meier Magazin - Februar 2022 / 23. Jhg.

49 : : Naturschutz : : Umweltschutz : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Klimaschutz DB lehnt mehrere Alternativ-Standorte in Nürnberg ab und brüskiert die versammelten Politiker Am 20.01.2022 fand in Nürnberg auf Einladung von Herrn Josel, DB, ein runder Tisch mit hochrangigen Politikern statt. Zugegen waren u. a. Bürgermeister, Oberbürgermeister, Landräte und verschiedene Abgeord- nete des Bundestags und des Bayerischen Landtags. Vertreten waren somit auch die verschiedenen Parteien. Im Gegensatz zu der Kreistags- sitzung vomVortag waren andere Zuhörer weitgehend ausgeschlossen. Im Vorfeld wurde der DB mehrere Vorschläge für einen alternativen Standort in Nürnberg unterbreitet. Keineswegs eine spontane Idee, sondern gut vorbereitet, sauber dokumentiert und der DB bereits länger vorliegend. Nach einhelliger Meinung und gespiegelt an den von der DB definierten Standortkriterien sind diese mindestens so gut, wenn nicht sogar besser geeignet, als die drei von der DB favorisierten Stand- orte: Die Eingriffe in die Natur wären viel geringer, vorhandene Infrastruk- tur auf einem bestehenden Industriegelände könnte genutzt werden und wäre damit nicht mehr zwingend einem Raumordnungsverfahren unterworfen. Ausreichend große Flächen, Topographie und die Nähe zum Nürnberger Hauptbahnhof hätten eindeutig für diese Vorschläge gesprochen, auch wenn damit Plananpassungen verbunden wären. Leider abgelehnt von der DB. Begründung? Gewohnt schwammig. Tenor eines Teilnehmers:„Die wollten halt nicht…!“ Wieder eine von der DB vertane Chance auf einen konstruktiven Aus- tausch und auf eine Lösung mit Akzeptanz in Politik und Bevölkerung. Stattdessen will die DB mit ihren Plänen offensichtlich „durchmarschie- ren“ und schreckt dabei auch nicht davor zurück, politische Mandats- träger vor den Kopf zu stoßen. Es wird berichtet, dass die Teilnehmer über die Partei- und Funktions- grenzen hinweg unisono höchstgradig unzufrieden sind mit dem Kom- munikationsverhalten der DB, der Transparenz des Planungsverfahrens, mit dem Eingehen auf Gegenargumente und letztlich mit dem Ergebnis. Auch das wiederholte Verweisen der DB auf die finale Beurteilung im Rahmen von Raumordnungs- bzw. Planfeststellungsverfahren und damit das Abschieben jeglicher eigener Verantwortlichkeit stößt bei erfahrenen Kommunalpolitikern auf Unverständnis. So schlecht erledigte Hausauf- gaben könne er sich bei einem Projekt vor Ort nicht erlauben, so Landrat Eckstein in diesem Zusammenhang. Es wird dabei auch immer deutlicher, dass der öffentlich und gerne laut- stark vorgetragene Anspruch der Bahn, ein „Grünes“ Unternehmen zu sein, dann doch nur ein nicht eingelöstes Versprechen ist, leeres Marke- ting. Auf neu-deutsch „Green-Washing“, auf gut fränkisch einfach Heuchelei. Vielmehr stehen ausschließlich technische und betriebswirt- schaftliche Kriterien im Vordergrund, die offenbar technokratisch ab- gearbeitet werden. Es darf daher vermutet werden, dass die Ablehnung der DB für einen Standort in Nürnberg sich vor allem aus höheren Kosten ableitet. Dann stellt sich die Frage, ob es richtig ist, dass intakter Wald „billig“ zu haben ist. Das wäre gleichzeitig aber auch eine Stellschraube für die Eigentümer der drei Grundstücke, für die Flächen einen angemes- sen hohen Preis aufzurufen und auf diesemWeg ein Umdenken anzusto- ßen. Anders herum als vor ein paar Jahren, als ein Grundstück am Rangier- bahnhof der Bahn vom Freistaat überteuert abgekauft wurde. Dies hat unlängst der oberste bayerische Rechnungshof offiziell gerügt. Es ging hierbei um einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Und um Steuergeld. i Weitere Infos: www.reichswald-bleibt.de bi-roethenbach@reichswald-bleibt.de Instagram: neinzumicewerk Facebook: Kein ICE-Werk auf der Muna, südlich davon oder in Harrlach Andreas Teichert < © BI Röthenbach

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