meier Magazin - Juni 2022 / 23. Jhg.

Garten- Saison 2022 Wild auf Garten 42 TÜV SÜD AG Richtig grillen TÜV SÜD gibt Tipps für Neueinsteiger Leidenschaftliche Griller schwören auf ihr ganz persönliches Erfolgsrezept – das richtige Gerät wurde meist nach eingehender Prüfung ausgewählt, Fachzeitschriften und Internetblogs werden regelmäßig konsultiert. Wer aber nur hin und wieder im Sommer draußen Fisch, Fleisch oder Gemüse zubereiten will, steht diesen Expertendiskussionen schnell ratlos gegenüber. TÜV SÜD hat daher grundlegende Informationen zusammengestellt, die einen schnellen und sicheren Einstieg ermöglichen. Der Klassiker: Holzkohlegrill Wer an Grillen denkt, denkt zunächst noch meist an Holzkohlegrills: Hier bekommt das Grillgut das typische Aroma. Michael Rann kennt als Sach- verständiger vonTÜV SÜD die Vor- und Nachteile:„Der Holzkohlegrill hat viele Fans, die diese Zubereitungsart gerade für Fleisch undWurst schätzen. Er ist günstig in der Anschaffung, leichter zu transportieren als ein Gasgrill und kann auch an einen See mitgenommen werden. Dazu kommt die offene Glut, die wohl die ursprünglichste Form ist, Speisen zu garen.“ Der Aspekt der Gemütlichkeit einer Glutwärme ist vielen Nutzern wichtig. Wer sich einen Holzkohlegrill anschaffen möchte, sollte sich Folgendes überlegen: • Ist ein Holzkohlegrill inmeinerWohngegend überhaupt erlaubt? Hierzu gibt es keine deutschlandweit einheitliche Rechtsprechung, aber sowohl Gemeinden als auch Hausordnungen können dies ausschließen. • Wo werde ich eigentlich grillen? Wenn ich mein Gerät nur auf der heimi- schen Terrasse verwenden will, kann ein Elektro- oder Gasgrill eine Alter- native sein. • Wie oft werde ich grillen? Wer im Sommer sein Essen regelmäßig draußen zubereiten möchte, sollte auf ein leicht zu reinigendes Gerät achten und auch bedenken, dass die Asche jedes Mal sachgerecht entsorgt werden muss. • Wo lagere ich die Holzkohle? Holzkohle oder Grillbrikettes sollten an einem trockenen Ort gelagert werden. Zur Umweltbilanz: Holzkohlegrills stoßen im Verhältnis mehr CO2 aus als Gas- oder Elektromodelle. Grillfreunde sollten bei der Holzkohle darauf ach- ten, dass sie aus EU-Ländern stammt und etwa kein afrikanisches Tropenholz verfeuert wird. Einweggrills sind zwar klein und günstig, allerdings durch den anfallenden Müll nicht sehr nachhaltig. Rundum gegart: Kugelgrill und BBQ-Smoker Bei Kugelgrill oder Smoker greift das Prinzip des indirekten Grillens: Das Grill- gut wird nicht durch große Hitze von unten zubereitet, sondern bei mittlerer bis hoher Temperatur von ca. 130 bis 220 Grad Celsius in dem geschlossenen Gerät gegart. Der Prozess ist mit der Zubereitung in einem Umluftofen vergleichbar: Heiße Luft umströmt den Inhalt gleichmäßig. Auch beim Barbecue-(BBQ-)Smoker findet der Garprozess in einer abgeschlossenen Garkammer statt. Bei Niedrigtemperaturen von 90 bis maximal 130 Grad Celsius wird das Grillgut in Rauch undWärme gegart – daher auch der Name Smoker. Klassische Barbecue-Smoker haben eine Kammer für das Brenn- material (Holz, Holzkohle oder Pellets) und daran angeschlossen eine Kammer für das Gargut. Michael Rann fasst zusammen:„Kugelgrill und Smoker werden immer belieb- ter. Das Fleisch trocknet nicht aus, es brennt nicht an – und es entsteht ein typisches Aroma. Smoker sind allerdings nichts für spontane Grillabende: Aufgrund der niedrigen Temperatur dauert das Schmoren einige Stunden. In dieser Zeit muss regelmäßig nachgeheizt werden.“ Ob die Vorteile für dieses Prinzip überwiegen oder dieWahl doch auf ein herkömmliches Modell mit Hitze von unten und Grillgut auf einem Rost fällt, muss jeder Verbraucher

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