meier Magazin - März 2021 / 22. Jhg.

29 Ist der Stuhltest auffällig, schließt sich eine Darmspiegelung, d.h. eine Untersuchung des kompletten Dickdarms mittels eines flexi- blen Schlauchs mit einer Kamera an. Zur Vorbereitung auf diese Untersuchung sollten ca. zwei Tage vorher ausschließlich leicht verdauliche Nahrungsmittel verzehrt werden. AmVortag der Unter- suchung darf abends nichts mehr gegessen werden. Damit die Darmschleimhaut gut beurteilbar ist, muss eine Abführmittellösung getrunken werden. Die Darmspiegelung kann ambulant in einer gastroenterologischen Praxis mit oder ohne Betäubung erfolgen und ist in der Regel nicht schmerzhaft. Bei der Untersuchung werden vorhandene Blutungs- quellen im Dickdarm aufgespürt, Veränderungen der Schleimhaut mittels einer Probeentnahme beurteilt und ggf. vorhandene Polypen mithilfe einer Schlinge abgetragen. Die Polypen können dann anschließend in der feingeweblichen Untersuchung auf ihre Beschaffenheit hin untersucht werden. Nach der Darmspiegelung sollte der Patient nicht mit dem PKW selber nach Hause fahren, sondern von einer Vertrauensperson abgeholt werden. Für den Tag der Untersuchung und ggf. auch im Vorhinein für die Abführperiode kann eine Krankmeldung ausge- stellt werden. Bei Frauen ab 55 Jahren und bei Männern ab 50 Jahren werden zwei Vorsorge-Darmspiegelungen (Coloskopien) im Abstand von zehn Jahren empfohlen. Bei vorhandenen Polypen muss die Darm- spiegelung jedoch in kürzeren Abständen wiederholt werden, weil die Neigung zum Polypenwachstum fortbesteht. Wer keine Coloskopie durchführen möchte, kann alternativ alle zwei Jahre den Test auf Blut im Stuhl wiederholen. Nutzen der Darmkrebsvorsorge Seit der Einführung der strukturierten Darmkrebsvorsorge im Jahr 2002 ist sowohl die Zahl der Neuerkrankungen an Darmkrebs als auch die Sterblichkeit der Erkrankung zurück gegangen, obwohl bei weitem noch nicht alle Patienten das Angebot zur Vorsorge wahr- nehmen. Nutzen Sie die Möglichkeit der Früherkennung und der Vorbeugung – Darmkrebs oder ein schicksalhafter Verlauf der Erkrankung müs- sen nicht hingenommen werden. Sie können etwas dagegen tun. Lassen Sie sich in Ihrer Arztpraxis beraten. i Links zu Informationen: www.felix-burda-stiftung.de Bundesgesundheitsministerium: www.meier-magazin.de/link/57 Ärzteblatt: www.meier-magazin.de/link/58 Dr. Barbara Haase, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Hypertensiologin(DHL) , MVZ Dr. Renard & Kollegen < Größenvergleich Koloskop | © Felix Burda Stiftung

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