meier Magazin - April 2024 / 25. Jhg.

16 meier® Magazin / Redaktion Das große Ei-Derdaus zum Osterfest Eier gehören einfach zum Osterfest dazu. Hartgekocht und gefärbt, vom Osterhasen versteckt, schokoladig, gefüllt oder kunstvoll verziert als Dekoration. Es gibt keine Jahreszeit, in der es mehr um das ovale Meisterstück unseres lieben Federviehs geht. Warum sind es gerade die Eier, die zur Osterzeit so bedeu- tend sind? Schon im frühen Christentum hatten Eier eine starke Symbolkraft. Sie stehen für Fruchtbarkeit, Erneuerung und für die Auferstehung. Außerdem war der Verzehr von Eiern in der Fastenzeit als tierisches Produkt verboten. Gute Gründe also, um sich zu Ostern bunter Eier zu schenken, um damit symbolisch die Auferstehung zu feiern und die Fastenwochen zu beenden. Die meier Redaktion besucht den Holzhobelhof, um einiges über Hühner und Eier zu er- fahren. Annette Wiedmann zeigt uns ihre Hühnerherde. Herde? Ja, tatsächlich heißen viele Hühner zusammen in einem Gehege „Herde“. Das war uns neu, wie so vieles an- dere, das uns die Erlebnisbäuerin aus Greuth, sehr anschau- lich erzählt. „Von Martini bis Lichtmess gabs früher keine Eier denn Hühner sind lichtaktive Tiere“. Bei Sonnenaufgang wer- den sie munter und zur Dämmerung gehen sie schlafen. Im tiefsten Winter war früher nicht genug Tageslicht, so legten die Hennen die Eierproduktion vonWeihnachten bis Anfang Februar„auf Eis“. „Kluge Bäuerinnen nahmen damals die Tiere mit in die Stube, damit sie durch das Licht dort in den Abendstunden doch noch ein paar Eier für die Weih- nachtsbäckerei liefern konnten“, verrät uns Annette Wiedmann. Heutzutage gibt es diese legefreie Phase natürlich nicht mehr. In den dunklen Wintermonaten kann mit der entsprechenden Beleuchtung im Stall gegengesteuert werden. Im Frühjahr dann, zur Osterzeit, wenn es draußen wieder genug Tageslicht gab, konn- ten aber auch damals die Hennen die höhere Nachfrage an Eiern bedienen. Jeden Tag ein Ei, stimmt denn das? „Ja, das ist richtig“, bestätigt unsere Eierexpertin. Mitfühlend erklärt sie uns, dass Legehennen wirklich fleißig sind. Tag für Tag ein Ei zu produzieren, das ist schon eine enorme Leistung und darf nicht unterschätzt werden. Im mobilen Hühnerstall gibt es hinter den Stangen, auf denen die Hühner schlafen, abgetrennte Klappen, durch die die Hennen hindurchschlüpfen können, um dort auf trockenem, sauberemDinkelspelz ihre Eier zu legen.„Zum Legen ziehen sich Hennen gerne zurück, sie möchten dabei Ruhe haben.“ Annette Wiedmann öffnet eine der Klappen und siehe da, dort liegen wieder 3 Eier. Rund 200 Eier täglich gibt es auf dem Holzhobelhof einzusammeln. Der Tagesablauf mit so einem mobilen Hühnerstall ist einfach. Bei Tageslicht erwa- chen die Hühner und legen ihr Ei. Langsam gehen die Klappen elektrisch gesteuert auf und das Federvieh drängt nach draußen. Dort wird den Tag über gepickt, gega- ckert, gestritten, gekuschelt, gescharrt, geflattert und herumgelaufen. Und wenn es dämmert, beeilen sich alle, wieder nach drinnen zu kommen. Die ersten bekommen Die Holzhobelhofherde – 220 Hühnerdamen und 3 Giger Die Wiedmanns vor der großen, abgezäunten Freilauffläche

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