meier Magazin - März 2023 / 24. Jhg.

59 Bündnis 90 / Die Grünen - OrtsverbandWendelstein Lehrermangel – auch in Wendelstein? Wendelstein ist im Schulbereich gut aufgestellt. Wir haben eine Reihe von Grundschulen, eine Mittelschule, ein Gymnasium und eineWaldorfschule. Die von Wendelsteinern meistbesuchte Realschule ist in Feucht. Hier könnte zwar die Anbindung mit öffentlichen Bussen besser sein, aber es geht auch viel schlechter. Soweit die Gemeinde Wendelstein für die Ausstattung der Schulen zu- ständig ist, etwa die der Grund- und Mittelschule(n), hat die Gemeinde mit erheblichem finanziellen Einsatz und unter Ausnutzung aller Förder- gelder gute Arbeit geleistet. Die Robert Bosch Stiftung lässt seit 2019 regelmäßig repräsentative Befragungen zur aktuellen Situation der Schulen in Deutschland durch- führen, die unter dem Namen „Deutsches Schulbarometer“ veröffent- licht werden. Die aktuelle Ausgabe kommt zu dem Ergebnis, dass es dringenden Handlungsbedarf für eine Verbesserung der Situation von Schulleitungen, Lehrkräften und Schüler*innen gibt. Es ist die Rede von einem dramatischen Mangel an pädagogischem Personal, deutlichen Lernrückständen und dem Fehlen einer ausreichenden psychosozialen Infrastruktur an vielen Schulen. Kurzlink zum Download von bosch- stiftung.de: www.meier-magazin.de/link/272 Ich habe eine Vielzahl an eigenen Gesprächen mit Lehrer*innen, Eltern, Schüler*innen und Vertreter*innen der Schülermitverantwortung ge- führt. Dabei hat sich mein Eindruck, dass diese Probleme auch in Wendelstein bestehen, bestätigt. Es gibt zu wenig Lehrende, viel zu oft fällt Unterricht aus. Einerseits ist nur eine sehr dünne Personaldecke vor- handen, andererseits ist der Krankenstand der Lehrenden gestiegen. Lernrückstände durch Corona sind nach wie vor vorhanden, das Leistungsgefälle in- nerhalb der Klassen ist oft hoch. Die Gründe sind viel- schichtig. Es fehlen Lehrende, zeitgemäße oder besser entschlackte Lehrpläne und die Entlastung des päda- gogischen Personals von administrativen Pflichten. Die Aufgabe, Schüler*innen in einer immer komplexeren Welt zu unter- richten und auf demWeg zum Erwachsensein zu begleiten, wird immer anspruchsvoller. Was wir jetzt brauchen, sind gemeinsame Anstrengun- gen aller Beteiligter, einschließlich der Politik auf allen Ebenen, umunsere Schulen wieder zukunftsfähig zu machen. Dazu gehören mehr und an- gemessen bezahlte Lehrer*Innen, eine ordentliche technische Ausstat- tung der Schulen und Lehrpläne, deren Fokus auf dem Erfassen von Zu- sammenhängen statt dem Pauken von Fakten liegt. Weil wir hier leben. Martin Mändl, Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN imMarktgemeinderat Wendelstein, Direktkandidat für den Bayerischen Landtag im Landkreis Roth < Martin Mändl vor dem GymnasiumWendelstein Bündnis 90 / Die Grünen - OrtsverbandWendelstein Wir berichten wie gewohnt aus dem Gemeindeleben. Bau-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsausschuss (19.01. und 09.02.2023) Marktgemeinderat (26.01.2023) Am19.01.2023 tagte der Bau-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsausschuss. Der Bürgermeister begann mit einer erfreulichen Mitteilung: derWende- lin (Linie 606) wird gut angenommen. Seit Einführung gab es schon 8.000 Fahrgäste – Tendenz stark steigend. Das zeigt, dass neue sinnvolle ÖPNV- Verbindungen von den Bürgen auch angenommen werden. Weitere in- teressante Themen gab es im öffentlichen Teil nicht. Am 26.01.2023 tagte der Marktgemeinderat. Nachdem Herr Pohl (CSU) sein Gemeinderatsmandat niedergelegt hat, wurde mit Herrn Haubner (CSU) sein Nachfolger vereidigt. Wir bedanken uns bei Herrn Pohl für sein Engagement in den vielen Jahren seiner Gemeinderatstätigkeit und begrüßen Herrn Haubner als neuen Kollegen im Rat. In der Folge berichtete die Verwaltung zunächst über die Fortschritte der einzelnen Bauprojekte . So soll die Erweiterung der Grundschule in Großschwarzenlohe im Herbst 2025 in Betrieb gehen. BeimWohnungs- bau in Kleinschwarzenlohe (Brunnerhof) soll die Entwurfsplanung, an der seit Juni 2022 gearbeitet wird, bis Mitte Februar 2023 fertiggestellt sein. Bei der Bücherei dauern die Diskussionen über Nutzungskonzepte und die Positionierung des neu geplanten Aufzugs an. Für das Flaschnerareal wurden Fachplaner engagiert, insbesondere Bauforscher und Statiker. Im Februar soll ein Außengerüst errichtet werden, um weitere Untersuchungen zu ermöglichen. Über die zukünf- tige Nutzung des Gebäudes ist noch nicht entschieden. Aus dem Haushalt berichtete der Kämmerer Herr Zeltner, dass sich das Jahr 2022 deutlich besser als erwartet entwickelt hat. So muss der Markt keine neuen Schulden aufnehmen, sondern kann vielmehr 3,8 Mio EURO den Rücklagen zuführen. Allerdings bestehen auch 4,7 Mio. EURO Haushaltsausgabereste allein aus dem Jahr 2022, hinzukommen noch 5,6 Mio. EURO Haushaltsausgabereste aus Vorjahren, insgesamt also mehr als 10 Mio. EURO. Mit dem Begriff Haushaltsausgabereste werden im gemeindlichen Haushalt nicht ausgeschöpfte Ausgabeansätze bezeichnet, die am Jahresende nicht verfallen, sondern ins nächste Haus- haltsjahr übertragen werden. Es geht also um Projekte, die schon beschlossen und zum Teil auch schon begonnen, aber noch nicht ab- geschlossen und abgerechnet sind. Alles in Allem geht es dem Markt Wendelstein finanziell besser als vielen anderen Kommunen. Dennoch stehen wir, sowohl Verwaltung als auch Bürger und Gemeinderäte, vor großen Aufgaben, die abgearbeitet und finanziert werden müssen. Am 9. Februar 2023 erneut tagte der Bau-, Umwelt- und Nachhaltig- keitsausschuss (BUNA). Im öffentlichen Teil befasste sich das Gremiummit der Umnutzung eines Gebäudes zu einem Asylbewerberwohnheim. In der Sperbersloher Straße – auf Höhe Seniorenzentrum- werden von einem privaten Betrei- ber 29 Plätze für Asylbewerber in Zwei- und Dreibettzimmern geplant. ImVorfeld wurde das Vorhaben bereits mit den zuständigen Stellen beim Landratsamt Roth abgestimmt und es fand eine Ortsbegehung statt. Einig waren sich die Vertreter der Fraktionen im Ausschuss, dass auch Wendelstein seinen Betrag für die Unterbringung von Flüchtenden leisten muss. Einig sind sich auch alle, dass eine (Not-)Unterbringung in Turnhallen vermieden werden muss, zum einen kann ein Feldbett in einer Halle keine Dauerlösung sein, zum anderen brauchen wir die Sporthallen für den Schul- und Vereinssport. Demgegenüber bietet die jetzt angedachte Lösung eine Unterbringung in zentraler Lage und in einer überschaubaren Dimension. Gute Voraussetzungen für eine Integration sind somit geschaffen. Entsprechend hat der Ausschuss das sogenannte„gemeindliche Einvernehmen“ in Aussicht gestellt. Weil wir hier leben. Martin Mändl, Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN imMarktgemeinderat Wendelstein < v.l.: die grünen Marktgemeinderäte B. Czerwenka, E. Kühnlein, C. Töllner und M. Mändl

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