meier Magazin - Dezember 2022 / 23. Jhg.

Mobilität – Dezember 2022 28 TÜV SÜD Biker-Bekleidung – Ohne Zittern durch den Winter Harte Ganzjahresfahrer kennen ja ohne- hin kein schlechtes Wetter, aber auch Schönwetterfahrer können die Saison deutlich verlängern. Immer dann, wenn die Straßen trocken sind, machen Aus- fahrten mit der richtigen Bekleidung selbst im Herbst undWinter viel Spaß. „Hochwertige Biker-Bekleidungen besit- zen eine Schutzschicht samt Protektoren, sowie Membrane, Abriebschutz und Isolationsschicht in einem Produkt ver- eint“, schildert Jürgen Lebherz von TÜV SÜD in München seine Erfahrungen. Das ist praktisch, trotzdem bleibt wichtig, dass alle Schichten, welche getragen werden, auch im Zusammenspiel funk- tionieren. „Der häufigste Fehler, der ge- macht wird“, weiß Lebherz,„ist, dass zum Beispiel Unterwäsche sowie ein T- oder Sweatshirt aus Baumwolle unter der Motorradkleidung getragen wird.“ Damit funktionieren zwar die obersten Schichten hervorragend, darunter jedoch sammelt sich der Schweiß vom Körper in den Schichten mit Baumwoll-Anteil. Der Schweiß kommt also gar nicht bis zu den Membra- nen der Motorradjacke, sondern bleibt schon vorher, näher am Körper hängen. Beim eiskalten Fahrtwind im Winter fühlen sich die feuchten Stellen dann kalt und unangenehm an. Es ist also das gesamte Jahr über wichtig, bei keiner Bekleidungsschicht ein Nadelöhr für den Schweiß anzuziehen. Ebenfalls sollten bei Socken oder Unterwäsche unbedingt atmungsaktive Komponenten gewählt werden. Zudem bieten zahlreiche Bekleidungshersteller inzwischen zum Kampf gegen die Kälte eine ganze Palette beheizbarer Motorradbekleidung an: Vom Sturmkragen bis zum Strumpf, vom Handschuh bis zur Unterhose – alles mit eingebauter Elektroheizung. „Der nötige Strom kommt entweder aus einem Akku oder direkt aus dem Bordnetz der Maschine“, erläutert der TÜV SÜD-Fachmann. Jenseits solcher High-Tech-Lösungen ist eine zusätzliche Imprägnierung der obersten Schichten überlegenswert.„Denn die wasserdichte Schicht von Motorradbekleidung mit Klimamembran liegt ja unterhalb der ab- riebfesten Schicht“, erläutert Lebherz. Die Imprägnierung erleichtert das Abperlen von Regen oder aufgewirbeltemWasser vorausfahrender Fahr- zeuge und erschwert damit, dass sich das Gewebe über der Klimamem- bran vollsaugt. Einen vollständigen Schutz bietet die Imprägnierung indes nicht. Zudem lässt die Wirkung mit der Zeit nach. Es ist deshalb ratsam, das Prozedere mit einem Spezialspray für atmungsaktive Motor- radkleidung in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Unabhängig vomWärmethema ist während der dunkleren Jahreszeiten das Thema Sichtbarkeit besonders beherzigenswert. „Wichtig ist, stets gut gesehen zu werden, deshalb helle Farben wählen und auf Reflekto- ren achten“, legt Lebherz Motorradfreunden ans Herz. TÜV SÜD <

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