meier Magazin - März 2021 / 22. Jhg.

38 Freiwillige Feuerwehr Worzeldorf Bei der FF Worzeldorf geht es rund Nach einem etwas ruhigeren Januar wurde es zum Monatswechsel sehr intensiv. Die Bauarbeiten an der Erweiterung der Feuerwache nahmen wieder Fahrt auf und in zehnTagen gab es gleich sechs Alarmierungen. Nach dem Ende der ersten Frostperiode wurde für den Hallenanbau der Untergrund aufgefüllt, planiert und verdichtet, dann wurde die Boden- platte gegossen und die Säulen für das Mauerwerk eingeschalt und ge- gossen. Wenn jetzt in der zweiten Februarhälfte die Temperaturen wieder über dem Gefrierpunkt liegen, können dann die Mauern hochgezogen werden und der Rohbau fertiggestellt werden. Außerdem stehen jetzt auch auf dem Schlauchtrockenturm neue elektronische Hochleistungs- hörner des Katastrophenschutzes, durch sie wurde mittels eines 35- Meter-Hubsteigers die alte mechanische Sirene ausgetauscht. Im Rahmen des Alarmierungskonzeptes für den Katastrophenschutz wurden in der ehemaligen Gemeinde Worzeldorf zwei neue Sirenen in Gaulnhofen und zwischen Herpersdorf und Pillenreuth installiert, außer- dem die alte mechanischen Sirene auf dem Dach der Grundschule zu Beginn des Jahres 2020 ersetzt. Nun kam als letztesWarngerät die Sirene auf dem Turm der Feuerwehrhofes an die Reihe. Diese vier Sirenen werden bei Katastrophenalarm ausgelöst, außerdem dienen die beiden Sirenen auf der Schule und amFeuerwehrgerätehof auch der Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Worzeldorf bei Feuer und Unglücksfällen. Keine Woche nach der Installation der neuen Sirene wurde die Worzel- dorfer Wehr zu einer Störung in der Brandmeldeanlage eines Herpers- dorfer Seniorenheimes alarmiert. Zwar wurde die neue Sirene noch nicht mit ausgelöst, aber dank mehrerer Alarmierungswege war die Ortsfeu- erwehr mit ihrem LF 10 schnell an der Einsatzstelle, außerdem kamen die Wachen 4 und 5 der Nürnberger Berufsfeuerwehr. Aber zumGlück konn- ten die Einheiten auch schnell wieder abrücken, ohne dass ein Schaden entstanden war, Staubentwicklung durch Umbauarbeiten hatten den Brandmelder ausgelöst. Die heftigen Schneefälle führten dann zu einem umgestürzten Baum in Weiherhaus, am gleichen Tag wurden die Aktiven wegen des Großbran- des am Kraftwerk in Gebersdorf zu einer Bereitstellung ins Gerätehaus gerufen. Von dort ging es dann als drittem Einsatz am gleichen Tag zu einem First-Responder-Einsatz nachWeiherhaus, um die Zeit bis zum Ein- treffen von Rettungsdienst und Notarzt zu überbrücken und dann die Rettungsmaßnahmen durch die eigenen Feuerwehrsanitäter zu unter- stützen. Als das letzte Fahrzeug wieder im Standort war, lagen fünf Stun- den Feuerwehrdienst an einem Tag hinter den Aktiven. Gleich einen Tag später zeigte sich der Wert eines Brandmelders in einer Privatwohnung. Ein Bewohner in Herpersdorf war bei eingeschaltetem Herd eingeschlafen und angebranntes Essen hatte den Alarm ausgelöst. Nachbarn hatten auf den Warnton die Feuerwehr alarmiert, der Bewohner konnte seine Tür noch öffnen und wurde ins Frei gebracht. Ein Stoßtrupp lüftete die Wohnung, durch eine Hochleistungslüfter der Berufsfeuerwehr war die Wohnung schnell qualmfrei und konnte dann dem Besitzer wieder anvertraut werden. Der letzte Alarm führte dieWorzeldorfer wieder zu einemVerkehrsunfall auf die Autobahn Richtung Schwabach, zumGlück ging der Unfall glimpf- lich aus und die Fahrzeuge konnten nach einer Viertelstunde wieder einrücken. Damit wurden die Worzeldorfer bis Mitte Februar achtmal tätig, im Vor- jahr waren es – sturmbedingt – im gleichen Zeitraum schon 19 Einsätze. Dem Jahresbericht 2020, der turnusmäßig an die Mitglieder verteilt wurde, sind dabei neben 26 Bränden und einem Notarzteinsatz 46 Technische Hilfeleistungen zu entnehmen, darunter bei drei Unwettern allein 26 Schadensfälle! An zweiter Stelle der Hilfeleistungen stehen dann 9 Verkehrsunfälle auf den umliegenden Autobahnen. Dadurch gehörte 2020 wieder zu den Jahren mit sehr hohen Ausrückzahlen, in den letzten 20 Jahren waren nur 2014 mit 78, das Jahr 2017 mit 90 und 2019 mit 79 Alarmierungen noch höhere Werte verzeichnet. In den Jahren vor 2000 ragten zwei Jahre mit hohen Einsatzzahlen heraus. 1976 gab es 75 Einsätze, da es sehr trocken war und viele Waldbrände entstanden – dieWorzeldorfer fuhren damals bis nach Tennenlohe in den Schießübungsplatz der US-Army, außerdem trieben zwei Brandstifter ihr Unwesen. 1990 wurden sogar 108 Alarmierungen verzeichnet, wobei da- runter 72 Hilfeleistungen wegen massiver Häufung von Sturmschäden herausragten. Sonst lagen die Einsatzzahlen im Bereich von 30 Ausrü- ckungen oder darunter. In den letzten 20 Jahren häuften sich auch wieder die Hilfeleistungen. Während erfreulicher Weise die Löscheinsätze weiterhin im Bereich unter 30 Bränden blieben, stieg die Gesamtzahl der Einsätze durch die zunehmenden Hilfeleistungen doch stark an, wie die beiliegende Grafik zeigt. Darunter war 2002 der Katastropheneinsatz in Dresden einer der beiden Schwerpunkte, allein imAugust fielen dann mit einem weiteren Unwetter in Nürnberg insgesamt 12 Hilfeleistungen, außerdem im Oktober 20 Sturmschäden an. Auch 2003, 2008, 2009 und 2011 standen wieder wegen Unwetter viele Keller unter Wasser. In den Folgejahren kamen dann - wie schon 2002 – immer mehr Sturmschäden hinzu. Zusammenfassend kann gefolgert werden, dass die Zahl der Löscheinsätze um die zwanzig etwa konstant ist, während die Zahl der Hilfeleistungen, weitgehend bedingt durch Unwetter wie Sturm oder Starkregen, eine deutlich steigende Tendenz aufweist. Wegen der Corona-Beschränkung wurde die Jahreshauptversammlung auf einen späteren Termin verschoben, das neue Datum wird den Mitgliedern mit einem Rundschreiben bekanntgegeben. Daneben hofft auch der Verein, dass bei weiterem Rückgang der Inzidenzwerte Anfang Juni das Floriansfest vielleicht doch wieder stattfinden kann. Ein Wermutstropfen in der Jahresplanung ist bei der unsicheren Corona-Situation, dass noch keine Planung für die Feier des 30-jähri- gen Bestehens der Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Gera-Mitte aus Thüringen möglich ist. Thomas Karl, Pressebeauftragter < Brandmelderalarm im Seniorenheim. ©T. Karl Feuerwehren informieren

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM5MDU=