meier Magazin - August 2022 / 23. Jhg.

63 : : Naturschutz : : Umweltschutz : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Klimaschutz Bund Naturschutz in Bayern e.V. - Ortsgruppe Wendelstein 50 Jahre BN Wald bei Raubersried Manfred Kinzler erklärt denWeg vom reinen Nadelwald zum standortgerechten Mischwald. Wie sich die Zeiten ähneln – heute wie vor 50 Jahren ist der Wald bedroht durch ein Bahn-Großprojekt. Heute wie vor 50 Jahren stellen sich Bürger und BN schützend vor den Bannwald. Kaum zu glauben, aber damals bestand tatsächlich die Gefahr, dass ein riesiges Waldgebiet zwischen Raubersried und Sperberslohe als neuer Standort für den Nürnberger Rangierbahnhof dienen sollte. Gott sei Dank kam es nicht so weit, aber die in dieser Zeit u.a. von Förster Erwin Galsterer undWolfgang Kelsch gegründeteWendelsteiner BN Ortsgruppe, war bereit, notfalls den Klageweg zu beschreiten. Hierfür war es nach damaliger Geset- zeslage notwendig, direkt Betroffener zu sein, also ein Grundstück im Planungsgebiet zu besitzen. Deshalb kaufte der BN ein ca. ein Hektar großes Waldstück im Gemeindegebiet Wendelstein, südlich von Raubersried und besitzt diesen heute noch. Manfred Kinzler, ehem. Forstbetriebsleiter aus Allersberg, kennt in dieser Gegend sprichwörtlich jeden Baum und versteht es, wie kein anderer, die komplexen Zusammenhänge im Lebensraum Wald zu erläutern. Die vor etwa 10 Jahren durchgeführte Pflanzaktion der BN Aktiven lässt sich inzwischen gut sehen. Mittlerweile schießen viele der gepflanzten Eichen pro Jahr 30-50 cm in die Höhe und haben gute Aussichten, mit etwas Unterstützung, den„Kampf ums Licht“ zu gewinnen. Viel dramatischer wird in den nächsten Jahren allerdings der „Kampf ums Wasser“ werden, so Manfred Kinzler. Deshalb sei es so ungemein wichtig, jeden weiteren Eingriff in den Bannwald, und ganz besonders in unsere Wasserschutzgebiete zu vermeiden. Gerade die Gegend um Harrlach (einer der 3 von der Bahn vorgeschlagenen ICE-Werk Standorte) müsste wegen ihres hervorragenden Trinkwassers (laut Kinzler „in Mineralwasserqualität“) verschont bleiben. Nur hier gäbe es noch nitratfreies Grundwasser. ImBereich des Knoblauchslandes zumBeispiel, wird das Grundwasser durch zu viele Düngemittel stark belastet. Die Stadt Fürth muss deshalb ihr Trink- wasser mit dem hervorragenden Brunnenwasser aus Harrlach mischen, um dieWasserqualität zu verbessern. Eindringlich deshalb sein Appell, den Bann- wald als Wasserreservoir zu schützen. Ebenso übrigens auch die wenigen noch vorhandenen Alteichen in unseren Gemeinden. Deren genetische Eigenschaften könnte für die Zukunft imKlimawandel enormwichtigwerden. Wald erhalten, landwirtschaftlich genutzte Flächen sparen – so wichtig wie nie, stimmten Kristin Seelmann und Stefan Pieger mit ein – nur so können bei uns die Klimaerwärmung abgeschwächt und extreme Trockenzonen vermieden werden. Schlussendlich muss der enorme Flächenverbrauch im Landkreis Roth deutlich reduziert werden. Die Gemeinden müssten endlich umdenken und sich vom Irrglauben an das „ewigen Wachstum“ verabschieden. Stefan Pieger, 1.Vorsitzender < Manfred Kinzler erklärt der Ortsgruppe wobei sie bei zukünftigen Waldpfle- gemaßnahmen achten müssen. © Kristin Seelmann Bürgerinitiative Röthenbach b. St. W. - Reichswald-bleibt Wasservogel-Führung am Jägersee Am Sonntag den 10.07. fand im Rahmen der Themenspazier- gänge des Bündnisses „Kein ICE-Werk im Reichswald“ eine weitere Führung im bedrohten Gebiet des Jägersee-Forsts statt. Ursprünglich war geplant, dass Herr Bernd Michel vom LBV über Schmetterlinge referiert. Leider war dieser dann kurzfristig ver- hindert und dankenswerterweise ist Herr Sebastian Haas für Herrn Michel eingesprungen. Wir trafen uns um 15.00 Uhr an der Kläranlage in Feucht und zogen über die Krugsweiher zum Gauchsbach an der A73 Unterführung und über den Jägersee wieder zurück zum Ausgangspunkt. Das Wetter war bewölkt und eher kühl. Perfekt für unsWanderer, jedoch schlecht für eine Schmetterlings- führung, da diese Insekten sonnige, windstille Wetterlagen bevorzugen. Herr Haas informierte uns dann stattdessen sowohl über das artenreiche Entenvorkommen als auch über einheimische und eingeführteWiesen- und Wasserpflanzen an den Böschungen der Weiher und in deren Nähe. Gemeinsam rätselten wir über die eingesetzten Blechgänse, die in einem der Weiher seit Monaten vor sich hindümpeln, beobachteten einen Grau- reiher und mehrere Eisvögel und zu guter Letzt haben wir uns die neue Biberburg im Gauchsbach angesehen. Bei unserem Rückweg über die Jägerseen kamen wir auch auf die Auswir- kungen des geplanten ICE-Werks in Zusammenhang mit unseremNaherho- lungsgebiet und dem wertvollen Natura-2000 Schutzgebiet rund um die zahlreichen Weiher und den Bannwald zwischen Feucht, Röthenbach und Langwasser zu sprechen. Wir sind uns einig, dass dieses Vorhaben un- bedingt verhindert werden muss und dafür kämpft das Bündnis „Kein ICE-Werk im Reichswald“ seit Monaten sehr erfolgreich. Wenn Sie uns in unserer Arbeit unterstützen wollen, spenden Sie gerne an den Verein „Reichswald bleibt e.V.“ Sparkasse Nürnberg IBAN: DE42760501010014459847 Herzlichen Dank dafür und auch ein großes Dankeschön an Herrn Haas für seinen spontanen Einsatz und die sehr interessante, kurzweilige Führung. Julia Strohmaier, Reichswald bleibt e.V. <

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