meier Magazin - April 2023 / 24. Jhg.

67 Wendelsteiner Tafel e.V. Linde Duschner Tafelleitung Tel. 09129 / 5879 Tel. 0160 / 96059548 Ausgabestelle Alte Salzstraße 29 Röthenbach b.St.W. Samstag 12 bis 15 Uhr Unser Spendenkonto: Sparkasse Mfr Süd: DE74 7645 0000 0750 3827 64 • SWIFT-BIC: BYLADEM1SRS Bündnis 90 / Die Grünen - OrtsverbandWendelstein Wir berichten wie gewohnt aus dem Gemeindeleben. Am2. März 2023 tagte der Marktgemeinderat. Auf der Tagesordnung stand die Umsetzung großer Projekte wie einkommensgerechter Wohnungsbau in Kleinschwarzenlohe und das millionen- schwere Bauvorhaben um das Areal der Waldhalle in Großschwarzenlohe mit insgesamt fünf Ein- zelprojekten: Ersatzneubau der Waldhalle, Bau einer Mehrzweckhalle, Erweiterungsbau der Grundschule, Bau einer Containeranlage sowie Bau eines viergeschossigen Seniorenzentrums der AWO. Aus dem Kreis der anwesenden Bürger kam die Frage, ob eine Bürger- beteiligung für die Nutzung des Areals der altenWaldhalle angedacht sei. Bürgermeister Langhans teilte mit, dass er zwar eine Beteiligung der Bürger in Aussicht gestellt habe, dies aber durch die Anfrage der AWO, die dort eventuell ein Pflegeheim bauen möchte, überholt sei. Dies zeigt uns wieder einmal, dass Bürgerbeteiligung nicht wirklich gewünscht ist und Ideen von Investoren ohne große Reflektion realisiert werden. In der Folge ging es um den kommunalen Wohnungsbau Brunnerhof, Kleinschwarzenlohe. Dort sollen 21 Wohnungen und 35 Stellplätze ent- stehen. Dabei sind Fotovoltaikanlagen auf Dachflächen und den Carports vorgesehen, die Häuser sollen in Holzständerbauweise mit Holzfassaden und im KfW 40 Standard errichtet werden. Die Baukosten ohne Grundstück betragen nach aktueller Vorstellung 8,69 Mio. EUR. Die Fertigstellung ist für Sommer 2025 avisiert. Frau MGR Töll- ner wies daraufhin, dass die Gemeinde dringend einkommensgerechten Wohnraum braucht und sprach das Thema Einsparmöglichkeiten an. Marktgemeinderat Mändl lenkte die Aufmerksamkeit auf die Finanzpla- nungen der Jahre ab 2024, hier sind zusätzliche 600.000 EUR an Kredit- aufnahmen , zusätzlich zu den bereits geplanten, vorzusehen. Schließlich stimmte der Marktgemeinderat einstimmig für das Projekt, auf Nachfrage von MGR Mändl sicherte der Planer auch zu, Einsparmöglichkeiten zu prüfen. Als nächstes wurde über das sogenannte öffentliche Zentrum Groß- schwarzenlohe debattiert. Die Vielzahl der Vorhaben macht eine (neue) Löschwasserringleitung notwendig. Daneben sollen Abwasser- und Stromleitungen sowie Breitbandanschlüsse und ein Nahwärmenetz ver- legt werden. Damit sollen die neuen Waldhallen, die künftige Nutzung des Geländes der altenWaldhalle, die Containeranlage sowie der Erwei- terungsbau Grundschule Großschwarzenlohe versorgt werden. Die Über- gangscontainer sind dabei nicht für die Klassen gedacht, die jetzt in die Grundschule gehen. Diese behalten Ihre Klassenzimmer. Vielmehr geht es darum, die Schulkindbetreuung nach der Schule, den sogenannten kooperativen Ganztag, umzusetzen und dafür die Container zu nutzen, bis der Anbau fertiggestellt ist. Danach wurden die beiden neuenWaldhallen (eine Sport- und eine Kul- turhalle) im Entwurf vorgestellt. Außer der Sporthalle, einer Einfeldhalle, die dringend für den Schul- und Vereinssport gebraucht wird, ist eine Kulturhalle vorgesehen, die max. 330 Personen fassen soll. Für beide Hal- len zusammen sind 85 Stellplätze geplant. Die Fertigstellung soll 2025 erfolgen, die Kostenschätzung liegt aktuell bei 15,58 Mio. EUR ohne die Kosten des Grundstücks. Über die Finanzierung scheiden sich die Geister. Während Bürgermeister und die Mehrheit des Rates für das Projekt die Rücklagen der Gemeinde aufbrauchen und zusätzlich mehrere Millionen EUR Schulden machen wollen, warnte MGR Czerwenka genau davor, dass der Gemeinde das Geld dann für andere Projekte, wie beispielsweise den Neubau oder die Sanierung des Feuerwehrhauses Wendelstein, das Geld fehlen würde. Auch auf die zusätzliche Versiegelung von bisher landwirtschaftlich ge- nutzten Flächen wies er hin. Ebenfalls in Großschwar- zenlohe, auf dem Grund- stück der altenWaldhalle, würde die AWO gerne ein vierstöckiges Pflege- heim etwa 100 Betten errichten. ZumVergleich, das evangelische Ge- meindezentrum direkt nebenan, mit der Arche, durfte nur einstöckig ge- baut werden. MGRin Töll- ner wies unter anderem darauf hin, dass die Ver- kehrssituation an dieser Stelle völlig unzurei- chend sei. Insbesondere bestünde weder eine ÖPNV Verbindung, noch könnten die vorhande- nen Straßen Busse oder zusätzlichen Lieferverkehr aufnehmen. Auch müsste der Waldkindergarten dem Pflegeheim weichen. Aber der Bolz- platz könne bleiben, so das Versprechen des Bürgermeisters. Dennoch beschloss der Rat mit 14 gegen 9 Stimmen die Änderung des Bebau- ungsplanes und des Flächennutzungsplanes vorzubereiten. Schließlich diskutierte der Rat noch über die Aufstellung eines Verkehrs- konzeptes für das Areal um das neue Zentrum Großschwarzenlohe. Da- rüber, dass das Verkehrskonzept notwendig ist, um zu klären, ob und ggf. wie die vorhandenen Straßen den zusätzlichen Verkehr aufnehmen sol- len, waren sich alle Räte einig. Warum der Rat mit den Stimmen von CSU und FW Anfang des Jahres 2020 den Antrag von SPD und GRÜNEN, genau dieses Verkehrskonzept zu erstellen, abgelehnt hat, mochte der Bürgermeister nicht erklären. Ebenso wenig, warum von denselben Frak- tionen im Jahr 2022 der Antrag der GRÜNEN, diese Themen zum Gegen- stand des bereits beauftragtenVerkehrskonzeptes zumachen, abgelehnt wurde. Am 4. März fand in den Räumen der evangelischen Kirche inWendelstein erstmals ein sogenanntes Repaircafe statt. Dabei reparieren freiwillige Bastler*innen Geräte, die anders nicht mehr zum Laufen zu bringen sind. Vertreten waren unter anderem ein Diaprojektor, zwei Staubsauger und ein Bügeleisen. Zwar nicht alles, aber vieles konnte repariert werden, für manches müssen erst Ersatzteile bestellt werden. Der Dank gilt allen Frei- willigen und Frau Pfarrerin Büttner, die das Projekt organisiert hat. Für die Zukunft ist geplant, das Repaircafe mehrmals im Jahr zu wiederholen. Wer sich also mit handwerklichem oder organisatorischemGeschick ein- bringen mag, ist herzlich willkommen. Weil wir hier leben. Martin Mändl, Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN imMarktgemeinderat Wendelstein, Direktkandidat für den Bayerischen Landtag im Stimmkreis Roth < v.l. die grünen Marktgemeinderäte C. Töllner, B. Czerwenka und M. Mändl; hinter der Kamera: E. Kühnlein

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