meier Magazin - Weihnachten 2022 / 23. Jhg.

Bündnis 90 / Die Grünen - OrtsverbandWendelstein Was geht vor auf der Muna? Das Raumordnungsverfahren läuft und eigentlich warten alle Betei- ligten auf das Ergebnis. Trotzdem liest man derzeit fast täglich vom ICE Werk in der Zeitung. Zudem macht die Deutsche Bahn AG Vorun- tersuchungen auf demMuna-Gelände. Was geht da vor sich? Man kann den Eindruck gewinnen, die Bahn versucht im Vorfeld Tatsa- chen zu schaffen, umwenigstens einen der drei Standorte genehmigt zu bekommen. Parallel dazu kann man in den Tageszeitungen Artikel lesen, die von der Bahn und CSU-Politikern lanciert werden. Da wird mal so eben behauptet, die Muna wäre sanierbar. Dabei unter- schlägt man aber geflissentlich, dass weder das Sicherungsbauwerk (vulgo: Sarkophag), in dem das Giftgas (u.a. Winter-Lost) lagert, entfernt, noch die komplette Muna saniert würde. Die Bahn würde nämlich nur die Flächen sanieren, die sie auch wirklich braucht. Insofern ist diese Aussage reine Augenwischerei. Auch die Aussage, dass es sich bei der Muna „um keine intakte Natur“ handele ist nicht haltbar. Diverse Untersuchungen (u.a. vom Bund Natur- schutz) haben inzwischen genau das Gegenteil bewiesen: Eben weil die Muna seit 70 Jahren nicht betreten werden darf, hat sich ein einzigartiger Lebensraum für Flora und Fauna entwickelt. Nicht umsonst ist das Gebiet Bannwald und Natura2000-Schutzgebiet der EU. Es ist schon auffällig, dass vor Ende des Raumordnungsverfahrens, die Bahn jetzt auf eigene Kosten im siebenstelligen Bereich Untersuchungen an der Muna vornimmt und (CSU-)Politiker über das Gelände führt. Wir fürchten, dass hier hinter den Kulissen Fakten geschaffen werden und eine Entscheidung zugunsten der Muna vorbereitet wird. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass hochrangige CSU-Politiker den Standort Harrlach ablehnen, die Muna aber unterstützen. Um es noch mal ganz klar zum Ausdruck zu bringen: Der Ortsverband Wendelstein lehnt alle drei Standorte im Bannwald strikt ab. Wir können es uns angesichts des Klimawandels nicht mehr leisten, weiteren Wald zu opfern – auch nicht für die Mobilitätswende. Ja, wir brauchen dafür ein ICE Werk - nur eben nicht im Bannwald oder einem Natura2000- Schutzgebiet. Die Bahn hat sich damals bei der Standortsuche unnötig beschränkt, indem sie KO-Kriterien definiert hat (z.B. Entfernung zumHauptbahnhof), die bei näherer Betrachtung keine sind. Ein Bau im Bannwald war übri- gens kein KO-Kriterium – sollte es aber sein! Auch das sollte klar sein: Es wäre deutlich besser – falls technisch mach- bar – wenn die Muna geräumt würde – komplett! Damit der Wald seine Funktion behält (grüne Lunge der Metropolregion) sollte das aber Stück für Stück erfolgen. Letztendlich sollte nach einer erfolgreichen Räumung dort wieder Wald stehen und nicht ein ICE-Werk. Und zuletzt: Dieses ICE-Werk wird ganz in der Nähe des Sarkophags ge- baut, der natürlich nicht geräumt wird. Niemand kann sagen wie sich die Erschütterungen der Baumaßname und des Betriebs auf diesen auswir- ken und welche Gefahren der Bevölkerung von den dort gelagerten Giftgasen drohen. Deshalb werden wir uns weiterhin konsequent dafür einsetzen, dass keiner der drei Standorte realisiert wird. Weil wir hier leben Barbara Dorfner & Boris Czerwenka, Sprecher*innen des OV Wendelstein - BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN < 79 Bündnis 90 / Die Grünen - OrtsverbandWendelstein Wir berichten wie gewohnt aus dem Gemeindeleben. Am 21.11.2022 fand auf Anregung des Initiativkreises Bürgerbeteiligung Wendelstein, dem unter anderem die Meier Alltagsradler, der BN, die IBgW, die SPD und die GRÜNEN angehören, eine Informationsveranstal- tung zu den Möglichkeiten und Formen der Bürgerbeteiligung in Theorie und Praxis statt. Dort berichtete neben anderen der Erste Bürgermeister von Weyarn von den praktischen Erfahrungen in seiner Gemeinde. In der 4.000 Einwohner Gemeinde bestehen aktuell 15 Bür- gerarbeitskreise, die sich mit den verschiedensten Themen wie Umwelt, Ortsgestaltung oder Altersplanung beschäftigen und Vorschläge für die Gemeinde erarbeiten. Die anwesenden oder zugeschalteten Räte und Rätinnen erhielten viele Anregungen, wie wir Wendelstein zusammen mit den Bürgern verbes- sern können. An der Umsetzung der Anregungen arbeitet jetzt der Ini- tiativkreis und die interessierten Räte und Rätinnen. Am 24.11.2022 tagte der Marktgemeinderat , im öffentlichen Teil harmo- nisch. Ohne vieleWortbeiträge und jeweils einstimmig beschloss der Rat alle Punkte, unter anderem den Jahresantrag zur Städtebauförderung 2023 (Sanierung Altort) und die Weiterführung der Teilnahme an der Aktionsgruppe ErLebenswelten, zusammen mit dem Landkreis Roth und weiteren 14 Gemeinden. Der Dank der Rätinnen und Räte gilt der Verwal- tung für die gute Vorbereitung der Sitzung, die keine Fragen offenließ. Am Freitag, den 25.11.22 und am folgenden Samstag fand der zweite Workshop der Gemeinde für das Verkehrskonzept statt. An den beiden Tagen erarbeiteten engagierte Bürger mögliche Lösungen für Fuß- und Radverkehr sowie zum ÖPNV. Bei den Fußgängern ging es vor allem um die Sicherheit: Breitere Gehwege und Querungshilfen an Stellen, an denen sie heute noch fehlen. Beim Radverkehr wurden vor allem die Lü- cken im Radwegenetz sowie auch Sicherheitsaspekte thematisiert und Lösungen gesucht. Ein Flexibussystem für Wendelstein sowie bessere Taktung und ein günstigerer Tarif standen im Fokus des Themas ÖPNV. Weil wir hier leben. Martin Mändl, Sprecher der Fraktion BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN imMarktgemeinde- rat Wendelstein, Direktkandidat für den Bayerischen Landtag imWahlkreis Roth < v.l.: die Marktgemeinderäte C. Töllner, E. Kühnlein und M. Mändl © B. Czerwenka, GRÜNER OV Wendelstein

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