meier Magazin - Weihnachten 2021 / 22. Jhg.

68 Garten- Saison 2021 LBV Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Wer Vögel liebt, zählt mit Bayerns Wintervögel wieder zählen und melden – LBV ruft vom 6. bis zum 9. Januar zur 17. „Stunde der Wintervögel“ auf Bald heißt es wieder rausgeschaut und mitgezählt. Vom 6. bis zum 9. Januar 2022 laden der bayerische Naturschutzverband LBV und sein bundesweiter Partner NABU, wieder zu Deutschlands größter bürger- wissenschaftlicher Mitmachaktion ein, der „Stunde der Wintervögel“. Bayerische Vogelfreund*innen sind bereits zum 17. Mal dazu auf- gerufen, eine Stunde lang die Vögel im Garten oder am Balkon zu beobachten und dem LBV zu melden. „Wer sich die Zeit nimmt, die Vögel vor dem Fenster zu zählen, hilft uns eine detaillierte Moment- aufnahme der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu erhalten“, sagt LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. „Über die Jahre zeigen die Daten, dass die Anzahl der Vögel in den bayerischen Gärten kontinu- ierlich abnimmt.“ Dieser negative Trend spiegelt den Zustand der Vogelwelt in ganz Europa wider, wie eine unlängst veröffentlichte Studie zeigt. Die Ergebnisse von Burns et al zeigen, dass der Haussper- ling europaweit den größten Verlust erfahren hat. Obwohl er in den letzten drei Jahren bei der Zählaktion in Bayern stets den Spitzenplatz belegt hat, bereit er den Naturschützer*innen große Sorge. Mit Spannung wird daher das Zählwochenende im Januar erwartet und wie viele Spatzen sich noch in den bayerischen Hecken tummeln. Die bayerische Vogelwelt ändert sich mit den Jahreszeiten. Heimische Zugvögel, wie Mehl- und Rauchschwalbe, ziehen im Spätsommer in den Süden, während imWinter Gäste aus demNorden, wie Bergfink und Erlenzeisig, nach Bayern kommen. „Die Dynamik in der Vogelwelt und damit auch die winterliche Vogelvielfalt Bayerns hängt stark mit regio- nalen, aber auch globalen Einflüssen und Ereignissen zusammen“, erklärt Angelika Nelson.„Das aktuelle Futterangebot im nordischen Brutgebiet, die Witterung wie auch der Bruterfolg des vergangenen Jahres spielen beispielsweise eine Rolle.“ In manchen Jahren kommt es zu regelrechten Invasionen von Seidenschwänzen oder Eichelhähern. Einige Zugvögel, die nur kurze Strecken bis in das Mittelmeergebiet fliegen, bleiben aufgrund der letzten milden Winter immer häufiger ganzjährig in Bayern. Daher sind auch in der kalten Jahreszeit öfter Hausrotschwanz und Zilpzalp im Garten zu beobachten. Vogelarten, die das ganze Jahr über in Bayern leben, wie Blau- und Kohlmeise, bekom- men im Winter häufig Verstärkung von nordischen Artgenossen. Bei anderen Standvögeln, wie Haus- und Feldsperling, ziehen oft Vertreter ihrer Art aus dem ländlichen Umfeld in den Siedlungsraum. Mehr Artenvielfalt im Garten Zählhilfe zur Stunde der Wintervögel 2022: PDF zum Download unter www.lbv.de/stunde-der-wintervoegel/anleitungen-downloads/ Kernbeißer © Lorenz Wolfgang / LBV Bildarchiv

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