meier Magazin - April 2023 / 24. Jhg.

Garten- Saison 2023 Wild auf Garten 50 LBV Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. LBV-Garten-Tipp: Die drei besten Frühblüher für Insekten Wiesenschlüsselblume, Lungenkraut und Kuhschelle für den naturnahen Garten oder Balkon im Frühling Am 20. März ist kalendarischer Frühlingsanfang. Für viele Menschen in Bayern der Startschuss für die neue Gartensaison. Neben den typi- schen Gartenpflanzen wie Primel, Narzisse und Hyazinthe sind es vor allem die etwas unscheinbaren, heimischen Pflanzen, mit denen sich die Insektenvielfalt im Garten oder auf dem Balkon stärken lässt. „Optisch schöne, gefüllte Blüten mit ineinander verschachtelten Blüten- blättern sind für Insekten leider wertlos. Besser sind ungefüllte Blüten mit frei zugänglichen Staubgefäßen. Zum Beispiel bietet die heimische Hagebutte im Sommer Nektar und Pollen für Insekten und im Herbst Beeren für Vögel“, sagt die LBV-Insektenexpertin Tarja Richter. Der baye- rische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) stellt drei bunte Frühlingsboten vor, die mit viel Nektar und Blütenpollen Wildbienen, Schmetterlinge und weitere Insekten im zeitigen Frühjahr unterstützen. Die Wiesenschlüsselblume ist eine heimische, mehrjährige Staude, die sowohl in Wiesen und Gärten als auch Balkonkästen mit ihren gelben Blüten die ersten bunten Farbkleckse des Jahres bietet. Sie blüht von April bis Juni.„Der Nektar der zeitig blühendenWiesenschlüsselblume ist nach demWinter die ideale Starthilfe für Insekten mit längerem Rüssel, wie Schmetterlinge oder Hummeln. Besonders Hummelköniginnen sind auf die Verfügbarkeit von Frühblühern angewiesen, um ganz allein einen neuen Staat zu gründen“, so Tarja Richter. Die Samen der Wiesenschlüs- selblume sind dank ihres hohen ökologischen Wertes häufig in Wild- blumenmischungen vertreten. Das heimische, echte Lungenkraut ist mit seinen rosa, violetten und blauen Blütenblättern zwischen März und Mai eine weitere Nahrungs- quelle für Bienen und Schmetterlinge.„Die jeweilige Farbe der Blüte zeigt an, wie viel Nektar verfügbar ist. Ist die Blüte rosa, gibt es noch Nektar. Wenn die Blüte zu violett oder blau wechselt, ist kein Nektar mehr zu holen. Diese »Nektar-Ampel« spart Bestäubern wie der flinken Frühlings- Pelzbiene Zeit und Mühe“, erklärt die LBV-Insektenexpertin. In der Natur kommt die gewöhnliche Kuhschelle nur noch selten vor. Die Blüte der zierlichen, violetten Pflanze ist wie eine Kuhglocke geformt. Sie schützt sich in ihren natürlichen, eher kargen Lebensräumenmit dich- tem Haarwuchs vor zu intensiver Sonneneinstrahlung. „Wer die seltene, frühblühende Kuhschelle an einem sonnigen Standort und auf magerem Boden im Garten pflanzt, tut auch den Insekten etwas Gutes. Ihr reich- haltiges Pollenangebot zieht Blütenbesucher magisch an und das hübsche Aussehen bereichert jeden Naturgarten“, sagt Tarja Richter. Weitere Tipps für den naturnahen Garten Neben diesen drei Frühblühern gibt es noch zahlreiche weitere heimi- sche Pflanzen und Stauden, mit denen die Artenvielfalt im Garten oder auf dem Balkon im restlichen Jahr unterstützt werden kann: Wilde Malve, Echter Dost, Hornklee und Knäuel-Glockenblume . Zu den ersten Nektar und Pollenlieferanten des Jahres zählen auch ver- schiedeneWeidenarten, wie zum Beispiel die Sal-Weide , die unzähligen Blütenbesuchern Nahrung bieten. i Weitere Informationen unter: www.lbv.de/garten Markus Erlwein, LBV Pressestelle < Gewöhnliche Kuhschelle Echte Schlüsselblume Echtes Lungenkraut Peter Bria / LBV Bildarchiv Bernd Raab / LBV Bildarchiv Christiane Geidel / LBV Bildarchiv

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=