meier Magazin - Februar 2023 / 24. Jhg.

53 ÖDP - Ortsverband Kornburg 50 Jahre Grenzen des Wachstums und Wünsche für 2023 Der Weg vomWissen zum Handeln ist bisher gescheitert, aber es kann besser werden. Vor genau 50 Jahren erschien der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ von Dennis Meadows. Der Bericht warnt vor der Zerstö- rung der Lebensgrundlagen auf der Erde durch fortgesetztesWirtschaftswachstumund Bevölkerungswachstum. Leider führte dieser Weckruf zu keiner Kehrtwende im Verhalten. Es sind nicht alle skeptischen Prognosen ein- getreten, weil der Mensch sehr erfinderisch mehr Bodenschätze ausgegraben hat als 1972 vermutet. Doch gerade bei Kohle, Erdöl und Erdgas war der „Erfolg“ noch verhängnisvoller als das Versiegen dieser Energiequellen. Die Klimaerwärmung schlägt stärker zu als vor 50 Jahren befürchtet, weil Kohle, Öl und Gas verfeuert werden und das entstehende Kohlendioxid die Atmosphäre aufheizt. Erst jetzt wo dies spürbar wird, wird darauf reagiert. Die Annahme, dass die Technologie alle Probleme lösen kann, ist offenbar falsch. Trotz jahrzehntelanger Versprechen hat es die Wirtschaft nicht geschafft, Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Es wurden nur die Schäden sehr erfolgreich in andere Länder verlagert. Unsere Produzenten sitzen jetzt auf anderen Kontinenten. Damit unsere Medikamente, Kleidung und Fahrzeuge möglichst günstig sind, zerstören wir Böden, Flüsse und Seen in den anderen Ländern. Trotzdem nehmen auch bei uns der Naturverbrauch und die Landschaftszerstörung kein Ende. Neue Hochspannungsleitungen, permanent weiter ausgebaute Autobahnen, ICE-Werk, Logistikzentren, Wohnbaugebiete usw. zerstören fruchtbare Böden und die Schönheit der Heimat. Inzwischen wissen wir längst, dass nichtmaterielle Dinge viel wichtiger sind für denWohlstand der Menschen als ein permanent anwachsender Konsum. Unser Wohlstand auch in Deutschland nimmt seit Jahren ab. Obwohl die Wohnfläche pro Kopf bis heute immer größer wird und im Durchschnitt alle immer mehr Waren konsumieren, explodieren psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Immer mehr Menschen kommen in eine völlige Überlastung. Doch anstatt sich der Realität zu stellen, folgt wie seit Jahrzehnten der Ruf nach Wachstum und noch mehr Wachstum. Dabei sind es ganz andere Dinge, die Menschen glücklich und zufrieden ma- chen: Gesundheit, sinnvolle Arbeit, Religion, Liebe, Feiern, Musik, Sicherheit, Gemeinschaft, gesunde Natur. Diese Dinge gehören gefördert und nicht das Wachstum des Konsums. In diesem Sinne wünsche ich uns allen mehr Wohlstand für 2023. Hans Anschütz, 1. Vorsitzender < ÖDP - Ortsverband Kornburg Reichelsdorfer Keller und die Radrennbahn Ein Ort verliert einen wichtigen Teil seiner Identität. Am 22. Dezember 2022 hat der Stadtplanungsausschuss der Stadt Nürnberg beschlossen, die Radrennbahn am Reichelsdorfer Keller abzureißen und statt- dessen dort eine Wohnbebauung zu errichten. Hier wird eine Struktur ge- opfert, die den Ortsteil Reichelsdorfer Keller wesentlich geprägt hat. Wir sind es schon gewöhnt, dass Naturräume, landwirtschaftliche Flächen und eine klimaresistente Umwelt dem unersättlichen Bedarf nach immer mehrWohn- raum pro Person untergeordnet werden. Dafür werden in Nürnberg seit Jahr- zehnten Bevölkerungsstatistiken verwendet, deren Zuverlässigkeit absurd schlecht ist. Nach den prognostizierten Zuwächse hätte Nürnberg wahr- scheinlich schon mehr als 700.00 Einwohner. In Wahrheit hatte Nürnberg nach der Eingemeindung der Außenorte 1972 ca. 515.000 Einwohner. Heute dürften es unwesentlich mehr sein (31.12.2019: ca. 518.300). Beide Daten stammen vom Amt für Statistik und Stadtforschung. Wir sind der Meinung, dass Wohlstand etwas anderes ist als immer mehr Quadratmeter Wohnfläche pro Person. Dazu gehören erreichbare Natur- räume, Gemeinschaften mit sozialen Bindungen und ein Gefühl der Verbun- denheit zu seinemWohnort. Diese Faktoren werden aber alle demWohnraum und irgendwelchen Investo- ren untergeordnet. Es wird Zeit, die Flächennutzungs- pläne an die Realitäten an- zupassen. Das betrifft die Einwohner- zahl, die Vorbereitung auf die Klimaerwärmung und ein gesundes Wohnumfeld. Übrigens hat es die Stadt Nürnberg mit ihrem Beschluss zur Bebauung der Raderennbahn geschafft, in Bayern beim„Abriss des Jahres“ den ersten Platz zu erreichen. Ein wirklich trauriger Spitzenplatz. Daten für die Bevölkerungsentwicklung in Nürnberg: www.meier-magazin.de/link/266 (Kurzlink) Hans Anschütz, 1. Vorsitzender < Radrennbahn Reichelsdorf vor dem Untergang SPD Ortsverein Kornburg Start ins neues Jahr 2023 – Neujahrsempfang des Kornburger Bürgervereins Nach zweijähriger Pause aufgrund der Corona-Pandemie finden wieder allerorts Neujahrsempfänge statt. Eine schöneTradition, die Begegnungen und einen persönlichen Austausch ermöglicht und somit auch das Miteinander in unserer Stadtgesellschaft fördert und stärkt. In Kornburg hat der Bürgerverein zu einem Empfang in den Räumen der evangelischen Kirchengemeinde eingeladen. Die Kornburger SPD hat die Ge- legenheit genutzt, mit vielen Aktiven aus dem Ehrenamt und der Politik ins Gespräch zu kommen. Nicht jeder blickt am Jahresanfang optimistisch in das neue Jahr. Zu groß sind die Unsicherheiten, Befürchtungen und konkreten Sorgen aufgrund der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Lage. Unsere Landtagskandidatin für die kommende Landtags- und Bezirkstags- wahl im kommenden Oktober, Claudia Arabackyj, Mitglied im Stadtrat, hat in ihrem Grußwort betont, wie wichtig geplante und bereits umgesetzte Investitionen im Bereich der Schulen und Kitas sind. So hat der Nürnberger Stadtrat 8 Mio. € für die Sanierung und Erweiterung der Max-Beckmann- Schule in Worzeldorf und 4,7 Mio. € für den neuen Hort in Katzwang vor- gesehen. Insgesamt sind für das Jahr 2023 in Nürnberg 825 neue Kita-Plätze geplant. Auch hier in Kornburg wird eine neue Kita gebaut, so Claudia Arabackyj, der Spatenstich soll im Herbst erfolgen. Angesichts der schwierigen städtischen Haushaltslage trägt die Stadt Nürnberg weiterhin einen freiwilligen Zuschuss fürs ehrenamtliche Engagement, für dessen Beibehalt hat sich die SPD im Stadtrat eingesetzt. Ehrenamt, ob im Sport, Musik, Sozialen, Brauchtum oder Kultur, ist ein wichtiger Baustein einer Stadtgesell- schaft, der den Zusammen- halt und das Miteinander stärkt. Die Kornburger SPDwünscht Ihnen allen ein gesundes, zufriedenes und fried- liches 2023 verbunden mit einem großen und herzlichen Dankeschön an alle aktiven Kornburgerinnen und Kornburger für Ihren Einsatz im vergangenen Jahr! Sabine Knuhr, stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende, Bezirkstagskandidatin < Claudia Arabackyj, Markus Klinger, Sabine Knuhr

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