meier Magazin - Juni 2023 / 24. Jhg.

37 Hersteller: Einzellösung oder Produktfamilie Wer schon ein Akku-Gerät im Einsatz hat, sollte prüfen, ob der Akku herausnehmbar und auch in anderen Geräten zu verwenden ist. Namhafte Markenhersteller stellen sicher, dass der Lithium-Ionen-Akku auch in andere Geräte passt. Dann lohnt es sich auch, in einen leistungsfähigeren Akku zu investieren. Im Idealfall ist imHaushalt bereits eine Heckenschere oder eine Motorsäge mit geeignetem Akku vorhanden und der Rasen- mäher kann auch ohne Akku erworben werden – hier liegt großes Spar- potenzial. • Leistungsumfang: Pflicht oder Kür? Die Schnitthöhe sollte unbedingt eingestellt werden können. Andere Features hängen aber von den eigenen Anforderungen ab; es lohnt sich der Vergleich der Produktdatenblätter der verschiedenen Modelle. Benötigt man beispielsweise wirklich eine Füllstandsanzeige beim Gras- korb oder eine Mulchfunktion? Ist es entscheidend, wie lange der Akku zum Aufladen benötigt? Bei der Sicherheit dagegen sollten Käufer keine Kompromisse eingehen und auf jeden Fall auf das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit sowie auf das Oktagon von TÜV SÜD achten. PRODUKTTESTS SORGEN FÜR ZUVERLÄSSIGKEIT UND SICHERHEIT „Wie viel ein Akku-Rasenmäher kostet, sagt nur wenig über seine Verarbei- tungsqualität aus“, erklärt Christian Lex.„Während der Kunde aber Herstel- lerangaben wie Gewicht oder Schnittbreite leicht überprüfen kann, sollte er sich bei anderen Aspekten auf unabhängige Tests verlassen.“ Die Produktprüfer von TÜV SÜD checken nicht nur die elektrische und mechanische Sicherheit der Geräte, sondern auch, wie sich mögliche Anwenderfehler auswirken: Kann der Mäher leicht versehentlich einge- schaltet werden? Ist die Bedienung beim Aufladen oder Akkutausch nutzerfreundlich? Kippt er bei einer leichten Neigung um? Zudemwird die chemische Unbedenklichkeit geprüft, etwa hinsichtlich möglicher Schadstoffbelastung der Handgriffe. Darüber hinaus überprüft TÜV SÜD die Angaben der Hersteller. Dazu zählt beispielsweise auch die Geräuschentwicklung im laufenden Betrieb. Hier müssen nicht nur die gesetzlichenVorgaben eingehalten werden, sondern natürlich auch die Angaben in der Gebrauchsanleitung mit der Realität übereinstimmen.„Bei jedemKauf eines Haushalts- oder Gartengeräts lohnt es sich, einen Blick in die Gebrauchsanweisung zu werfen“, so Christian Lex. „Auch der Laie kann gut erkennen, ob die Beschreibung gut verständlich geschrieben ist und vollständig wirkt, ob Sicherheitshinweise vorhanden sind, Reparaturen bei Fachhändlern möglich sind oder wie lange eine Garantie gegeben wird.“ Bei Akku-Rasenmähern läuft die Garantie auf das Gerät selbst übrigens oft länger als die Garantie für den Akku. Bei einer deutlich kürzeren Garantiezeit haben die Akku-Zellen übrigens vermutlich keine gute Qualität – hier sollte der Verbraucher vorsichtig sein. TIPPS ZUM SCHONENDEN UMGANG MIT DEM AKKU Wie lange ein Akku hält, ist neben der Qualität der Akku-Zelle auch vom Ladeverhalten oder der richtigen Einstellung im Batteriemanagement- system, die eine Überladung, eine Tiefenentladung oder einen Kurzschluss verhindert, abhängig. Moderne Akkus können in jedem Füllzustand geladen werden, es gibt keinen Memory-Effekt mehr. Allerdings sollten Gartenfreunde vermeiden, den Akku beim Arbeiten häufig vollständig zu entladen – auch, wenn die Geräte heute über einen Tiefentladeschutz verfügen. Ebenso erkennen moderne Stromspeicher, wann sie voll sind und brechen den Ladevorgang ab, obwohl sich das Gerät noch länger in der Ladestation befindet. Zur Lagerung – gerade imWinter – ist zu beachten, dass Akkus den Bereich zwischen 10 und 25 Grad bevorzugen. Temperaturen über 40 Grad schaden dem Stromspeicher. LEISE, UNKOMPLIZIERT, UMWELTFREUNDLICH? Christian Lex betrachtet abschließend noch die Versprechen der Hersteller: „Alle elektrischen Rasenmäher sind leiser und umweltfreundlicher als benzinbetriebene Geräte. Zudem sind sie unkomplizierter, da weniger Pflege- undWartungsaufwand entsteht. BeimVergleich von Akku-Geräten mit kabelgebundenen Mähern wird es schon schwieriger: Die Akku-Mäher sind manchmal deutlich schwerer. Andererseits können sie wesentlich flexibler eingesetzt werden und auch das Stromkabel stellt keine Gefah- renquelle dar. Im Hinblick auf Umweltfreundlichkeit ist der verbaute Akku ausschlagge- bend. Leider stellt die ressourcenschonende Produktion von Akkus nach wie vor ein Problem dar. Daher ist es umso wichtiger, sich beim Kauf für ein hochwertiges, langlebiges Produkt zu entscheiden – idealerweise für einen Akku, der in mehreren Geräten zum Einsatz kommt. Wenn das Gerät schließlich doch eines Tages ausgemustert wird, ist selbstverständlich eine professionelle Entsorgung des Akkus vorgeschrieben.“ TÜV SÜD <

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=