meier Magazin - April 2021 / 22. Jhg.

69 SPD Ortsverein Worzeldorf / SPD Stadtrat Dieter Goldmann berichtet: Nürnberger Bürger geben neuem Stadtteil einen Namen ! Liebe Bürgerinnen und Bürger, auf dem früheren Südbahnhof-Areal entsteht auf über 90 Hektar ein völlig neuer Stadtteil - mit Wohnungen, etwas Gewerbe und jeder Menge Grün. Und: Die neue Technische Uni- versität Nürnberg wird dort ihren Campus errichten. 6.000 Studierende oder mehr werden dort lernen, bis zu 2.400 Beschäftigte lehren und in der Verwaltung arbeiten. Bisher gibt es für den Stadtteil keine feste oder gar einheitliche Bezeichnung. Auf der Suche: Stadtteilname für das frühere Südbahnhof-Areal Manche reden vom früheren Südbahnhof, andere von der Brunecker Straße und wieder andere nutzen den Kunstbegriff„Lichtenreuth“, der aber historisch unzutreffend ist. Das Suffix -reuth steht für Orte, die durch Rodung von Waldflächen entstanden sind. Die SPD-Stadtratsfraktion schlägt vor, vor dem richtigen Baustart zu einer offiziellen und verbindli- chen Namensfindung zu kommen. Dabei sollte auch überlegt werden, ob der entstehende Stadteilpark einen eigenen Namen tragen soll. Vor diesem Hintergrund stellte die SPD-Fraktion im zuständigen Ausschuss den folgenden Antrag: Die Verwaltung führt einen öffentlichen Wettbewerb zur Namensfindung durch, der der Geschichte oder zukünftigen Nutzung des Areals Rechnung trägt. Bürger*innen und Expert*innen können Vorschläge einrichten. Eine zu berufende Jury schlägt dann dem Stadtrat einen Namen zur Beschlussfassung vor. Sobald der Wettbewerb startet, informiere ich Sie. Einbahnstraße mit Radvorrangroute macht das Fahrradfahren sicher für alle Zu den wichtigen Maßnahmen des Masterplan Mobilität gehören die Rad- vorrangrouten imNürnberger Stadtgebiet. Sie sollen Radfahrer schnell und sicher aus denn äußeren Stadteilen ins Zentrum bringen. Eine diese Rad- vorrangrouten beginnt in Kornburg, führt durch die Worzeldorfer Haupt- straße zum Steinbrüchlein und weiter zur Münchener Straße ins Zentrum. Seit Jahren fehlt jedoch in der Worzeldorfer Hauptstraße ein Fuß- und Radweg. Zusätzlich haben wir hier ein hohes Verkehrsaufkommen mit PKWs und LKWs. Deswegen hat die Stadtverwaltung den Vorschlag erarbeitet, auf einer Fahrbahn eine Einbahnstraße einzurichten, auf der anderen Fahrbahn südlich der letzten Einfahrt einen ausreichend breiten Gehweg mit durch- gezogener Linie abzumarkieren und Radverkehr in beiden Richtungen zuzulassen. Damit können Fahrradfahrer von Kornburg sicher bis ins Stadt- zentrum gelangen. Aber auch die Fahrradfahrer und Spaziergänger aus unseren Stadtteilen können beispielsweise von Herpersdorf sicherer nach Kornburg gelangen – und das gleiche gilt für Kornburger Bürger, wenn sie uns besuchen wollen. Leider hat die erste provisorische Einrichtung der Einbahnstraße dazu geführt, dass sich rücksichtslose Autofahrer nicht an die Verkehrsregeln gehalten haben. Aber deswegen den sicheren Fuß- und Fahrradweg rückgängig zu machen, oder auf den Bau des Kreisels zu warten, wäre ge- fährlich. Ich kann den Ärger nachvollziehen, der die neue Regel bei einigen erzeugt – ich appelliere jedoch an die Vernunft: für einen sicheren Fahrrad- und Fußgängerweg – jetzt. Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund, Ihr Dieter Goldmann Stadtrat der Stadt Nürnberg, Vorsitzender der SPDWorzeldorf < ÖDP - Ortsverband Kornburg E-Mobilität: Schein und Wirklichkeit Die ökologische Analyse einer angeblich nach- haltigen Mobilität. Wie nachhaltig sind Batte- rie-Autos wirklich und was müssteman beach- ten, wenn man nachhaltig mobil sein möchte. In dem Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ erzählt Oscar Wilde die faszinierende Geschichte von einem reichen und schönen Mann, dessen Gesicht nicht altert. Stattdessen erzeugt sein maß- loses Verhalten gegenüber anderen Menschen hässliche Spuren auf einem Porträt, das ein Künstler von ihm gemalt hat. An diese Geschichte fühlt man sich erinnert, wenn man sich den Hype um die Batterie-Fahrzeuge ansieht. Glänzend, stark und sauber sehen sie aus und mit ihnen wird Mo- bilität als nachhaltig verkauft. Doch viele Dinge, die uns auf den ersten Blick verborgen sind, machen das sichtbare Bild zunichte. Der Abbau von Kupfer und Lithium in Südamerika zerstört Böden und Gewässer und vergiftet die Luft von riesigen Gebieten. Flächen so groß wie bei uns ganze Landkreise werden vergiftet, Seen und Flüsse trocknen aus oder werden zu Giftkloaken. Landwirtschaftliche Flächen werden auf Jahrzehnte hinaus unfruchtbar. Der Abbau von Kobalt in Afrika erfolgt untertage zum Teil durch Kinder. Der Grafitabbau in China hinterlässt zerstörte Landschaften und Giftseen in unvorstellbaren Dimensionen. Und das ist nur ein Ausschnitt, denn dutzende weitere Rohstoffe werden unter fragwürdigen Umständen vor allem für die Batterieproduktion gewonnen. Der Abbau sowie der Transport der Rohstoffe über die Weltmeere verbrauchen viel Energie. Sieht so ein fortschrittliches Produkt aus? Natürlich nicht, aber wir lassen uns gerne einreden, dass Mobilität nachhaltig sein kann. Als Gipfel des Unfugs bekommen die Batterie-Fahrzeuge noch die Einstu- fung „0 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß“. Ein mit Batterien angetriebener SUV erzeugt schon für seine Produktion so viel CO2, dass man einen her- kömmlichen Kleinwagen mehr als 100.000 km fahren könnte. Und noch dazu ist klar, dass der Strom für das Laden der Batterien in Deutschland auch die nächsten zwanzig Jahre nicht frei von Kohlendioxid produziert werden kann. Betrachtet man die ökologische Gesamtbilanz, dann grenzt es an Volksverdummung, dass man die Subventionen für die E-Mobilität als Umweltprämie bezeichnet. Das sind in Wahrheit Subventionen für Umweltzerstörung (hauptsächlich in Afrika, Südamerika und Asien). Mir ist klar, dass wir nicht von heute auf morgen auf Autos verzichten können, aber wir sollten • bewusst andere Verkehrsmittel benutzen • die Zahl der Autofahrten bewusst reduzieren • möglichst kleine und leichte Fahrzeuge kaufen (gilt für Benziner, Diesel und Batterie) • hinterfragen, ob wir nicht auf das ein oder andere Fahrzeug verzichten können, denn nur ein nicht produziertes Auto ist umweltfreundlich, egal ob Diesel, Benziner, Batterie etc. • ein freiwilliges Tempolimit (120 km/h) einhalten bis das überfällige Tempolimit auf Autobahnen kommt. Wenn inzwischen mehr als ein Drittel der Neufahrzeuge in Deutschland SUVs sind, dann ist das entweder ein Versagen der Politik oder aber man redet von Nachhaltigkeit, weiß aber nicht was das ist. Hans Anschütz < Neuer Stadtteil – neuer Name © Foto: Aurelius Real Estate GmbH

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