meier Magazin - März 2021 / 22. Jhg.

47 : : Naturschutz : : Umweltschutz : : Artenschutz : : Nachhaltigkeit : : Naturschutz Initiative„Bürger gestalten Wendelstein“ IBgW warnt bei Waldhalle vor „Stückwerk“-Planung – Ortsinitiative bemängelt Flächen-Neuversiegelung – Wenn schon Neubau, dann Bürgertreff Wendelsteiner Bürger sehen den derzeitigen Planungsprozess in Sachen Waldhalle im Ortsteil Großschwarzenlohe mit Skepsis. Zum einen drohe mit der aktuell von der Gemeinderats-Mehrheit anvisierten Lösung eines Hallenneubaus auf der grünen Wiese eine leicht vermeidbare Flächen-Neuversiegelung. Zumanderen vergebe die Gemeindemit der Planung eines„Mehrzweckhallen- Einerlei“ statt eines attraktiven Bürgertreffpunkts große ortsplanerische Chancen, gibt die Initiative„Bürger gestaltenWendelstein“ (IBgW) in einem offenen Brief an die Gemeinderatsfraktionen und Bürgermeister Werner Langhans (CSU) zu bedenken. Die Ortsinitiative appelliert daher an Marktgemeinderat und Bürger- meister angesichts der Tragweite der Waldhallen-Planung nichts zu überstürzen. „Wägen Sie unsere Argumente ab und demonstrieren Sie Bürgernähe, in dem sie beim aktuellen Planungsprozess noch mal in sich gehen und bei der Waldhallen-Planung in weitsichti- ger Weise den Blick auf das große Ganze richten – und dabei frühzei- tig die Bürger einbeziehen“, heißt es in dem IBgW-Brief. Dabei erin- nert die IBgW zugleich an die orts- planerische Relevanz. Eine solche Halle, mehr noch der von der IBgWgeforderte integrierte Bürgertreff, biete die Chance, das Teilquartier Großschwarzenlohe neu zu ordnen und attraktiver zu machen. Priorität muss in der Waldhallenfrage nach Einschätzung der IBgW aller- dings der Grundsatz „Flächenrecycling vor Flächenverbrauch“ haben, d. h. vor dem Neubau der Waldhalle auf einemWiesengelände des Mittel- wegs müssten alle Möglichkeiten für einen Waldhallen-Ersatz auf dem bestehenden Gelände nördlich des Mittelwegs ausgelotet werden. „Wir sind überzeugt davon, dass intelligente und ausgefeilte Planungslösun- gen die Bauzeit für einen Ersatzneubau auf dem vorhandenen Grund- stück imVergleich zu einemNeubau auf der grünenWiese nur unwesent- lich verlängern würde“, schreibt die Ortsinitiative. Aber selbst am jetzigen Standort muss nach IBgW-Ansicht das Thema „Waldhalle“ völlig neu gedacht werden. So sei das aktuell imGemeinderat diskutierte Raumkonzept nicht ausreichend und zu ergänzen. Ein„öffent- liches Zentrum“ auf eine reine Sport- und Veranstaltungshalle zu reduzieren, berücksichtigt nach IBgW-Einschätzung nur einen Teil der Bürgerinteressen. Das gelte erst recht für einen Neubau, wenn er denn in den Augen der Ge- meinderatsmehrheit unvermeid- bar sei. WasWendelstein dringend brauche, sei ein Bürgerzentrum mit Clubräumen für Bürgergrup- pen, Vereine und die VHS und einen kleinen Kiosk mit kleiner Cafe-Terrasse. Die Platzgestaltung vor der Waldhalle müsse zumVer- weilen einladen, betont die Orts- initiative. Im Übrigen sei es höchst bedenklich, welche geringe Verbindlichkeit für einige kommunale Entscheidungsträger ihre früheren eigenen Planun- gen haben. Immerhin sei in dem erst jüngst verabschiedeten Flächen- nutzungsplan das jetzt ins Auge gefasste Wiesengelände als Tabufläche für jegliche Bebauung ausgewiesen. Der Entscheidung sei ein komplexer, von vielen Bürgern mitgetragener Entscheidungsprozess vorausgegan- gen. „Kaum dass die Druckfarbe des neuen Flächennutzungsplans ge- trocknet ist, soll er in Teilen schon wieder Makulatur werden. Das stärkt nicht gerade das Vertrauen von uns Bürgern in kommunale Planungspro- zesse und damit in die Verlässlichkeit der örtlichen Kommunalpolitik“, kri- tisiert der Bürgerzusammenschluss. i www.ibgw.info Klaus Tscharnke, Öffentlichkeitsarbeit < © KlausTscharnke

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