meier Magazin - Weihnachten 2021 / 22. Jhg.

40 Stadtmission Nürnberg e. V. 40 Jahre HIV-Bekämpfung »HIV ist heute kein medizinisches, sondern ein soziales Problem« Zum diesjährigenWelt-AIDS-Tages am 1. Dezember appellieren die regionalen HIV-Fachstellen: Die Bekämpfung des HI-Virus und der daraus folgenden Diskriminierung von Menschen braucht Ausdauer und Entschlossenheit. Laut den Zahlen des Robert-Koch-Institu- tes sind die HIV-Infektionszahlen 2020 deutlich zurückgegangen. »Ein erfreuli- cher Trend«, meint Sarah Armbrecht von der AIDS-Beratung Mittelfranken und blickt doch mit Skepsis auf die Statistik: »Nahezu das ganze Berichtsjahr 2020 war die zentrale Infrastruktur der öffentlichen Gesundheitsdienste lahmgelegt. Das Test- aufkommen 2020 war viel zu niedrig, um das tatsächliche Infektionsgeschehen ab- bilden zu können.« So habe beispielsweise auch das Gesundheitsamt Nürnberg über- haupt erst seit August 2021 coronabe- dingt wieder regulär Testung und Bera- tung anbieten können. Dabei seien gerade flächendeckende und barrierefreie Testangebote ein Schlüssel zur Begrenzung der HIV-Verbreitung. »Da gilt das gleiches Prinzip, das wir auch jetzt in der Corona-Pandemie erleben.« So habe man im letzten Jahr gelernt, wie wichtig »belastbare Strukturen für den Bereich der sexuellen Gesundheit« seien, die möglichen neuen Pande- mien oder Infektionswellen Stand halten. HIV-Arbeit im Spannungsfeld Manfred Schmidt, Fachvorstand der AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth, verweist anlässlich des Welt-AIDS-Tages auf das »ständige Spannungs- feld«, in demHIV-Präventionsstellen agierten: »Wir müssen widersprüch- liche Botschaften senden: Einerseits: Es gibt hervorragende Medika- mente, die ein normales Leben mit HIV ermöglichen. Damit kann man ganz normal arbeiten, Kinder kriegen, Hochleistungssport betreiben und so weiter. Das sind Botschaften, mit denen wir Menschen Mut machen, sich zu testen, sich einer möglichen Diagnose zu stellen. Andererseits sagen wir aber auch: Wir haben jedes Jahr mehr Klienten in Beratung, denen es nicht gut geht. Sie haben psychische und soziale Probleme, sie sind Mehrfachdiskriminierun- gen ausgesetzt.« Kurzum: »HIV ist medizinisch hervorragend behan- delbar. Und doch bleibt es eine schlimme, besondere Krankheit, wegen des Stigmas, das ihr nach wie vor anhaftet.« Über HIV reden wie über Diabetes Kontinuierliche Anti-Diskriminie- rungsarbeit hält auch Sarah Arm- brecht, Leiterin der AIDS-Beratung Mittelfranken, für elementar wich- tig. »Wer keine Angst vor Ausgren- zung aufgrund einer HIV-Diagnose haben muss, lässt sich nach Risikosituationen auch eher testen.« Wenn Menschen irgendwann einmal am Kaffeetisch über ihre HIV-Infektion reden könnten, wie über eine Diabetes- oder Herz-Erkrankung, sei viel geschafft. Bis dahin sei gesellschaftlich aber noch ein langer Weg zu gehen. Gottesdienst zumWelt-AIDS-Tag So stand der diesjährige Nürnberger Gottesdienstes zumWelt-AIDS-Tag unter demMotto »Freiheit«. Die Themenwahl basierte auf den Stimmen vieler HIV-positiver Menschen, die in der AIDS-Beratung der Stadtmission Nürnberg begleitet werden. Freiheit von Diskriminierung, Freiheit von Schuldzuweisungen, Freiheit, am öffentlichen Leben wie alle anderen Menschen teilzuhaben - das wünschen sich die Betroffenen, erzählt Sarah Armbrecht. Der Gottesdienst, der von der Stadtmission ausgerichtet wurde, fand am 1. Dezember in der Nürnberger Jakobskirche statt. Tabea Bozada, Pressesprecherin < Die Gesichter der regionalen HIV-Fachstellen: (v.l.) Dr. Norbert Kellermann vom Nürnberger Gesundheitsamt, Sarah Armbrecht von der AIDS-Bera- tung Mittelfranken und Manfred Schmidt von der AIDS-Hilfe Nürnberg- Erlangen-Fürth. TSV 72 Kleinschwarzenlohe e.V. Letzte Prüfung für dieses Jahr Ende November fand nun die letzte Gürtelprüfung der Taekwondo-Abteilung für dieses Jahr statt. Sichtlich nervös stellten sich diesmal die Gruppe der Weißgürtel ihrer ersten Prüfung. Trainer und Prüfer, Holger Schmitt, hat sechs Nachwuchs- Sportlerinnen und -Sportler im Taekwondo auf ihre Kenntnisse und Fähigkeiten getestet. Zum Prüfungsprogramm gehörten neben Grund- techniken auch Kick- und Schlagkombinationen auf die Pratze und Sparring. Zum Schluss wurde noch das theoretischeWissen rund um den koreanischen Kampfsport abgefragt. Alle meisterten die Prüfung mit Bravour und durften stolz ihre neuen Gürtel und eine Urkunde entgegennehmen. Herzlichen Glückwunsch nochmal an alle Prüflinge…„der erste Schritt ist gemacht“ 9. Kup (weiß-gelb): David Stiller, Forrest Gottwald, Simon Schmidt, Melina Schulz, Giuliano Bochmann, Rahoz Nuri i Interesse an Taekwondo oder Selbstverteidigung? tahoschmitt@t-online.de Holger Schmitt, Taekwondo/RSP < © Stadtmission Nürnberg/ Tabea Bozada

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