meier Magazin - April 2024 / 25. Jhg.

53 LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. Immer weniger Spatzen pfeifen von Bayerns Dächern Am20. März istWeltspatzentag – LBV-Gebäudebrüter-Projekt in Oberbayern setzt sich für Haussperling, Mauersegler und Schwalben ein Am 20. März ist nicht nur Frühlingsanfang, sondern auch internationaler Weltspatzentag. Doch obwohl der kleine Singvogel in Bayerns Städten und Dörfern regelmäßig zu beobachten ist, steht es schlecht um seine Bestandszahlen. Eine 2021 veröffentlichte britische Langzeitstudie zum Vogelschwund in Europa dokumentierte, dass „Allerweltsvögel“ wie der Haussperling in den letzten 40 Jahren die größten Bestandseinbrüche hinnehmenmussten.„Mit 250 Millionen verlorenen Individuen belegt der Haussperling den traurigen ersten Platz in der Liste der größtenVerlierer. Das ist ein gigantischer Rückgang, den die meisten Menschen gar nicht bemerken. Viele glauben immer noch der Spatz sei ein häufig vorkom- mender und unbedrohter Vogel“, sagt Stefanie Gansbühler, LBV-Expertin für Gebäudebrüter in Oberbayern. Haussperlinge kommen meist in großen Schaaren vor und ihr munteres Schwätzen begleitet die Menschen das ganze Jahr über. „Seine Gegenwart ist für uns selbstverständlich und erweckt nicht den Eindruck, dass der Spatz ein bedrohter Brutvogel ist. Wenn wir das laute, gesellige Zwitschern aus einer Hecke voller Spatzen hören, können wir leider nicht unterscheiden, ob dort 20 oder nur fünf Spatzen sitzen“, erklärt die LBV-Gebäudebrüter-Exper- tin. Doch Studien und Monitorings belegen, dass der Bestand immer weiter zurückgeht. Seit mittlerweile acht Jahren steht der Spatz in Bayern auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten und steht somit unter strengem Schutz. Der Spatz zeigt gut, dass es für stabile Vogelbestände wichtig ist, ihre Lebensräume mit allen benötigten Elementen zu erhalten. „Auch wenn wir Spatzen oft in Hecken und Sträuchern beobachten, befinden sich ihre Nistplätze an unseren Häusern. Als Gebäudebrüter ist der Haussperling da- rauf angewiesen, dass die bestehenden Brutplätze an Häusern erhalten blei- ben und zusätzlich neue Brutmöglichkeiten geschaffen werden“, so Stefanie Gansbühler. Durch energetische Sanierungen und klimaschonende Neubau- ten verschwinden seine Brutplätze allerdings und alternative Nistmöglich- keiten werden gar nicht mehr geschaffen. „Die Spatzen leidet unter Wohnungsnot. Und das trotz Häusermeer in den bayerischen Städten“, er- gänzt die LBV-Expertin. Erwachsene Spatzen ernähren sich von Sämereien derWildgräser und -kräu- ter. Für die Aufzucht der Jungen sind Spatzeneltern allerdings auf Insekten angewiesen. Sämereien und Insekten finden die Sperlinge haupt- sächlich auf Wildblumenwiesen mit überwiegend einheimischen Pflanzen. Gerne angenommen werden auch offene Bodenstellen als Staubbadeplätze, in denen die Spatzen ihr Gefieder pflegen können. „Der gesellige kleine Vogel braucht all diese Lebensraumelemente, wie geeignete Brutplätze, ausreichend Nahrung und Versteckmöglichkeiten in Büschen oder Hecken, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Fehlt nur eines oder gar mehrere dieser Elemente, oder ist der räumliche Abstand dazwi- schen zu groß, so verschwinden die Spatzen“, sagt Stefanie Gansbühler. Um Klimaschutz und den Erhalt von Gebäudebrütern, wie Spatz, Mauerseg- ler und Schwalben in Einklang zu bringen, setzt sich der LBV München seit 2005 für diese gefährdeten Vogelarten ein. „Unser großes Ziel ist es, Schutz durch Wissen zu schaffen. Leider passiert es immer noch häufig, dass durch Unwissenheit Brutplätze verschwinden und somit Gebäudebrüter heimatlos werden. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass die Brutplätze ganzjährig unter Schutz stehen“, sagt Stefanie Gansbühler. i Die bayernweite Gebäudebrüterdatenbank Um einen Überblick über die Quartiere der Vögel zu erhalten, können Brutplätze dem LBV online gemeldet werden unter https://botschafter-spatz.de/gebaeudebrueter-melden/ Übersichtskarte für Gebäudebrüter https://botschafter-spatz.de/gebaeudebrueter/uebersichtskarte/ Artenübersicht der Gebäudebrüter https://botschafter-spatz.de/gebaeudebrueter/artenportraets/ Weitere Informationen finden sich unter: www.botschafter-spatz.de Markus Erlwein, LBV-Pressestelle < Zeidlerverein Kloster Pillenreuth e.V. Honigverkauf So. 14.04. | 10 bis 15 Uhr beim Zeidlerverein Kloster Pillenreuth Die Vereinsimker bieten eine grosse Auswahl an regionalem Honig zum Verkauf an. Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, sich über ver- schiedene Sorten regionalen Honigs zu informieren und bei einem unserer Vereinsimker direkt zu kaufen. Unsere Vereinsimker geben gerne Auskunft zu Fragen rund um die Imkerei und das natürliche Lebensmittel Honig. Interessierte können sich auch zum Programm Imkern auf Probe imZeidlerverein Pillenreuth informieren. i Wo: Zeidlerverein Kloster Pillenreuth e.V., Barlachstr. 130, Nürnberg Roland Fritz < 4 Der Haussperling Hopf Dieter, LBV Bildarchiv Kugler Max, LBV Bildarchiv Becher Claudia, LBV Bildarchiv

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