meier Magazin - Februar 2022 / 23. Jhg.

29 Bündnis 90 / Die Grünen - OrtsverbandWendelstein „Nicht nur Geschichte, auch die Zukunft verbindet uns“ Wendelstein pflegt seit 20 Jahren eine trikommunale Partnerschaft mit der Gemeinde Zukowo (Polen), und der Stadt Saint-Junien (Frankreich). Seit 2014 ist Doris Neugebauer die Partnerschaftsbeauftragte. Im Interview spricht sie über die Vergangenheit und Zukunft, Probleme und Chancen, das Verbindende und Trennende. Warum haben Sie sich dazu entschieden, für das Amt der Partner- schaftsbeauftragten bereitzustehen? Die Geschichte zweierWeltkriege hat uns gelehrt, wie wichtig ein vereintes Europa für ein friedliches Miteinander ist. Bereits seit zwei Jahrzehnten leistet die GemeindeWendelstein mit ihrer Partnerschaftsarbeit einen wich- tigen Beitrag zur Völkerverständigung. Als Partnerschaftsbeauftragte fördere und pflege ich Begegnungen von Menschen über Sprachbarrieren und Grenzen hinweg. Ehrenamtliche Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer demokratischen Gemeinschaft und spielt imgesamtgesellschaftlichen Leben eine bedeutende Rolle. Besonders die Übernahme von Verantwortung, mein soziales Bewusstsein und auch politische Themen bewegen mich. Die Arbeit als Partnerschaftsbeauftragte erfüllt mich innerlich und für die Gemeinschaft tätig zu sein gibt mir ein positives Gefühl. Unsere Städtepartnerschaften liefern immer ein Funda- ment für die Möglichkeit des Kennenlernens, des Austausches und einer Freundschaft mit gemeinsamen Erlebnissen und Erfahrungen. Europa wird nur durch die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg die aktuellen und künftigen Herausforderungen bewältigen können. Hierfür ein Netzwerk persönlicher Kontakte zu unterhalten und auszubauen sowie die Grundwerte unserer Gesellschaft immer neu zur Sprache zu bringen, ist eines meiner Ziele. Welche Aufgaben bringt das Amt der Partnerschaftsbeauftragten mit sich? Die Aufgaben des/der Partnerschaftsbeauftragten ergeben sich aus der Satzung „zur Regelung der Tätigkeit und der Aufgaben des/der Partner- schaftsbeauftragten (Partnerschaftsbeauftragtensatzung PaBeS). Eine meiner Hauptaufgaben besteht in der Koordination der städtepartner- schaftlichen Zusammenarbeit mit Personen, Gruppen und Initiativen, die für die Partnerschaft tätig sind. Zudem erstelle und entwickle ich Konzepte über Angebote, Aktivitäten und Projekte der Partnerschaft. Zusätzlich über- nehme ich Aufgaben im Bereich der Planung und Durchführung Partner- schaftsbegegnungen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Vermittlung von Kontakten auf Bürgerebene und fördere den Informationsaustausch. Ebenso führe ich die Sparte der Partnerschaftsfreunde im „Heimatverein Unteres Schwarzachtal e.V. Dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung in der Geschichte unserer Partnerschaft. Viele begeisterte Bürger unserer Gemeinde engagieren sich hier für Freundschaft, Verständnis, Solidarität vor allem im kulturellen und sportlichen Austausch. Welchen Mehrwert hat die Gemeinde durch ihre Arbeit? Die trikommunale Partnerschaft wird von den drei beteiligten Kommunen sowie von Schulen, Vereinen, Feuerwehren, Kirchen und zahlreichen Privat- personen getragen. Über 150 Veranstaltungen haben mittlerweile stattge- funden. Dabei arbeiten das Bürgermeisteramt und die Partnerschaftsbeauf- tragte Hand in Hand bei der Umsetzung von Projekten, die die Entwicklung in den Bereichen Bildung, Jugend, Sport, Ausbildung, Kultur und Bürger- schaft sowie Wirtschaftsbeziehungen und Gesundheit fördern. Gemein- sames Ziel ist, dass die Partnerschaftsbeziehungen über die Zeit Bestand haben und nicht aufhören, sondern sich weiterentwickeln. Im Rückblick auf das letzte Jahr – was konnte umgesetzt werden? Zum 20-jährigen Jubiläum waren 2021 verschiedene Aktionen geplant. Leider konnten wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie das Jubiläum und weitere geplante Begegnungen, Veranstaltungen und Aktionen (Partnerschaftskirchweih, „2. trikommunales Jugendcamp“ in Saint-Junien, Teilnahme der Jugendfeuerwehren aus Zukowo und Saint- Junien am Kreisjugendfeuerwehrtag in Wendelstein, Besuche der Weih- nachtsmärkte in den Partnergemeinden) nicht stattfinden. Dennoch gab es einige Besonderheiten im Jubiläumsjahr. So wurde der Partnerschafts- kalender mit Schwerpunkten und bisherige Begegnungen der Partner- schaftsarbeit aufgezeigt und mit bildlichen Eindrücken untermalt. 8 v.l.: Fraktionssprecher MartinMändl und Partnerschaftsbeauftragte Doris Neugebauer © Jürgen Droessler

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