meier Magazin - August 2022 / 23. Jhg.

65 SPD im Markt Wendelstein Mit dem Rad in die Zukunft Viele Wendelsteiner fahren gerne mit dem Fahrrad. Seit 15 Jahren unterstützen die meier- Alltagsradler unsere Gemeinde dabei, fahrradfreundlicher zu werden, es gibt Aktionen wie „Mit dem Rad zur Arbeit“ oder das „Stadtradeln“. Das ist gut, muss aber noch besser werden. Denn gerade innerorts gibt es noch eine Menge zu tun, damit das Radfahren in Wendelstein kom- fortabler und sicherer wird. Dabei ist eine gute Infrastruktur die Voraus- setzung dafür, noch mehr Bürgerinnen und Bürger zumUmstieg auf das Fahrrad zu bewegen. Und das ist dringend nötig, schließlich verlangt die Klimakrise von uns allen ein Umdenken. ImMarktgemeinderat haben wir uns deswegen einstimmig dafür ent- scheiden, die Aufnahme in die „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreund- liche Kommunen in Bayern – AGFK Bayern e. V.“ zu beantragen. Nach der Aufnahme macht die Arbeitsgemeinschaft dann Vorschläge, wie die Gemeinde das Radfahren noch komfortabler und sicherer machen kann. Erst wenn diese umgesetzt wurden, kannWendelstein mit der Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ rechnen. Bis zu vier Jahre haben wir als Marktgemeinde Zeit, die Vorgaben der AGFK zu erfüllen. Die Kriterien sind streng. So verlangt die Arbeitsge- meinschaft zum Beispiel ein klares Bekenntnis der kommunalen Politik zur Förderung des Radverkehrs und die Benennung eines festen Ansprechpartners. Darüber hinaus gilt es etwa, Unfallschwerpunkte zu entschärfen, die bauliche Infrastruktur an die Bedürfnisse von Radfahrern anzupassen und für Fahrradabstellplätze zu sorgen. Als SPD-Fraktion werden wir die Bemühungen der Marktgemeinde, fahrradfreundlicher zu werden, kritisch und konstruktiv begleiten. Auch auf Landesebene macht die SPD Druck für besseren Radverkehr. Bis 2025 soll sich der Anteil des Radverkehrs in Bayern von zehn auf 20 Prozent verdoppeln – dieses Ziel hat die Staatsregierung 2017 formuliert. Bis jetzt hat sich allerdings fast nichts getan. Deswegen will das Bündnis „Radentscheid Bayern“, dem auch die bayerische SPD an- gehört, die Koalition aus CSU und Freien Wählern nun zum Handeln zwingen. Es will ein Volksbegeh- ren für ein fortschrittliches und klimafreundliches Radgesetz er- wirken. Damit das klappt, müssen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger unterschreiben. Wie und wo das geht, und was sonst noch wichtig ist, erfahren Sie unter radentscheid-bayern.de Das Bündnis hat mehrere Ziele formuliert, wie der Radverkehr in Bayern gefördert werden soll. Die Initiatoren des„Radentscheid Bayern“ wollen den Anteil des Radverkehrs im Freistaat bis zum Jahr 2030 von heute elf Prozent auf 25 Prozent steigern. Klappen soll das unter anderemdurch ein gut ausgebautes und sicheres Radwegenetz, mehr Radschnellver- bindungen und eine erleichterte Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln. Maßnahmen, die auch den Wendelsteinerinnen und Wendelsteinern zugutekämen. Maximilian Lindner, SPD-Fraktionsvorsitzender imMarkt Wendelstein < Maximilian Lindner beim Einstellen der Hinterradbremse am E-Bike von Kurt Jantschke © Irene Jantschke Bündnis 90 / Die Grünen - OrtsverbandWendelstein Interview mit der GRÜNEN Jugend Die GRÜNE Marktgemeinderätin Carolin Töllner zieht im Interview mit der GRÜNEN Jugend Bilanz. Johannes Mändl: Seit Mai 2020 haben wir vier grüne Marktgemeinde- räte inWendelstein. Was habt ihr bislang erreicht? Carolin Töllner: Als Gemeinderätin ist es mir wichtig, dass ich mich für die Belange der Wendelsteiner Bürger einsetze. Ein aktives Gemeinde- leben kann nur da stattfinden, wo sich Menschen begegnen und im Ge- spräch austauschen. Ein Thema, was mir amHerzen liegt, ist, Treffpunkte im öffentlichen Raum zu schaffen. Ich nenne diese Orte gerne Lieblings- plätze. Dazu zählen kleine grüne Oasen wie Sitzmöglichkeiten für Alt und Jung, Aufenthaltsflächen anWegen und Plätzen oder die Schaffung von Spiel- oder Bolzplätzen sowie Möglichkeiten für Senioren. Auf unsere Initiative hin wurde beispielsweise der Spielplatz am ehemaligen Kinder- garten Little Sunshine für die Öffentlichkeit freigegeben. An anderen Stellen entstehen Sitzmöglichkeiten und Freiräume zum Verweilen. Wendelstein ist für mich mehr als eine Schlafstadt für Menschen, die anderswo arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Johannes Mändl: Ist das schon alles? Carolin Töllner: Nein, gar nicht. Zusätzlich haben wir eine Reihe von Anträgen gestellt. Das bedeutet, wir haben Vorschläge formuliert, mit welchen Themen sich der Gemeinderat beschäftigen soll. Über diesen diskutiert dann das Gremium und stimmt schließlich darüber ab, ob der Antrag umgesetzt wird. Die Mehrheitsentscheidung zählt. Wir haben bislang in der Sitzungsperiode mehr Anträge eingebracht, als die ande- ren Fraktionen zusammen. Das betraf so unterschiedliche Themen wie: Die Festlegung wichtiger Schwerpunkte des Verkehrskonzeptes. Die Öffnung des Spielplatzes an der Bibliothek für alle. Die Beauftragung eines Anwaltes, der für die Gemeinde gegen das geplante ICE Ausbesse- rungswerk vorgeht. Die Reduzierung der Lichtverschmutzung Johannes Mändl: Welches Erlebnis ist Dir am stärksten im Gedächtnis geblieben? CarolinTöllner: Für mich ist Bürgerbeteiligung und -information wichtig. In jeder Sitzung haben die Bürger*innen die Möglichkeit, Fragen zu stel- len. Deutlich wird immer mehr, wie wenig Raum den Bürgern gegeben wird. Johannes Mändl: Danke für die ehrlichen Antworten *Aus Gründen der Lesbarkeit wird männlich, weiblich, divers imText verallgemei- nert formuliert - versteht sich aber für alle Geschlechter. Wir bitten dies zu berück- sichtigen. Martin Mändl, Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN imMarktgemeinderat Wendelstein < Marktgemeinderätin Carolin Töllner im Interviewmit Johannes Mändl © GRÜNE Wendelstein

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=