kuchen schmecken. Hier in Kallmünz stößt auch noch ein weiteres Radlmitglied dazu und wir sind ab diesem Zeitpunkt dann zu neunt unterwegs. Gut gestärkt suchen wir den Ausweg aus Kallmünz leider fällt es uns hier nicht ganz so leicht wie sonst, den Anschluss an den 5-Flüsse-Radweg wiederzufinden und wir irren eine Zeit lang zwischen den Ortsausgängen hin und her, bis wir wieder die richtige Route gefunden haben. Unsere Begleiterin ist nun die Naab und nicht mehr die Vils. Gessendorf, Wei- cheldorf, Heitzenhofen, Duggendorf und Pielenhofen sind die Ortschaften, die an unserer schönen Strecke liegen. InMariaort, kurz vor Regensburg, mün- det die Naab dann in die Donau. Und wir sind an unserem zweiten Etappenziel angekommen. 75 km waren es an diesem Tag. Müde und hungrig beziehen wir schnell unsere Zimmer, hängen die Akkus an den Stromund nehmen dann im Biergarten unseres Hotel-Gasthofes, dem „Riemhofer Alter Schlachthof” Platz. Die angebotenen Gerichte schmecken vorzüglich und die freundliche Bedienung hat offenbar auch ein Herz für unsere Gruppe. Nach Biergarten- schluss dürfen wir draußen noch so lange wir möchten, sitzen bleiben. Ein kurzes Etappenziel und ein Tagesgast erwarten uns am dritten Tag Beim Frühstück stößt ein Gast zu uns. Ein Klassenkamerad eines Mitradlers wohnt in Regensburg und schließt sich für diesen Tag unserer Gruppe an. Wir möchten nach Kelheim und dort mit dem Schiff nach Kloster Weltenburg übersetzen. Es sind nur rund 35 km von Regensburg bis Kelheim und wir starten bei wolkigem Himmel. Es sieht nach Regen aus. Wir radeln noch bei Trockenheit los, doch nach etwa der halben Strecke sagt das Regenradar „Ponchos anziehen”. Und tatsächlich, nachdemwir uns wasserdicht verpackt haben, fängt der Schauer schon an. Glücklicherweise nicht lange und schon bevor wir Kelheim erreichen, kommt noch einmal die Sonne durch. Die Ponchos werden wieder eingepackt. In Kelheim angekommen, fahren wir direkt zum Schiffsanleger. Die Tickets sind vorab schon online gebucht und wir dürfen die Räder gegen Aufpreis mit aufs Boot nehmen. Nachdem die Bikes auf dem unteren Deck gut verzurrt sind, nimmt unsere Gruppe auf dem freien Oberdeck Platz und ge- nießt den Ausblick auf die Donau und die imposante Befreiungshalle. Es ist ein herrliches Gefühl, mit dem Schiff den Donaudurchbruch zu passieren. Die Engstelle des Donautals wurde zu Recht als Naturschutzgebiet und Geotop anerkannt. Ohne Regen können wir auf dem Schiff, bis zur Anlegestelle am „Zellengänge” im Knasthotel, Amberg Knasthotel Fronfeste, Amberg Amberger Stadtbrille Füße erfrischen in der Naab Regen und Sonnenblumen Unterwegs

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