meier Magazin - Oktober 2022 / 23. Jhg.

18 TÜV SÜD Gute Wischer sorgen für Sicht und Sicherheit Scheibenwischer werden vielfach stiefmütterlich behandelt, beobach- ten Fachleute von TÜV SÜD immer wieder. „Gerade jetzt, wenn immer wieder Insektenreste auf der Frontscheibe für schlechte Sicht sorgen, sollteman unbedingt die Scheibenwischer unter die Lupe nehmen“, legt Jürgen Lebherz von TÜV SÜD in München Autofahrern ans Herz. Gene- rell sollten die Wischer mehrmals jährlich überprüft, bei Bedarf ge- tauscht und dabei Produkte renommierter Marken bevorzugt werden, empfiehlt der Fachmann:„Der höhere Preis lohnt sich in der Regel schon wegen der längeren Lebensdauer und des besseren Ergebnisses.“ Aber nicht nur den Wischern sollte man ein Augenmerk schenken. „Wenn auf der Windschutzscheibe Insektenrückstände verbleiben, ist daran häufig ein ungeeigneter Scheibenreiniger schuld“, schildert Leb- herz seine Erfahrungen. Wer während der warmen Jahreszeiten einen Scheibenreiniger verwendet, der für Winterbetrieb ausgelegt ist, muss damit rechnen, dass die Schmutzrückstände auf der Scheibe verbleiben. Unbefriedigende Wischergebnisse sind nicht zwangsläufig Signal für einen Austausch. Mitunter reicht laut Lebherz bereits eine sorgfältige Reinigung der Wischerblätter. Am besten klappe das bei abmontierten Wischern. Zumeist sorgen Wasser mit Spülmittel oder Autoshampoo bereits für ein gutes Ergebnis. Bei hartnäckigem Schmutz helfen ein Mikrofasertuch und unverdünnter Sommerreiniger für die Scheiben- waschanlage. „Lösungsmittel wie Verdünnung oder Benzin sind unge- eignet“, warnt der TÜV SÜD-Fachmann: „Sie zerstören den dünnen Auftrag einer Graphitverbindung, mit der hochwertige Wischgummis beschichtet sind. Das Gummimaterial selbst leidet ebenfalls unter falschen Reinigungsmethoden und kann dadurch dauerhaft unbrauch- bar werden.“ „Bleibt der Durchblick trotz neuerWischer und außen wie innen sauberer Scheibe eher mäßig, sind vielleicht die Wischarme selbst nicht in Ord- nung“, nennt der TÜV SÜD-Fachmann eine weitere Ursache mangelnden Durchblicks. Rattere ein neues, qualitativ hochwertigesWischblatt, liege es möglicherweise nicht im richtigenWinkel auf der Scheibe an – oft die Folge von Vandalismus am Wischarm. Werkstätten können die so ge- nannte Schränkung mit einer speziellen Lehre messen und korrigieren. Generell sollten die Wischer mehrmals jährlich überprüft, bei Bedarf getauscht und dabei Produkte renommierter Marken bevorzugt werden, empfiehlt der Fachmann:„Der höhere Preis lohnt sich in der Regel schon wegen der längeren Lebensdauer und des besseren Ergebnisses.“ Neuere Autos verfügen oft über gelenklose Wischer, so genannte Flatblades. Sie wischen wegen des gleichmäßigeren Anpressdrucks vor allem bei höheren Geschwindigkeiten sauberer. „Diese Technik lässt sich für viele ältere Autos nachrüsten“, weiß Lebherz. Flatblades sind allerdings teurer. Da sie aber länger halten, spart der Autofahrer so einen Teil des Aufpreises wieder ein. Vincenzo Lucà < Mobilität – Oktober 2022

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