meier Magazin - Oktober 2021 / 22. Jhg.

63 Lichtverschmutzung Um einen 24/7-Betrieb aufrechterhalten zu können, muss die Anlage Tag und Nacht beleuchtet werden. Dies führt zu einem als „Lichtver- schmutzung“ oder „Lichtsmog“ bekannten Phänomen, das dadurch charakterisiert ist, dass auch in der Nacht, also der Schlafenszeit, die völlige Dunkelheit fehlt. Dies beeinträchtigt nicht nur die Tiere, z.B. Aus- sterben nachtaktiver Insekten, sondern auch den Menschen. Hierdurch wird die Schlafqualität zusätzlich verschlechtert – mal ganz abgesehen davon, dass man die Sterne nicht mehr sieht... RessourcenWasser und Luft – Funktion im Angesicht des Klimawandels Laut Bahn wird für die Außenwäsche eines Zuges 24.000 Liter Wasser verbraucht. Die Bahn möchte ein Wiederaufbereitungssystem installie- ren. Die Bahn spricht von einer Wiederverwendungsquote von bis zu 90 %. Hersteller von Wasseraufbereitungsanlagen von bis zu 80 %. Es werden somit rund 4.800 Liter Frischwasser pro Zugreinigung benötigt. Und dies in einem Gebiet in dem das Wasser allgemein knapp ist. Ein Baumhat einenWasserverbrauch von 100 Liter proWoche. Ein Baumgibt einen Großteil der aufgenommen Wassermenge mittels Verdunstung wieder an die Umgebung ab. Dies erhöht die Luftqualität gleich in zweierlei Hinsicht: Zum Einen erhöht das verdunstete Wasser die Luft- feuchtigkeit, was die Luft gesünder zu atmen macht. ZumAnderen führt der Verdunstungsprozess zu einer Abkühlung der umgebenden Luft – derWald wirkt als Klimaanlage. Dies ist für eine trockene Gegend wie der unseren von besonderer Bedeutung, da im Zuge des Klimawandels mit einer Verschärfung der Situation insbesondere in klimatisch vorbelaste- ten Regionen zu rechnen ist. Es ist weiterhin unbestritten, dassWald CO2 bindet. CO2 gilt als eines der effizientesten Treibhausgase. Ein Filtern dieses Gases aus der Luft wirkt dem Treibhauseffekt also entgegen. Zudem erzeugt die Photosynthese aus dem Licht der Sonne für Tiere – und schlussendlich den Menschen – verwertbare Energie in Form von Zucker. Und für Mensch und Tier natür- lich Sauerstoff. Räumung des Muna-Geländes Die Entmunitionierung des Muna-Geländes wird immer als Argument für die Nutzung dieser Fläche und als einen Gewinn für die Natur dargestellt. Das hört sich ein bisschen so an, als lägen dort an genau gekennzeich- neten Stellen China-Böller und ein paar Farbeimer, die nur weggeräumt werden müssten. Tatsächlich gab es schon einmal Überlegungen hierzu – nämlich 2006. Damals gelangte ein Experten-Team zu der Ansicht, dass die dort gela- gerte Munition und der vermutlich dort liegende Kampfstoff, gar nicht geborgen werden kann. Daher entschied man, das Material im Inneren eines Bunkers zu versiegeln. Die Gründe hierfür waren, dass nach der Explosion von 1946 weder die genauen Lagerstätten noch die genaue Art der verbliebenen Munition bekannt waren. In der Folge hätte man das Erdreich mehrere Meter tief abtragen müssen. Die Rede ist hier von 27 Mio. Kubikmetern. Es gibt in Deutschland ein Unternehmen die die erforderlichen Genehmigungen dafür haben. Dieses Unternehmen ist arbeitstechnisch über viele Jahre ausgebucht und könnte die Arbeiten im Munagelände wohl gar nicht beginnen. Eine Nebelkerze also. Dieser Zustand hat dazugeführt, dass das Muna-Gelände seit 70 Jahren unberührt ist. Es ist sozusagen eine Art„inoffizielles Naturschutzgebiet“. Nach letzter Bestandsaufnahme hat das dazu geführt, dass sich hier ins- gesamt 87 Tierarten behaupten konnten, die auf der„roten Liste“ stehen. 8 : : Naturschutz : : Umweltschutz : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Klimaschutz

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=