meier Magazin - Weihnachten 2023 / 24. Jhg.

tierische Seite 60 Tierheim Feucht Gedanken zum Jahresende vom Tierheim Feucht und seinen Bewohnern Viele Menschen freuen sich schon das ganze Jahr auf die Vorweihnachtszeit und genießen sie sehr. Ihre Tiere eher nicht. Für unsere Haustiere bedeutet jedes Durchbrechen ihrer üblichen Routine verbundenmit Trubel, Dauerbeschal- lung mit Weihnachtsmusik, blinkenden Lichtern und glitzernder Deko im schlimmsten Fall Stress, im besten Fall ein interessantes, aber leider potenziell gefährliches Abenteuer. Denn gerade die tierischen Mitbewohner, die alles Weihnachtliche in der Wohnung neugierig und unerschrocken untersuchen, sind in Gefahr. Bitte achten Sie gut darauf, dass Ihr Hund absolut nichts mit Schokolade zu fressen bekommt. Lassen Sie keine Plätzchenteller, Pralinen oder ähnliches unbewacht herumstehen, und erklären Sie das bitte auch Ihren Kindern. Das in der Schokolade enthaltene Theobro- min ist für Hunde ein tödliches Gift. Je höher der Kakao-Anteil, desto gefährli- cher. Auch Pflanzen wie Weihnachtssterne, Stechpalmen- und Mistelzweige sind giftig, wenn sie zum Beispiel von Wel- lensittichen, Kaninchen oder Meer- schweinchen angeknabbert werden. Brennende Kerzen stellen natürlich ebenfalls ein Risiko für Tiere dar. Nicht nur, dass sich die Tiere daran verletzen können – sie könnten auch den brennenden Adventskranz oder Kerzenleuchter vom Tisch fegen (oder wedeln!) oder den Christbaum umwerfen, zum Beispiel wenn eine Katze versucht, daran hochzuklettern. Die Folgen können verheerend sein. Ver- schluckt das Haustier einen kleinen Dekoartikel oder auch z.B. Lametta oder Geschenkband, kann das zum Darmverschluss führen. Zerbrechen Christbaumkugeln, wenn Katze oder Hund damit spielen, können sie sich üble Schnittverletzungen zuziehen. Bitte bedenken Sie all dies als Tierhalter beim Schmücken Ihrer Wohnung. Und noch ein dringender Appell: Bitte verschenken Sie keine Tiere zuWeihnachten! Alle Tierheime können ein Lied davon singen, was für eine schlechte Idee das ist, denn nachWeihnachten fällt den Beschenkten plötzlich auf, dass Tiere Arbeit machen, Geld kosten und Verantwor- tung bedeuten. Vielleicht ist der kleine Hund nicht stubenrein und bellt dauernd, die Katze kratzt und faucht manchmal, das Kaninchen rennt weg und das Meerschweinchen ver- steckt sich, denn sie wollen nicht angefasst werden, und der Hamster macht die ganze Nacht Krach. Manchmal gefällt das Tier optisch nicht, oder ein Katzenmensch hat einen kleinen Hund geschenkt bekommen. Wir hoffen natürlich, dass derartige unerwünschte Tiergeschenke von verantwortungsvollen Menschen ins Tierheim gebracht werden und nicht an irgendjemanden weitergegeben, übers Internet verscherbelt oder gar ausgesetzt werden. Wir suchen dann ein neues, besseres Zu- hause für solche Tiere. Doch aus vielen derartigen Erfahrungen heraus werden wir nicht müde, vor dem Verschenken von Tieren zu warnen. Wenn dieWeihnachtszeit überstanden ist, steht Silvester vor der Tür. Bitte versetzen Sie sich einmal in die Lage Ihres Tiers – es hat sehr wahrscheinlich ein vielfach feineres Gehör als Sie, sodass diese ganzen, sehr lauten und plötzlichen Geräusche, begleitet von grellen Lichtblitzen, extrem bedrohlich und beängstigend auf Tiere wirken können. Viele Haustiere gehen in der Silvesternacht verloren – Hunde reißen sich los oder laufen in blinder Panik weg, ähnliches gilt für freilaufende Katzen. Wildtiere werden auf ihrer kopflosen Flucht von Autos ange- fahren, Wildvögel prallen in Panik gegen Hindernisse. Lassen Sie deshalb bitte an Silvester Ihre Katze imHaus und leinen Sie Ihren Hund beimGas- sigehen an. Bitte lassen Sie Ihr Tier an Silvester nicht allein, wenn es Angst hat! Kleintiere und Vögel sollten sich bei geschlossenen Rollläden im ru- higsten Zimmer der Wohnung aufhalten – Vogelkäfige kann man zude- cken, bei Kleintieren können helles Licht und Radiomusik hilfreich sein. An Neujahr befinden sich vielerorts Scherben und Feuerwerksabfälle auf den Straßen, auch dies bedeutet eine Gefahr für Hunde- und Katzen- pfoten und für neugierige Schnauzen. Und vielleicht finden Sie ja auch eine sinnvollere und tierfreundlichere Verwendung für Ihr Geld, als es in wenigen Sekunden in Form eines Feuerwerkskörpers in die Luft zu jagen – die unverschuldet in Not gera- tenen Tiere im Tierheim Feucht würden sich über Ihre Spende sehr freuen! Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes und friedliches Weihnachtsfest im Kreis ihrer menschlichen und tierischen Familienmit- glieder. Sybille Sauerer, Tierheim Feucht < 4 Tierheim Feucht Einladung zur Weihnachtstombola Am Sonntag, den 17. Dezember, also am 3. Advent, wird das Tierheim Feucht auf dem Feuchter Weihnachtsmarkt die traditionelle großeWeihnachtstombola veranstalten. Unter den Preisen ist garantiert für jeden etwas dabei – es gibt Schönes, Nützliches, Interessantes, Wertvolles, Kuscheliges, Verrücktes und Lus- tiges. Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich überraschen! Sämtliche Einnahmen kommen den Tieren imTierheim Feucht zugute. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Sybille Sauerer, Tierheim Feucht < © Péronne vd Ham_pixelio.de © Jane23_pixelio.de

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