meier Magazin - Weihnachten 2021 / 22. Jhg.

81 : : Naturschutz : : Umweltschutz : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Klimaschutz Bund Naturschutz - Ortsgruppe Schwanstetten Wildes Grün traf fünf Mal köstlichen Genuss Gegen alles ist ein Kraut gewachsen - „Unkraut“ essen statt bekämpfen! Bund Naturschutz führte in diesem Jahr fünf Kräuterwan- derungen mit Kräuterpädago- gin Erika Scheuerer und Elke Küster-Emmer durch. Die Kräuter-Begeisterten und - Interessierten lernten nicht nur viele Heilkräuter und ihre Verwendung kennen, sondern auch die vielseitige Natur um Schwanstetten. Die Kräuter- wanderer waren sehr beein- druckt von der Vielfalt in der Kräuterwelt und deren gesun- den und delikaten Anwen- dungsmöglichkeiten. In den letzten Jahren wurde das alte Wissen über essbareWildkräuter wiederentdeckt. Einige dieser wilden Kräuter enthalten weit mehr ge- sunde Inhaltsstoffe als im Garten angebaute Gemüsesorten. „Jetzt hab ich erst kürzlich meinen ganzen Giersch aus meinem Garten entfernt.“ rief einmal eine Teilnehmerin grinsend, während sie langsam ein Blatt zwischen den Fingern zerrieb. Ja, dank der ungestümen Vitalität dieses Doldenblütlers gilt er als allgemein lästiges Unkraut. Alle erfuhren, dass Giersch sehr gesund sei und so oft wie möglich gegessen werden sollte, als Wildspinat oder in Lasagne, zum Beispiel. Er treibe das ganze Jahr frisch aus und enthalte extrem viele Vitamine und Mineralien, entsäuere und sei gut gegen Gicht, Rheuma und Erkältung. Dieses wahre Vitamin-Wunder enthalte 15 x mehr Vitamin C als Kopfsalat und 4 x mehr als Zitronen! Die Brennnessel gilt als köstliches Heilkraut und wer Schmetterlinge und sich selbst liebt, sollte sie in seinem Garten nicht vernichten. Unmengen von Kräuterpflanzen dienen Menschen als Heilmittel und Tieren als Nahrungspflanzen. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) könne rund ein Viertel aller ärztlich therapierten Beschwerden durch Selbstbehandlung kuriert werden. Solch eigenver- antwortliches Gesundheitsbemühen hätte zugleich eine willkommene „Nebenwirkung“ kerngesunder Krankenkassen. Kein Bereich des Heilmit- telschatzes sei für die Selbstmedikation von Unpässlichkeiten und Alltagsbeschwerden besser geeignet als Heilpflanzen. Schöne Erinnerungen: Wie gemalt lag die Frühlingswiese vor den Wanderern, unzählige Blumen, gelb, lila und blau wogen sich als bunte Farbtupfer im kniehohen Gras. Alle sechs Wochen ändert sich die Vegetation einerWiese im Jahreszyklus, bringt dieselbeWiese also immer andere Blüten und Pflanzen hervor. Schon Hildegard von Bingen wusste um die Heilkraft des Gundermanns und empfahl, immer Salbei , Gunder- mann und Ringelblume im Haus zu haben. Die Schafgarbe riecht nicht nur ein wenig nach Banane, sondern fördert auch die Wundheilung. Im Volksmund wurde das Kraut auch wegen seines hohen Vitamingehalts „Soldatenpetersilie”genannt. Unzählige Heilkräuter stärken die Abwehr- kräfte und das Immunsystem. Andere haben eine stoffwechselanre- gende, krampf- und hustenlösende Wirkung. Natürlich gab es während oder nach den Wanderungen auch viele genussvolle Kostproben und alle waren sich einig: Das kann man essen! Und zwar sehr gut! Unmengen von Informationen, Rezepten und Eindrü- cken sowie Ehrfurcht und Liebe zur Natur dürfte bei den Kräuterbegeis- terten lange im Gedächtnis bleiben. i Die nächste Kräuterwanderung mit Kräuterexpertin Erika Scheue- rer und Bund Naturschutz „Die lebendige Kraft der Knospen“ wird am 19.03.2022 um 14 Uhr stattfinden. Der Treffpunkt ist die Schleuse Leerstetten, Unkostenbeitrag 15 €, für BN-Mitglieder 13 €. Anmeldung: Tel. 09170-1790 Der Bund Naturschutz wünscht allen Naturschützern ein gesundes, erfreuliches und erfolgreiches 2022! Elke Küster-Emmer, Öffentlichkeitsarbeit < © Küster-Emmer Viele Infos und Tipps von Erika Scheuerer

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