meier Magazin - März 2021 / 22. Jhg.

53 Auf diese Art kann die Stadt helfen, den Bestand der Tauben tierschutzkon- form zu regulieren und einen gesunden Stadttaubenbestand zu erlangen. Eine echte win-win-Situation für Mensch und Tier: die Stadt bleibt sauberer, die Belästigungen des Menschen durch die Taube gehen zurück und die Tiere können ein artgerechtes gesundes Leben führen ohne sich unkon- trolliert zu vermehren. Während des Lockdowns hat sich die Situation für die Stadttauben verschlechtert. Futterquellen gibt es kaum noch, da auch nicht mehr so viele Menschen unterwegs sind. Der Kälteeinbruch hat die Lage weiter dramatisch verschärft. Stadttauben hungern, Tierschutzverein für Stadttauben undWildtiere »Ein Haus für Stefan B« übernimmt die Notfütterung. Und so findet, wie bereits beim ersten Lockdown im Vorjahr, seit dem 4. Januar in Absprache mit demUmweltreferat eine kontrollierte Corona-Not- fütterung an ausgewählten Orten statt. Die Maßnahme ist auf drei Monate begrenzt. Bei den Fütterungen haben die Ehrenamtlichen stets ihren Vereins- ausweis und ein entsprechendes Schreiben der Stadt dabei. Sie werden zu festen Zeiten an insgesamt sechs vereinbarten Plätzen durchgeführt: der Verein trägt dabei die Kosten selbst. An den Futterplätzen wird die Futtermenge, die Dauer der Fütterung, die Anzahl der Tiere und deren körperlicher Zustand genau dokumentiert. Dabei werden die Futterstellen genau beobachtet, bis kein Korn mehr übrig ist. Eventuelle Reste werden aufgekehrt. Auch das gehört zu den Auflagen der Stadt. Da die Futtermenge aber auf die Größe der Population abgestimmt wird, war das Aufkehren bisher nicht nötig. Die Aufzeichnungen werden vom Verein ausgewertet und das Ergebnis bei einem gemeinsamen Termin mit dem Umweltreferat besprochen um daraus Rückschlüsse für ein etwaiges zukünftiges Taubenmanagement zu ziehen. Schon seit geraumer Zeit bemühen sich Nürnbergs Stadträte zusammen mit dem jetzigen Oberbürgermeister um eine geeignete Immobilie um zusam- men mit demTierschutzverein für Stadttauben undWildtiere in Nürnberg e.V. - »Ein Haus für Stefan B« ein Pilotprojekt »betreuter Taubenschlag« zu starten. Nachdem sich mehrere städtische Gebäude als ungeeignet für das Pilot- projekt erwiesen haben, führen die Tierschützer mit Rückenwind des Ober- bürgermeisters Marcus König nun Gespräche mit einem Wohnungsbau- unternehmen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um den Stadt- tauben auf langer Sicht zu helfen. Wenn Sie Fragen rund um die Stadttauben in Nürnberg haben, dürfen Sie sich gerne an unseren Verein wenden. Heli Ditterich, Tierschutzlehrerin <

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