meier Magazin - August 2022 / 23. Jhg.

77 Gib es sie noch, die„Schwester“? Auf die Frage, ob die fünf jungen Frauen mit demWort „Schwester“ ein Problem haben, gibt es in der Runde verneinendes Kopfschütteln. Schwester zu sein ist gut, alle fünf sind gerne „Schwestern“. Es zeichnet den Beruf aus und verbindet mit denMenschen. Auchwenn es für Außen- stehende manchmal etwas verstaubt wirken mag und die Berufsbezeich- nung„Pflegefachmann/Pflegefachfrau“ damit unerwähnt bleibt, imBerufs- alltag baut es Brücken und bildet die Basis für ein gutes zwischenmensch- liches Miteinander. Einer Schwester vertrauen die Menschen sich an, es nützt, Beziehungen aufzubauen. So filtern die medizinisch gut ausgebil- deten Pflegefachleute hilfreiche Informationen aus der Arbeit mit den Patienten und können Hinweise geben, die für den behandelnden Arzt unglaublich wertvoll für die weitere Betreuung des Patienten sind. Und auch sonst verstehen sich die jungen Frauen als Bindeglied in der Kette von ärztlichen Anordnungen, medizinischen Leistung und persönlicher Fürsorge am Patienten. Eine solide Ausbildung - enorm wichtig für den Beruf Den theoretischen Teil ihrer 3-jährigen, dualen Ausbildung lernen die Pfleger und Pflegerinnen in den Unterrichtseinheiten der Berufsfach- schule. Der Praxisalltagwird in den namhaften Krankenhäusern der Region, in Seniorenheimen oder bei ambulantenDiensten geleistet. Erst seit kurzem ist die Ausbildung generalistisch geworden. Lisa, Verena, Jessica, Medine und Grace sind Schülerinnen in der zweiten Klasse nach der Neuordnung des Berufsbildes. Die neue, zeitgemäße Ausbildung vereint nun die bis- herigen Berufe der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege und endet im neuen Berufsabschluss zum Pflegefachmann oder Pflegefachfrau. „Es macht auch nach Jahren noch Spaß“, sagt MirijamBucka, Pflegerin in der Kreisklinik Roth Viel Erfahrung als Springerin in Teilzeit konnte Mirijam Bucka in den fast 20 Jahren ihrer beruflichen Tätigkeit sammeln. Sie wird als Unterstützung in neun verschiedenen Teams in der Kreisklinik Roth eingesetzt und stellt sich hier jeden Arbeitstag auf Neue den Herausforderung des beruflichen Alltags. Mit 17 Jahren begann Frau Bucka ihre Laufbahn als „Kranken- schwester“ und dieser Tätigkeit ist sie bis heute gerne treu geblieben. Ihr macht der Beruf auch jetzt noch Spaß, obwohl sie weiß, dass die Be- lastung im Laufe der Jahre deutlich zugenommen hat. Nach ihrer Moti- vation gefragt, antwortet sie ohne zu Zögern:„Mir ist es wichtig, etwas Sinnvolles in meiner Arbeit zu leis- ten“. Sie möchte heute wie früher den Menschen helfen und Gutes tun. Das ist geblieben. Teamgeist ist gefragt Auch wenn es für Pflegende oft unglaublich schwer ist, sich allen Anforderungen zu stellen, der Teamgeist, der bemerkenswerte Zusammenhalt und die gute Ko- operation mit den Kollegen, gibt immer Antrieb, so Frau Bucka „das trägt, auch in extrem schwierigen Situationen“. Im Krankenhaus sind Arbeitskräfte gefragt, die gerne in Teams funktionieren und die sich mit ihrer Unterstützung gegenseitig motivieren. Fortbildung wird für abwechslungsreiche Betätigungsfelder Sehr interessant findet sie an ihrem Beruf auch die vielen Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung. Sie selbst ist nebenbei auch als Beraterin für Ernährungsmanagement für die Kreisklinik im Einsatz. Daneben gibt es Zusatzausbildungen zum Wundexperten oder Diabetes-Assistenten und viele andere Qualifikationen mehr, die in der pflegenden Arbeit am Patienten unglaublich hilfreich und gefragt sind und die berufliche Tä- tigkeit so vielschichtig und interessant machen. Hier könnte das Angebot von staatlicher Seite aus durchaus weiter ausgebaut werden, wünscht sich Mirijam Bucka. Anja Albrecht, meier Redaktion < „Mir ist es wichtig, etwas Sinnvolles in meiner Arbeit zu leisten“, sagt Mirijam Bucka, Pflegerin in der Kreisklinik Roth

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