meier Magazin - August 2023 / 24. Jhg.

tierische Seite 60 Therapiehunde Deutschland e.V. So fördern Sie die Intelligenz Ihres Vierbeiners In der letzten Ausgabe haben wir die Intelligenz von Hunden beleuchtet und wie diese ge- testet werden kann. Selbstverständlich können Hundehalterinnen und Hundehalter ihren Vierbeiner fördern und durch verschiedene Möglichkeiten auf die Intelligenz des Tieres ein- wirken. Bewährte Möglichkeiten sind etwa Lernen über Probieren: Viele Fähigkeiten entstehen mit wachsender Lebenserfah- rung durch zahlreiche Wieder- holungen. Der Hund lernt quasi nebenbei, welche Strate- gie sich in der jeweiligen Situa- tion bewährt. Lernen durch Belohnung: Einen weiteren Teil seines Könnens erwirbt der Hund nicht nebenbei, sondern durch gezieltes Training. Hunde erzieht man durch positive Verstärkung, also durch Belohnungen mit hochwer- tigen Ressourcen – wie Leckerchen, Streicheleinheiten oder gemeinsa- mes Spiel – und motiviert sie dadurch zumWiederholen einer bestimm- ten Handlung. Auf diese Weise kann ein großes Repertoire an einzelnen Kommandos und komplexen Abläufen entstehen. Durch diese Art der mentalen Beschäftigung kann Ihr Hund lernen, dass sich seine Mitwir- kung auszahlen kann, was seine Konzentrations- und Einsatzbereitschaft erhöht. Der Hund wird dadurch zwar nicht zwangsläufig intelligenter, er entwickelt aber einen stärkeren Durchhaltewillen, wodurch er sich viel- seitige Inhalte einprägen kann. Ein wichtiger Teilbereich der Intelligenz, der im Verantwortungsbereich des Hundehalters liegt, ist die Sozialtauglichkeit. Hunde müssen frühzei- tig lernen, auf angemessene Weise mit ihren Artgenossen und anderen Menschen in Kontakt zu stehen. Die Sozialkompetenz Ihres Hundes können Sie in einer Hundeschule und durch gezielte Begegnungen im Privatbereich fördern. Intelligenzspiel für den Hund Es gibt jede Menge Zubehör, mit dem Sie die Intelligenz Ihres Vierbeiners überprüfen und fördern können – etwa Intelligenzspielzeuge. Diese werden meistens mit der Schnauze und den Pfoten bedient und es geht darum, kleine Rätsel zu lösen und die Funktionsweise von Öffnungs- mechanismen (schieben, drücken etc.) zu verstehen, um auf diese Weise ein Behältnis zu öffnen und an die darin liegende Belohnung zu kommen. Diese Intelligenzspielzeuge sorgen für kognitive Beschäftigung und eignen sich gut für zwischendurch oder während einer Phase der Abwesenheit. Intelligenzspiele lassen sich relativ einfach in den Alltag integrieren. Sie finden damit nicht nur heraus, wie schlau Ihr Hund zum aktuellen Zeit- punkt ist, sondern geben ihm durch gezieltes Wiederholen der Übungs- aufgabe auch die Gelegenheit, über sich hinauszuwachsen und neue Techniken zu erlernen. Spielerische Ansätze, mit denen Sie die Intelligenz Ihres Vierbeiners testen können, wären etwa die Überprüfung seines Befreiungstalents: Nehmen Sie eine Decke oder eine Jacke und legen Sie diese von oben über Ihren Hund. Je schneller er sich daraus befreien kann, desto größer ist seine diesbezügliche Intelligenz. Beliebt ist auch die Futtersuche: Legen Sie ein schmackhaft riechendes Leckerchen auf ein Blatt Papier oder ein Stück Stoff und schieben es darauf zum Beispiel unter einen Schrank, sodass nur noch eine kleine Ecke des Papiers oder Stoffs zu sehen ist. Ideallösung: Der Hund zieht an demPapier oder Stoff, uman das darauf liegende Leckerchen zu kommen. Sie können Ihrem Hund helfen, indem Sie ihm vormachen, wie es geht. Erinnerung: Nehmen Sie ein begehrtes Spielzeug oder ein Leckerchen und stellen einen blickdichten Behälter (Topf, Tasse) obendrauf. Nun ver- lassen Sie für eine – zunächst kurze – Zeit den Raum. Wenn der Hund bei Ihrer Rückkehr signalisiert, dass er sich gemerkt hat, wo sich das Spielzeug oder das Leckerchen befindet, haben Sie den Beweis dafür, dass und wie lange sich der Hund an vorangegangene Sachverhalte erinnern kann. Orientierungssinn: Stellen Sie einen Teil Ihrer Inneneinrichtung während der Abwesenheit des Hundes um und schauen Sie, wie und ob er auf die Veränderungen reagiert. Wenn er die entsprechenden Elemente betrach- tet und daran riecht, hat er den neuen Standort registriert. Signalarbeit: Zählen Sie dieVersuchemit, die Ihr Hund benötigt, wenn Sie ihmdas nächsteMal einen neuenTrick beibringen. Je schneller er das neue Signal umsetzen kann, desto höher ist seine diesbezügliche Intelligenz. Die unterschiedlichen Übungen eignen sich dazu, herauszufinden, in welchen Handlungsfeldern der Hund am begabtesten ist. Je schneller ihm eine Aufgabe gelingt, desto begabter scheint er in diesemTeilbereich zu sein. Es lassen sich aber keine Aussagen dazu treffen, ob er weitere Talente hat. Wir lesen uns im nächsten meier-Magazin wieder – wenn Sie mögen :-) i Kontakt Therapiehunde Deutschland: Telefon 09180.8524083 oder Mobil 0171.3224576 geschaeftsstelle@therapiehunde-deutschland.team Sabine Beck, Freie Journalistin < Der Bordercollie gehört zu den intelligen- testen Hunderassen © Unsplash.com

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