meier Magazin - August 2022 / 23. Jhg.

Der Wunsch nach einer ehrenamtlich geführten Begegnungsstätte mit Schankbetrieb ist romantisch, verkennt allerdings die Entwicklungen der letzten Jahre. Ehrenamtliches Engagement ist keine Selbstverständlich- keit (mehr). Die Gründe hierfür sind zahlreich. Im Arbeitskreis Flaschner haben wir diese Bedenken bereits zu Beginn dargelegt und uns für eine wirtschaftlich betriebene Gaststätte ausgesprochen. Der mittlerweile viel zitierte Schenkungsvertrag, mit dem das Flaschner- Anwesen in den Besitz des Marktes Wendelstein überging, steht, anders als manchmal behauptet, einer weiterhin betriebswirtschaftlichen Nutzung als Gaststätte nicht imWeg. Hier wird lediglich einWunsch ge- äußert, also keine Auflagen gemacht. Mit der Schaffung von Verwaltungsräumen in den Obergeschossen könnte sogar einemWunsch aus demVertrag entsprochen werden. Das Gebäude würde somit wunschgemäß auch zur„Erfüllung von gemeind- lichen Pflichtaufgaben“ dienen. Ob die Schaffung von zusätzlichen Verwaltungsräumen sinnvoll ist, also ein solcher Bedarf tatsächlich besteht, muss seitens der Verwaltung noch dargelegt werden. Fraglich ist, ob bei der Sanierung des Gebäudes mit oben beschriebener Nutzung noch Förderungen im Sinne der Städtebauförderung zu erwar- ten sind. Allerdings würden diese Fördermittel wohl auch allein bei der Realisierung der von der Verwaltung gewünschten zusätzlichen Räum- lichkeiten in den Obergeschossen ausbleiben. Die SPD-Fraktion wird sich weiterhin im Arbeitskreis Flaschner und da- rüber hinaus dafür einsetzen, dass diese Traditionsgaststätte erhalten bleibt. Der Artikel wurde vor Abhaltung der Info-Veranstaltung am 18.07.22 verfasst. Wir hoffen auf rege Beteiligung und auf zahlreiche Anregungen durch die Wendelsteiner Bürgerinnen und Bürger. Maximilian Klemm, für die SPD-Fraktion imMarkt Wendelstein < 46 Heimat Brauchtum G ’ schicht ’ n IGEMA Stammtisch 1967 Wendelstein Flaschner: Wirtshaus oder Büro? Wir vom Stammtisch IGEMA (Interessengemeinschaft Montag Abend) treffen uns seit mehr als 50 Jahren jeden Montag beim Flaschner und erleben lustige, informative und streitbare Abende, bei den wir über alle Themen aus Politik, Wirtschaft, Sport und Dorfklatsch diskutieren, wie viele andere Stammtische auch. Dabei werden wir von der Familie Fruth gut versorgt. Aus diesen Treffen sind unterschiedlichste Aktivitäten entstanden wie z.B. die Bürgerinitiative Rangierbahnhof und unter unserer Regie die Rückführung der Dorfkirchweih. Wir durften sie von 1981 bis 1988 im Flaschnerhof mit Erlaubnis von Günter Löhlein durchführen. Die legendären Auftritte von Klaus Schamberger, Greyhounds, Bert- Fischer-Sextett usw. sind unvergessen. Der Erfolg der heutigen Kirchweih ist darauf zurückzuführen. Wir wollen damit darauf hinweisen, welche Bedeutung dieses Haus für viele Menschen hat und hoffen auf eine Fortsetzung der Tradition als gastliche Stätte für alle Bürgerinnen und Bürger. Die Lösung der Raumprobleme der Gemeinde wurde schon oft disku- tiert, dafür muss es andere und vor allem baulich und organisatorisch sinnvollere Lösungen geben. Wir sind uns über die derzeitig schwierige Situation in der Gastronomie durchaus imKlaren. Auch die Suche eines passenden Pächters wird sicher nicht einfach. Landauf , landab wird das Sterben der Dorfwirtshäuser beklagt. Wir in Wendelstein haben jetzt die Möglichkeit dem entgegen- zutreten. Unsere Gemeinde hat ein architektonisch gelungenes und gastliches Wirtshaus als zwanglose Begegnungsstätte an dieser exponierten Stelle verdient. Bei Einbindung des Hofs und der Nebengebäude sind enorme Möglichkeiten denkbar. Wir würden uns freuen, wenn der eine oder andere bei der Entscheidungsfindung involvierte Experte sich das mal anschaut, gerne auch an einem Montag. IGEMA Stammtisch 1967 Wendelstein: Georg Felsner, Peter Gehlert, Hanns-Wolf Klos, Jürgen Michel, Hans-Georg Ritter, Heinz Waldmann, Robert Waldmann PS: Wir alle an unserem Stammtisch sind so umdie 75 Jahre alt. Das heißt, wir denken nicht nur an uns, sondern auch an kommende Generationen. Hanns-Wolf Klos < Flaschner-Wirt Günther Löhlein (1981) SPD im Markt Wendelstein Der Flaschner – Tradition im Herzen Wendelsteins – klare Position der Wendelsteiner SPD-Fraktion Der Flaschner beschäftigt unsWendelsteiner und stelltWendelstein vor Herausforderungen. Das Gebäude selbst als Schmuckstück im Altort, für jeden gut sichtbar und mit riesigem Potenzial zum„Hingucker“. Nach der Sanierung unbestritten ein absoluter Gewinn für das Gebäudeensemble imAltort. Schöne Fassaden gibt es aber viele. Was es in diesemGebäude braucht ist Leben! Eine Gaststätte als Begegnungsstätte imHerzenWendelsteins. Als Heimat für Stammtische, zum Einkehrschwung für Fahrradfahrer am Alten Kanal, den Sonntags- braten mit der Familie oder einfach für ein Feierabendseidla. Im Hinterhof des Flaschners. Bei einer Besichtigung der SPD-Fraktion im Herbst 2021. © Dr. Anja Tobermann

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