meier Magazin - Weihnachten 2022 / 23. Jhg.

70 Garten- Saison 2022 Wild auf Garten LBV Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Kleine Auszeit vom Alltag: Vögel beobachten, zählen und dem LBV melden In einem Monat geht es aufs Neue los, denn ab dem Dreikönigstag werden wieder Vögel gezählt: Vom 6. bis zum8. Januar laden der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und sein bundesweiter Partner NABU zur Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ ein. Für alle Vogel- freund*innen aus dem Freistaat gilt es dann bereits zum 18. Mal eine Stunde lang die Vögel vor dem Fens- ter, im Garten oder auf dem Balkon zu zählen. Diese kleine Auszeit vom Alltag tut allen gut:„Immer mehr wissenschaftliche Studien zeigen, dass die bewusste Wahrnehmung der Natur eine positive Wirkung auf unsere körperliche und mentale Gesundheit hat. Vögel beobachten entspannt. Wer sie dann noch zählt und dem LBV meldet, unterstützt als Bürgerforschende unsere Arbeit zum Schutz der bayerischen Vogel- welt“, sagt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Da es dieses Jahr besonders viele Bucheckern, Eicheln und Zapfen gibt, ist der Tisch im Wald reich gedeckt. Wer sich die Wintervögel in den Garten einladen möchte, kann bei einemWaldspaziergang kostenloses Vogelfutter sammeln und zu Hause auslegen. Vögel zu beobachten, macht Spaß und schenkt eine Pause vom Alltag. Auch wenn in der Natur Ruhe einkehrt, gibt es in der Vogelwelt noch viel zu entdecken. „Einige Gartenvögel, die sich von Insekten ernähren, sind in den Süden geflogen. Doch viele treue Standvögel, wie Meisen, Sper- linge und Kleiber, trotzen dem kalten und oft futterarmen bayerischen Winter“, so LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Spechte, Amseln, Zaunkö- nige, Stieglitze und Baumläufer kann man ebenfalls noch in Bayern ent- decken. Zu ihnen gesellen sich Vögel wie Bergfinken und Erlenzeisige aus dem hohen Norden, die aufgrund einer oft dicken Schneedecke in diesen Ländern nicht mehr an Sämereien gelangen können. In diesem Jahr könnte es weniger Betrieb am Futterhaus geben, denn ob Vögel auf Futtersuche in die Gärten kommen, hängt auch vomNahrungs- angebot in den umliegendenWäldern ab. Dieses Jahr ist ein Mastjahr. Das bedeutet, dass Eiche, Buche, Fichte und Co. außerordentlich viele Früchte gebildet haben. „Für Waldvögel, wie Eichelhäher, Kernbeißer und Buch- fink, gibt es Eicheln und Bucheckern im Überfluss, die den hungrigen Schnäbeln als energiereiche Nahrung dienen“, erklärt die LBV-Biologin. Die Fülle an Baumfrüchten kann man nutzen und natürliches Futter im Wald sammeln, um es dann den Vögeln imGarten anzubieten. Das macht nicht nur viel Spaß für Groß und Klein, sondern ist eine gute Möglichkeit, die heimische Natur besser kennenzulernen. „Als Vogelfutter können Samen und Früchte heimischer Bäume, wie zum Beispiel Erlenzapfen, Bucheckern, Ahornsamen, undWalnüsse aufgeklaubt werden. Bei den Sträuchern bieten sich unter anderem Haselnüsse und Hagebutten an“, so Angelika Nel- son. „Auch Gräser und Stauden, wie Distel oder Nachtkerze, erge- ben zusammengebunden und fest verankert einen schmackhaf- ten Leckerbissen“, ergänzt die Vogelexpertin. Live-Online-Zählung: Fragen zuWintervögeln an LBV-Expertin Alle, die gerne noch mal üben wollen oder Fragen zur „Stunde der Wintervögel“ haben, lädt der LBV am 6. Januar um 10 Uhr zu einer Live- Online-Vogelzählungmit der LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson auf seinem YouTube-Kanal ein. „Wir starten mit einem Vogelquiz und werden dann eine Stunde lang die Vögel zählen, die wir über die Webcam an der LBV- Futterstelle in Hilpoltstein sehen. Dabei beantworten wir auch alle Fragen rund umdie Aktion und unsere häufigenWintervögel“, so LBV-Pressespre- cher Markus Erlwein. Bei der vergangenen großen Vogelzählung im Januar 2022 beteiligten sich über 34.000 Menschen in Bayern. Insgesamt gingen Meldungen aus mehr als 24.000 Gärten und Parks ein. Der Haussperling ergatterte den Spitzenplatz als häufigsterWintervogel in Bayerns Gärten, Kohlmeise und Feldsperling folgten auf Platz zwei und drei. 8 Schwanzmeise © Heike Wirth „Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis 8. Januar 2023

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